Scheuereck/Grafenau. „Ungeachtet des verhältnismäßig nassen Frühlings registriert der Nationalpark Bayerischer Wald bereits jetzt ein hohes Niveau an Borkenkäferaktivität – gerade unterhalb des Großen Falkensteins.“ Dies teilt die Verwaltung des Schutzgebiets gegenüber den Medien mit. Im Randbereich der Dienststelle Scheuereck seien in den vergangenen zwei Wochen 15.000 Festmeter frischer Buchdrucker-Stehendbefall entdeckt worden – „womit dort bereits die Menge des kompletten Vorjahres erreicht ist“. Die Managementmaßnahmen laufen daher auf Hochtouren, heißt es.
Betroffen seien vor allem Wälder rund um Schleicher, Kreuzstraßl und Scheuereck in der Gemeinde Lindberg. „Dort gibt es mehrere Stellen mit 1.000 bis 1.500 Festmetern Buchdruckerbefall“, wie der Pressemitteilung zu entnehmen ist. Ein weiterer Schwerpunkt sei die Nationalpark-Dienststelle Bayerisch Eisenstein, in deren Randbereichen aktuell gut 5.000 Festmeter betroffen sind. Nicht einmal die Hälfte davon, etwa 2.000 Festmeter, liefen bisher im Bereich der Dienststelle Frauenau auf. „Und nochmal deutlich inaktiver sind die Käfer in den drei Freyung-Grafenauer Dienststellen des Nationalparks, wo bisher in Summe 3.000 Festmeter befallenes Holz in den Randbereichen entdeckt wurde“, informiert die Nationalparkverwaltung.
Einsatz von Harvester und Schlitz-Geräten
„Um die anfallende Arbeit zu bewältigen, sind aktuell neben der eigenen Mannschaft alle verfügbaren Unternehmen im Einsatz“, berichtet Franz Baierl, Leiter des Nationalpark-Sachgebiets für Wald- und Flächenmanagement. „Das beinhaltet auch Harvester, die zum Teil mit Entrindungsköpfen ausgestattet sind, sowie Waldarbeiter-Trupps, die die weitere Ausbreitung der Buchdrucker mit Schlitz-Geräten verhindern.“
Durch die Aufarbeitung sei in den betroffenen Bereichen mit Behinderungen und kurzfristigen Sperrungen von Rad- und Wanderwegen zu rechnen. „Wir bitten unsere Besucher um Verständnis und um Beachtung dieser Sperrungen“, sagt Baierl.
Im Nationalpark darf sich die Natur auf gut 75 Prozent der Fläche völlig ungestört entwickeln. Lediglich in den Randbereichen, einem mindestens 500 Meter breitem Randstreifen an den Schutzgebietsgrenzen, werden Managementmaßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung von Buchdruckern durchgeführt, um benachbarte Wälder zu schützen.
da Hog’n