Schönbrunn am Lusen. Einige Tage zuvor haben im Saal die feucht-fröhlichen Feierlichkeiten der DJK SG Schönbrunn anlässlich der Fußball-Meisterschaft stattgefunden, während im Raum daneben einige Gäste ein gepflegtes Abendessen zu sich nahmen. Gerade eben hat eine Trauergesellschaft das Wirtshaus verlassen, eine Geburtstagsfeier hat deren Plätze eingenommen. Der Stammtisch ist ohnehin fast dauerbesetzt. Und auch eine Freundinnen-Runde hat sich neben den „Hog’n-Fuadgeh-Checkern“ Lisa Schuster, Michael Haydn, Christian „Balboo“ Bojko sowie Kathrin und Helmut Weigerstorfer eingefunden.
Zum 1. November hat Michael Kerschbaum aus Sonndorf das beinahe schon legendäre „Dorfkriagl“ unter dem Namen „Woid-Hoamat„ wiedereröffnet. Der 32-Jährige hatte die Gaststätte zuvor von Andreas Pertler gekauft und teils umgebaut. Weitere Umgestaltungen werden folgen – u.a. soll im Stadl eine Schau-Brennerei der Woidbrennerei Kerschbaum entstehen. Dass der ehemalige Küchenchef des Hüttenhofes (dort ist er nach wie vor in Teilzeit beschäftigt) hält, was er verspricht, wird deutlich, wenn man sich sein „neues Reich“ genauer anschaut. Er hat sich vorgenommen, ein Wirtshaus für Jedermann zu eröffnen. Und das ist ihm gelungen. Die Restaurantkritik im Detail:
_______________________________
„Der Spagat zwischen Dorfwirtshaus und Speiselokal gelingt“
Service/Bedienung: Stets freundlich und zuvorkommend. Auffällig ist, dass sich der Inhaber immer wieder blicken lässt, was aus meiner Sicht sehr positiv ist. Er teilt ab und an Essen aus, kommt aber auch so vorbei und fragt nach dem Wohlergehen.
Essen/Trinken: (Hauptspeise: „Hoamat Cordon Bleu“ – Gebackenes Schweinelendchen mit Senf, Zwiebeln, Speck und Käse gefüllt, dazu Preiselbeeren und Kartoffel-Gurkensalat; Nachspeise: „Creme Brülee“ – mit Chili-Himbeeren und Zitroneneis sowie ein „Affogato“). Bayerisch-traditionell und doch ein Hauch moderner Küche. Die Auswahl ist überschaubar, aber immer wieder mit neuen Gerichten gespickt – optimal! Die Qualität stimmt immer.
Preis/Leistung: 10 von 10 Punkten – ein für ein Dorfwirtshaus absolut zu empfehlendes Speiselokal.
Ambiente: Das Ambiente ist bereits jetzt sehr stimmig, obwohl die Renovierung noch nicht abgeschlossen ist.
Publikum: Von Urlaubern über Firmen bis hin zu Vereinen und Dorfbewohnern passen alle Gäste in das Konzept des Gastgebers. Sehr schön: Ungezwungene Livemusik gehört eigentlich dazu.
Toilette: Keine Beanstandungen.
Pluspunkte: Michael Kerschbaum schafft den Spagat zwischen Speiselokal und Dorfwirtshaus auf eindrucksvolle Art und Weise.
Minuspunkte: Für die trinkfesteren Gäste (eher aus Nah, weniger aus Fern) ist der Bierpreis bei längeren Abenden ein kostspieliges Intermezzo ;-)
Würdest Du wiederkommen? Jederzeit!
Die Hauptspeisen der Fuadgeh-Checker:
_______________________________
„Im vollen Saal kann es doch mal etwas lauter werden“
Service/Bedienung: Die Servicekräfte sind sehr sympathisch und zuvorkommend. Die Wartezeit auf Speisen und Getränke hält sich im Rahmen.
Essen/Trinken: (Hauptspeise: „Bandnudeln vom Kinihof“ – in Bärlauchrahm mit Walnusskernen, mariniertem Rucola und frisch geriebenem Grana Padano). Das Essen ist hervorragend. Die Zutaten bestehen überwiegend aus regionalen Produkten. Die etwas kleinere Karte ist eher ein Qualitätsmerkmal. Der hausgemachte Willkommensschnaps ist eine willkommene Aufmerksamkeit.
Preis/Leistung: Die Preise sind absolut in Ordnung – vor allem angesichts des hohen Qualitätsstandards.
Ambiente: Besonders die weiter fortschreitenden Renovierungsarbeiten machen das Lokal zu einem schönen und modernen Dorfwirtshaus.
Publikum: Ein Wirtshaus für Jedermann. Geeignet für Firmenfeiern, Vereinsabende, Stammtischrunden – und eben auch als Speiselokal.
Toilette: Sehr sauber. Die sanitären Anlagen befinden sich noch in der Umbauphase. Eine gewisse Liebe zum Detail ist aber jetzt bereits erkennbar. Die Toiletten sind stimmig zum Gesamtkonzept des Hauses.
Pluspunkte: Wechselnde Karte mit saisonalen Gerichten; generelle Regionalität; ein schönes Wirtshaus mit gutem bayerischen Essen;
Minuspunkte: Im vollen Saal kann es doch mal etwas lauter werden.
Würdest Du wiederkommen? Auf jeden Fall!
Die getesteten Vor- und Nachspeisen:
_______________________________
„Mir gefällt die Kombination aus Traditionellem und Modernem“
Service/Bedienung: Sehr freundlich und aufmerksam; sehr gutes Fachwissen bei Nachfragen aller Art;
Essen/Trinken: (Vorspeise: „Bärlauch-Cremesuppe“ – mit Croutons; Hauptspeise: „Frischer bayerischer Stangenspargel“ – mit Sauce Hollandaise, Kräuter-Kartoffeln und Black-Tiger-Garnelen; Nachspeise: „Erdbeer-Dirndl“ – Erdbeer- und Vanille-Eis mit Schlagsahne, frischen Erdbeeren, eingelegten Pflaumen und Waffelhippe) Sehr gute, frische und saisonale Zutaten – alles bunt gemischt und warm aus der Küche.
Preis/Leistung: Hervorragend.
Ambiente: Sehr gemütlich – man fühlt sich wie Zuhause.
Publikum: Bunt gemischt: Hausfrauenstammtisch, Fußballverein, Geschäftsleute, Politiker. Einfach alles…
Toilette: Sehr schön gestaltet und sehr sauber.
Pluspunkte: Empfehlenswert, vor allem wegen des sehr guten und gehobenen Standards.
Minuspunkte: Ich habe nichts zu bemängeln.
Würdest Du wiederkommen? Ja, unbedingt. Und ich würde dieses Gasthaus jedem empfehlen. Große Klasse. Mir gefällt die Kombination aus Traditionellem und Modernem. Eine Bereicherung für die Region.
Ein Blick in das Lokal – eine Mischung aus Tradition und Moderne
_______________________________
„Bin gespannt, was da noch alles kommen wird“
Service/Bedienung: Sehr zuvorkommend, höflich und freundlich – ohne, dass es aufgesetzt wirkt. Das Outfit der Kellnerin, ein Dirndl, passt zum bayerischen Wirtshaus.
Essen/Trinken: (Vorspeise: „Spargel-Cremesuppe“ – mit Hähnchenpraline; Hauptspeise: „Gebratenes Forellenfilet, frisch gefischt aus der Haidmühle“ – mit Spargel (weiß und grün), Sauce Hollandaise und Kräuter-Kartoffeln) Nudeln vom Kinihof, Fisch aus der Haidmühle, Schnaps aus Sonndorf – hier ist ein regionales Geschmackserlebnis möglich. Besonders erfreulich ist, dass sich die Auswahl an Gerichten regelmäßig ändert – und an die jeweilige Saison angepasst ist. Die Qualität der Produkte ist genauso wie die Gerichte selbst: einfach top!
Preis/Leistung: Bestens!
Ambiente: Die Deko ist schön. Es wirkt auf keinen Fall überladen, nichtsdestotrotz gibt es vieles zu entdecken. Die neue Holzdecke im Saal wertet den Raum deutlich auf, macht ihn größer und einladender. Ich bin gespannt, was da noch alles kommen wird.
Publikum: Jeder will kommen. Jeder darf kommen. Noch Fragen?
Toilette: Sehr sauber und gepflegt. Mir war es auf dem stillen Örtchen etwas zu kalt. Es ist alles da, was man braucht – auch ein Wickeltisch.
Pluspunkte: Gutes Essen; nettes Personal; schönes Ambiente;
Minuspunkte: Das kalte Klo.
Würdest Du wiederkommen? Natürlich. Jederzeit.
Eine Schnapsverköstigung darf nicht fehlen. Wirt Miche ist nämlich auch Brenner
_______________________________
„Der ein oder andere Raumteiler würde dem Saal gut tun“
Service/Bedienung: Zwar absolut seriös und angenehm distanziert, aber dennoch nahbar, nett und zuvorkommend. Man fühlt sich gut aufgehoben. Besonders schön ist es, dass Chef Michael Kerschbaum immer wieder selber Essen austeilt und auch einfach Mal auf einen „Ratsch“ an die Tische kommt.
Essen/Trinken: (Hauptspeise: „Hoamat Cordon Bleu“ – Gebackenes Schweinelendchen mit Senf, Zwiebeln, Speck und Käse gefüllt, dazu Preiselbeeren und Pommes; Nachspeise: „Creme Brülee“ – mit Chili-Himberren und Zitroneneis) Es gibt – und das ist zunächst unspektakulär – typische Wirtshausklassiker wie Cordon Bleu, den obligatorischen Spargel im Frühjahr und das Reindl. Dem Küchenchef gelingt es aber, jene Klassiker durch feine Nuancen zu verfeinern und etwas Besonderes daraus zu zaubern. Die kleine Auswahl ist ein Indiz dafür, dass alle Gerichte frisch zubereitet werden – und genauso schmeckt das Ganze auch.
Preis/Leistung: In Zeiten der allgemeinen Preisexplosionen eine angenehme Entspannung für den Geldbeutel – und das, ohne bei der Qualität Abstriche machen zu müssen.
Ambiente: Rustikal, heimelig, modern, traditionell – man fühlt sich schlicht und einfach wohl.
Publikum: Es ist wirklich jede Gruppe vertreten: Stammtischler, Firmen, Vereine. Genauso aber ist das Wirtshaus ein Speiselokal und nicht nur eine deklarierte musikantenfreundliche Gaststätte. Das i-Tüpfelchen: Keine der Gruppen stört die jeweils andere. Wie das gelingt: Karma?
Toilette: Ausreichend Urinale und Kabinen. Sehr sauber und gepflegt. Kein unangenehmer Geruch.
Pluspunkte: Das Wohnzimmer „Wirtshaus“ wird Realität; verhältnismäßig günstige Preise bei hoher Qualität; ein „megada“ Küchenchef Michael;
Minuspunkte: Der ein oder andere Raumteiler würde dem Saal wohl gut tun.
Würdest Du wiederkommen? Weitere Besuche sind fest eingeplant.
Weitere Eindrücke vom Check-Abend:
da Hog’n