Freyung. Die stetig wachsende Anhängerschaft von „Searching For A Reply“ durfte den Song bereits bei einigen Live-Gigs der Freyunger Rock-Band kennenlernen. Nun ist es an der Zeit, dass auch der Rest der Republik in den Genuss von „Judgement Day“ (Tag des Jüngsten Gerichts) kommt – zumindest, wenn es nach Frontmann Patrick „Patrone“ Fuchs und seinen Weggefährten geht. Neben dem offiziellen Release gibt es als Zuckerl obendrauf ein einmal mehr sehenswertes Video, in dem das Quintett nicht nur musikalisch, sondern auch schauspielerisch überzeugen kann.
Der Song entstand vor etwa zwei Jahren. In einer Phase, als Sänger Patrick Fuchs einen kleinen Durchhänger hatte, was das Schreiben neuer Stücke anbelangt. „Andere Bands hatten ihre Veröffentlichungen, doch mir wollte nichts mehr so recht einfallen“, erinnert sich der 30-Jährige. Auf einer Party bei Freunden wurde ihm auf einmal klar, dass es nichts bringe, sich selbst Druck zu machen und etwas Neues erzwingen zu wollen. Und genau in jenem Moment der Erkenntnis, wurde der Lockenkopf auch schon von der Muse geküsst. „Plötzlich waren die Zeilen da, wie vom Universum bestellt.“
„So bleiben, wie man ist“
Binnen der folgenden zwei Tage brachte er den Text von „Judgement Day“ dann zu Papier. Mit der Band feilte er weiter daran – und irgendwann standen die SFAR-Jungs wieder auf der Bühne und präsentierten ihn dem begeisterten Publikum. Gut ein Jahr konnte der nahezu hymnenhafte Song somit vor sich hinreifen, bevor er nun finalisiert auf allen gängigen Streaming-Plattformen abrufbereit steht.
Die Message hinter dem Track ist so schlicht wie einleuchtend: „Es geht darum, so zu bleiben, wie man ist – und man sich nicht verbiegen soll aufgrund gesellschaftlicher Ansprüche und Erwartungshaltungen von außen“, fasst Patrone kurz und knapp zusammen – und ergänzt: „Es gibt etliche Millionen Lebenswege – und solange man sich an geltende Gesetze hält, ist alles erlaubt, was einen glücklich macht.“
„I don’t change until the Judgement Day“ – singen Searching For A Reply im neuen Song:
Der Titel des Songs gab dann auch mehr oder weniger das Drehbuch für das dazugehörige Video vor, das eine typische, wenn auch eher amerikanisch anmutende Situation vor Gericht darstellt: Sänger Patrick Fuchs im orangenen Ganzkörper-Knast-Overall auf der Anklagebank, dazu Anwälte, Richter, Zeugenstand, Polizei und Zuschauer. „Es ist die Fortsetzung zu unserem Vorgänger-Video White Sugar Cream, in dem ich in eine Bäckerei eingebrochen bin, um mir eine Zucker-Creme zu brauen – und dabei erwischt wurde“, erklärt der Frontmann.
Da kommt noch was…
Gedreht wurde der Clip an nur einem Tag im Freyunger Rathaussaal (Gerichtsszene) sowie einem großen Raum in der benachbarten Volksmusikakademie (Bühnenszene). „Das Ganze war enorm durchgetaktet“, beschreibt der 30-Jährige den dafür betriebenen Aufwand – mit 30 Seiten umfassenden Skript, einer eigens angefertigten Szenen-Liste, viel Organisation und Koordination im Vorfeld.
Im Video zu sehen sind mehrere bekannte und weniger bekannte Gesichter aus der Region – „überwiegend Leute, Fans, die unsere Musik gerne hören und zu den Konzerten kommen, was uns natürlich sehr gefreut hat“, berichtet der Sänger. Die Freyunger Familie Schandra etwa war gleich mit fünf Personen vertreten – vier vor und eine hinter der Kamera, die mitunter auch von Patricks Bruder Julian bedient wurde.
Zum Schluss der Sequenz flüchtet Patrone voller Euphorie aus dem Gerichtssaal – ein Hinweis dafür, dass die Geschichte wohl noch nicht zu Ende ist. „Wir schauen, wie wir das nun weiterbauen können“, blickt der Frontmann voraus. „Das Fortsetzungskonzept taugt uns. Wir wollen in diesem Jahr definitiv noch mehr veröffentlichen – Judgement Day war erst der Auftakt.“
Stephan Hörhammer