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Start Behm-Hog'n Franz Anton Gerstner: Großer Mathematiker aus dem Böhmerwald

Franz Anton Gerstner: Großer Mathematiker aus dem Böhmerwald

veröffentlicht von da Hogn | 03.02.2023 | kein Kommentar
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Porträt von Franz Anton Gerstner. 

Šumava/Böhmerwald. Unsere historischen Wanderungen mit berühmten und auch weniger bekannten Naturwissenschaftlern des Böhmerwaldes werden thematisch an einer wissenschaftlichen Schnittstelle zwischen der Mathematik, insbesondere der Geometrie, und der Technik beendet. In diesem Bereich war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Franz Anton Gerstner (1796–1840) tätig, der bei der Realisierung eines der bedeutendsten technischen Bauwerke des Böhmerwaldes – der nach einer Eisenbahnlinie in Zentralfrankreich zweiten Pferdeeisenbahn auf dem europäischen Festland – eine wesentliche Rolle gespielt hat.

Gerstners professioneller Lebensweg

Die Ausprägung von Gerstners Interesse an der Verbindung von Naturwissenschaften und Technik (und somit auch an den technischen Errungenschaften seiner Zeit) wurde ihm höchstwahrscheinlich durch die umfassenden Aktivitäten seines Vaters, des Mathematikers, Physikers und Ingenieurs Franz Joseph Gerstner, Professor für höhere Mathematik und Astronomie an der Karl-Ferdinands-Universität in Prag, in die Wiege gelegt.

Titelseite des Buches „Berichte aus den Vereinigten Staaten von Nordamerica, über Eisenbahnen, Dampfschiffahrten, Banken und andere öffentliche Unternehmungen„. (1839).

Nach Studien am Prager Polytechnischen Institut war Franz Anton Gerstner am Polytechnischen Institut in Wien tätig und wurde 1819 zum Professor der praktischen Geometrie und Landesvermessung ernannt. Seinem ausgeprägten Interesse am Eisenbahnbau folgend, unternahm Gerstner im Jahre 1822 eine Studienreise nach England. Nach seiner Rückkehr konnte er die gewonnenen, weitreichenden Kenntnisse bestens verwenden, denn 1824 unterbrach er seine akademische Tätigkeit und wurde – auf Grundlage eines kaiserlichen Privilegiums – mit der Durchführung eines Projektes beauftragt, dessen Bestreben es war, die Moldau und die Donau durch eine Eisenbahnlinie zu verbinden. Ziel war insbesondere der kostengünstigere und effizientere Gütertransport, vor allem von Salz nach und Kohle aus Böhmen.

Dieses Projekt hatte bereits sein Vater angebahnt und Franz Anton Gerstner übernahm nach Gründung der „k.u.k. privilegierten Ersten Österreichischen Eisenbahngesellschaft“, auf deren Grundlage das notwendige Kapital durch Aktionäre aufgebracht werden sollte, die Ausführung dieses Vorhabens. Mit der Fertigstellung der Nordrampe von Budweis bis zum Scheitelpunkt der Trasse auf der Europäischen Hauptwasserscheide bei Leopoldschlag und der damit verbundenen Umsetzung einer Linienführung, die einen Höhenunterschied von 328 Metern auf einer Trassenlänge von 65 Kilometern aufwies, gilt Gerstner – der wohl auf ersten Planungen seines Vaters aufbaute, die 1808 wegen der Napoleonischen Kriege eingestellt werden mussten – als Begründer des Gebirgsbahnbaus.

Erste Eisenbahn in Russland unter Gerstners Ägide

Gerstners Vorhaben, eine solide Eisenbahntrasse nicht nur für den Verkehr mit Pferden, sondern auch später mit Lokomotiven zu schaffen, brachte hohe finanzielle Kosten mit sich, sodass nach Bau der Nordhälfte des Projektes die vorhandenen Mittel aufgebraucht waren und eine notwendige Aufstockung von den Aktionären nicht akzeptiert wurde. Eine billigere Bauweise hatte Gerstner aus Sicherheitsgründen abgelehnt und die Leitung des Projektes im Jahre 1829 zurückgelegt.

Titelseite der Schrift „Ueber die Vortheile der Unternehmung einer Eisenbahn zwischen der Moldau und Donau„. (1829).

Zu dieser Zeit publizierte er seine Ideen und Konzepte bereits zum zweiten Mal in einer thematischen Schrift (die erste erschien 1824) unter dem Titel „Ueber die Vortheile der Unternehmung einer Eisenbahn zwischen der Moldau und Donau“ (1829). Die Eisenbahn wurde am 1. August 1832 vorerst ausschließlich für den Güterverkehr in Betrieb gesetzt – und zwar nachdem unter der Leitung von Gerstners Nachfolger Matthias Schönerer die von Gerstner auf Grundlage seiner Erfahrungen aus den Studienreisen nach England in den Jahren 1822 und 1826 durchgehend für einen späteren Lokomotivverkehr geplante Trassenführung in der Südhälfte des Projektes radikal vereinfacht und somit ein von den Aktionären gefordertes wesentlich weniger kostspieliges Bauverfahren umgesetzt worden war.

Gerstner nahm seine Professur am Wiener Polytechnikum nicht wieder auf, sondern war ab 1834 in Russland tätig, wo er erste Pläne für den Aufbau eines russischen Eisenbahnnetzes entwarf und als ersten Schritt den Bau einer Eisenbahnlinie zwischen St. Petersburg und Moskau entwickelte. Schlussendlich wurde unter seiner Leitung – als erste Eisenbahn in Russland – der Abschnitt zwischen St. Petersburg und Pawlowsk, einer Sommerresidenz der russischen Zarenfamilie, gebaut und 1837 in Betrieb genommen.

Nach dem Verlassen des Bahnprojektes

Gerstners Tendenz, sein umfangreiches technologisches Wissen ständig weiterzuentwickeln, führte im Jahre 1838 zu seiner Entscheidung, eine mehrjährige Studienreise in die Vereinigten Staaten zu verwirklichen. In den Jahren 1838 und 1839 hatte er dort sämtliche 178 in Bau befindlichen oder bereits fertiggestellten Eisenbahnprojekte besucht.

Titelseite von Band 1 des posthum herausgegebenen Werkes „Die innern Communicationen der Vereinigten Staaten von Nordamerica“ (1842).

Über die Breite seiner Interessen zeugt seine Publikation aus dem Jahr 1839 mit dem Titel „Berichte aus den Vereinigten Staaten von Nordamerica, über Eisenbahnen, Dampfschiffahrten, Banken und andere öffentliche Unternehmungen“ (1839) und das nach seinem viel zu frühen Tod im Jahre 1840 in Philadelphia von seinem Reisegefährten und Assistenten Ludwig Klein bearbeitete und in den Jahren 1842 und 1843 herausgegebene, den vielfältigen technischen Aspekten der Studienreise gewidmete zweibändige Werk „Die innern Communicationen der Vereinigten Staaten von Nordamerica„; sowie die von seiner Frau im Jahre 1842 posthum herausgegebene Schrift „Beschreibung einer Reise durch die Vereinigten Staaten von Nordamerica in den Jahren 1838 bis 1840, in Gesellschaft des Ritters Franz Anton von Gerstner unternommen von Clara von Gerstner“.

Gedenkstein im Bahnhofsareal

Der dicht verwachsene Gedenkstein für Franz Anton Gerstner in Zartlesdorf (Rybník). Foto: Lenka Ovčáčková

An die Verdienste Gerstners erinnert ein Gedenkstein, der am 9. Juli 1933 enthüllt wurde. Dieses Denkmal – heute sehr dicht mit Efeu bewachsen und daher kaum erkennbar – befindet sich im Areal des Bahnhofs in Zartlesdorf (heute: Rybník), unweit von Unterhaid (heute: Dolní Dvořiště) gelegen. Bemerkenswert sind auch noch die erhaltenen Reste der nach den Plänen von Gerstner und unter seiner Bauleitung entstandenen Brückenbauten, namentlich die Kleine und Große Edlbrucker Brücke bei Leopoldschlag. Die Große Edlbrucker Brücke, erbaut zwischen 1825 und 1829 als Teil der Nordrampe der Pferdeeisenbahn, hat eine Höhe von 18 Metern und war zu ihrer Zeit die höchste Eisenbahnbrücke der Welt.

–> zu den Quellenangaben

Lenka Ovčáčková

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Schlagwörter: Astronomie, Böhmen, Böhmerwald, Budweis, Clara von Gerstner, Dolní Dvořiště, Donau, Eisenbahn, Franz Anton Gerstner, Franz Joseph Gerstner, Gebirgsbahnbau, Geometrie, Große Edlbrucker Brücke, k.u.k. privilegierten Ersten Österreichischen Eisenbahngesellschaft, Karl-Ferdinands-Universität, Kleine Edlbrucker Brücke, Landesvermessung, Leopoldschlag, Ludwig Klein, Mathematik, Matthias Schönerer, Moldau, Napoleonische Kriege, Naturwissenschaft, Pferdeeisenbahn, Polytechnisches Institut in Wien, Prag, Prager Polytechnisches Institut, Ritter Franz Anton von Gerstner, Rybník, Sumava, Technik, Unterhaid, Zartlesdorf
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