Passau. Knapp vier Jahre ist es nun her, dass ihre eigene Geschichte begann – dass sie vergewaltigt wurde. In diesem Moment habe der Täter ihr einen Teil ihrer Seele genommen. Die Geschichte zweier Gefährtinnen und ihrem Weg zur Heilung.
„Ich wusste ganz genau, dass ich diesen Schmerz überleben musste,“ sagt Shannon bestimmt. Aus diesem Grund habe sie sich damals dagegen entschieden, die Tat zur Anzeige zu bringen. „Ich habe mich einfach nicht in der Kraft gesehen, das durchzuziehen.“ Außerdem sei sie sich zu diesem Zeitpunkt nicht sicher gewesen, ob ihre Eltern ertragen könnten, zu erfahren, was ihrer Tochter passiert ist. Das habe für sie ausgeschlossen, rechtliche Schritte zu gehen – anders war es bei ihrer „Gefährtin“ Romina.
„Eine Täterin oder ein Täter macht das wieder“
„Mein Vorfall hat sich wie ein Unfall angefühlt“, beschreibt sie die ihr im Jahr 2017 widerfahrene Tat. Alles ist in einer einzigen Nacht passiert und noch am Morgen sei die Polizei bei der heute 34-Jährigen gewesen und es wurde Anzeige erstattet. Schnell habe sich herausgestellt: Bei dem Täter handelt es sich um einen einschlägigen Sexualstraftäter, gegen den bereits eine weitere Anzeige vorlag. Die Staatsanwaltschaft habe daraufhin geklagt – und Romina stand ganze drei Prozesse als Nebenklägerin durch.
„Es gibt bei derartigen Fällen kein ‚Richtig‘ und kein ‚Falsch‘“, betont Petra Hödl auf die Frage, ob es eine Art moralische Verpflichtung dazu gebe, eine Vergewaltigung anzuzeigen. Wie lange sie als „Opferanwältin“ für den Weißen Ring gearbeitet hat, weiß die Fachanwältin für Strafrecht schon gar nicht mehr: „15, vielleicht 20 Jahre?“ Mindestens sieben davon leitete sie die Außenstelle in Passau. Grundsätzlich sei sie jedoch für eine Anzeige, denn: „Eine Täterin oder ein Täter, der das schon einmal gemacht hat, macht das wieder.“
Den gesamten Artikel von Veronica Bezold gibt es bei „PAblish“ zu lesen (einfach klicken)
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„PAblish“ lautet der Name der Projektplattform des Studienganges Journalistik und Strategische Kommunikation an der Universität Passau. Während ihres Studiums können sich dabei Studierende aller Semester in verschiedenen Praxiskursen auf unterschiedlichen medialen Plattformen in den Tätigkeitsfeldern Journalismus und Public Relations ausprobieren. In Zusammenarbeit mit dem Onlinemagazin da Hog’n werden in diesem Rahmen ausgewählte Projekte der verschiedenen Kurse präsentiert.