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Start Behm-Hog'n Graf Eugen Carl Czernins Vorliebe für die Botanik

Graf Eugen Carl Czernins Vorliebe für die Botanik

veröffentlicht von da Hogn | 15.12.2022 | kein Kommentar
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Šumava/Böhmerwald. Im Jahre 1844 kam es in Chudenitz (heute: Chudenice) bei Klattau (heute: Klatovy) – einer der Czernin’schen Herrschaften, die sich im Vorland des Böhmerwaldes befindet – zu einem aus der Sicht der Geschichte der Botanik besonderen Ereignis: Graf Eugen Carl Czernin (1796–1868) gründete dort ein von ihm seit 1842 initiiertes Arboretum, den sogenannten „Amerikanischen Garten“. Welche Umstände führten zur Schaffung eines solch ungewöhnlichen Naturraumes, der bis heute eine Vielzahl interessanter botanischer Besonderheiten birgt?

Ein Blick in den Amerikanischen Garten. Foto Lenka Ovčáčková

Die Wurzeln der naturwissenschaftlichen Begeisterung

Das breitgestreute wissenschaftliche Interesse des Grafen Czernin verband sich insbesondere mit der Geschichte, der Archäologie und der Kunst. Auf dem naturwissenschaftlichen Gebiet überwog seine Begeisterung für die Mineralogie und die Botanik. Czernins große Neigung zum Fach der Mineralogie führte zur Gründung einer umfangreichen mineralogischen Sammlung, von der er später manche Exemplare dem von dem berühmten böhmischen Paläobotaniker Kaspar Maria von Sternberg gegründeten Vaterländischen Museum – dem heutigen Nationalmuseum – in Prag schenkte.

Eugen Carl Czernins Portrait von František Krišpín (Světozor 17, 1867). Fotoquelle-gemeinfrei.

Czernins Vorliebe für die Botanik wurde sowohl durch die persönlichen Begegnungen und Diskussionen mit bedeutenden Botanikern als auch durch das Studium interessanter botanischer Publikationen unterstützt. Eine nicht unwesentliche Rolle spielte in diesem Kontext sicher die Persönlichkeit Johann Wolfgang Goethes, denn diesen berühmten Dichter und Naturforscher hat Eugen Carl Czernin nicht nur mehrmals persönlich getroffen – wie zum Beispiel in der Kindheit auf dem Familienschloss Schönhof (heute: Krásný Dvůr) oder später in den westböhmischen Heilbädern –, sondern er hat auch Goethes beachtenswertes Werk „Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären“ (1790) studiert. Czernins botanische Einblicke wurden des weiteren zum Beispiel durch Kenntnisse aus dem Buch „Das entdeckte Geheimnis der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen“ (1793) von Christian Konrad Sprengel oder dem „Lehrbuch der Botanik“ (1821) von Georg Wilhelm Franz Wenderoth geprägt.

Naturdenkmal Amerikanischer Garten in Chudenitz. Foto Lenka Ovčáčková.

In Bezug auf die wichtigsten Inspirationsquellen soll auch erwähnt werden, dass der Lebensweg des Grafen Czernin auf eine besondere Weise mit jenem des Priesters Josef Dobrovský verbunden war. Abbé Dobrovský, der in der böhmischen Geschichte vor allem als Historiker und Philologe bekannt ist, war Erzieher von Czernins Kindern und ihm darüber hinaus das ganze Leben freundschaftlich verbunden. Er befasste sich ebenfalls sehr intensiv mit der Botanik und verfasste eine interessante Schrift mit dem Titel „Entwurf eines Pflanzensystems nach Zahlen und Verhältnissen. Der Schlüssel zur Vereinigung der künstlichen Pflanzensysteme mit der natürlichen Methode“ (1802).

Vielfalt der botanischen Aktivitäten in Chudenitz

Einer der Lieblingsorte in Böhmen war für den Graf Czernin die Herrschaft in Chudenitz. Denn hier hat er nicht nur im Jahre 1821 den Umbau des einstmaligen Badehauses in ein Schloss initiiert – das alte Czernin’sche Schloss befand sich nicht weit entfernt –, sondern er hat auch seine Liebe zur Botanik am intensivsten entwickeln können.

In der Umgebung des neuen Schlosses (heute Lázeň genannt) knüpfte er an die Aktivitäten seines Vaters Johann Rudolf Czernin an und erweiterte den dortigen Landschaftspark, wobei durch seinen Impuls zusätzlich viele exotische Bäume gepflanzt wurden. In der unmittelbaren Nähe des Parks wurden die Gemüsegärten und die Obstbaumschule errichtet. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Anlage waren die großen Glashäuser.

Warum gerade Amerikanischer Garten?

Czernins ausgeprägtes Interesse an dendrologischen Kuriositäten und exotischen Bäumen führte im Jahre 1842 zur Gründung einer Baumschule für Ziergehölze mit dem Ziel, die Einführung fremdländischer, insbesondere amerikanischer Gehölze in Böhmen zu unterstützen. Obwohl wir zu dieser Zeit eine ähnliche Tendenz auch bei anderen naturwissenschaftlich orientierten Aristokraten in Böhmen finden, so sollte doch die Chudenitzer Baumschule – wie Czernin selbst sagte – in Bezug auf die Vielfalt der Arten die reichste in Böhmen sein. Gleichzeitig bildete sie eine umfassende Grundlage für die Entstehung eines Arboretums, das ab 1844 „Amerikanischer Garten“ genannt wird.

Die berühmte Chudenitzer Douglasie. Foto Lenka Ovčáčková“.

Heute befinden sich in diesem Naturdenkmal an die 200 Nadel- und Laubbäume nordamerikanischen, asiatischen und europäischen Ursprungs. Viele von diesen Bäumen wurden in Böhmen überhaupt das erste Mal gepflanzt, zum Beispiel die Gewöhnliche Douglasie (Pseudotsuga menziesii), von der ein imposantes, 35 Meter hohes, 180-jähriges Exemplar – wahrscheinlich das erste dieser Art in Mitteleuropa und in Fachkreisen als die Czernin’sche Douglasie (Černínova douglaska) bekannt – erhalten geblieben ist. Der Sammel- und Baumgartencharakter des Amerikanischen Gartens – die Vermehrungsstecklinge wurden nach wie vor zum Verkauf angeboten – erhielt sich bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.

Sowohl der Amerikanische Garten als auch der Park in der Nähe des Schlosses Lázeň sind ganzjährig frei zugänglich. Auf den dort installierten Informationstafeln wird das botanische Engagement des Grafen Czernin gewürdigt.

–> zu den Quellenangaben

Lenka Ovčáčková

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Schlagwörter: Amerikanischer Garten, Arboretum, Böhmerwald, Botanik, Christian Konrad Sprengel, Chudenitz, Czernin'sche Douglasie, Familienschloss Schönhof, Georg Wilhelm Franz Wenderoth, Gewöhnliche Douglasie, Graf Czernin, Graf Eugen Carl Czernin, Johann Rudolf Czernin, Johann Wolfgang Goethe, Josef Dobrovský, Kaspar Maria von Sternberg, Klattau, Krásný Dvůr, Mineralogie, Nationalmuseum Prag, Naturwissenschaft, Paläobotaniker Kaspar Maria von Sternberg, Schloss Lázeň, Schönhof, Sumava, Vaterländisches Museum
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