Bad Füssing. Die Gäste im Kurort Bad Füssing sollen auch im bevorstehenden Winter das heilkräftige Wasser weitgehend ohne Einschränkungen genießen können. Das sehen die aktuellen Pläne der Betreiber der drei Thermen vor, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Ein Betrieb ist demnach trotz steigender Energiepreise und einer möglichen Gasmangellage auch in diesem Winter weiter möglich. Dabei profitiert das Heilbad in Niederbayern auch von einem natürlichen Standortvorteil: Das Thermalwasser strömt mit einer Temperatur von 56 Grad aus 1.000 Metern Tiefe ohne zusätzlichem Aufwand empor.
100.000 Liter des mit einer speziellen Art an Sulfid-Schwefel angereicherten Heilwassers fließen Stunde für Stunde frisch und wirkstoffreich aus der Tiefe. Zudem seit acht Jahrzehnten in der selbern Zusammensetzung. Heiße Quellen und wohlig-warmes Thermalwasser mit legendärer Heilwirkung garantieren in Bad Füssing traditionell selbst an grauen Herbsttagen oder bei Minusgraden immer bestes Badewetter und wohltuende Bewegungstherapien.
Einstufung als Freizeiteinrichtung „nicht hinnehmbar“
Bad Füssings Bürgermeister Tobias Kurz macht deutlich: Weitere Einschränkungen und Reduzierungen im Angebot sind keine Option: „Unser Thermalwasser ist ein staatlich anerkanntes Heilmittel. Und die Thermen sind Teil der Gesundheitsversorgung.“ Die Erfahrung aus der Pandemie zeigt nach den Worten der Bad Füssinger Kur- & Tourismusmanagerin, Daniela Leipelt, dass die Gäste das heilkräftige Thermalwasser einfordern, um ihre gesundheitlichen Beschwerden zu lindern: „Die Einstufung der Thermen als Freizeiteinrichtungen durch die Bundesnetzagentur ist deshalb in keinster Weise nachvollziehbar und auch nicht hinnehmbar.“
Auch die Füssinger Thermen selbst positionieren sich klar: „Unser Versprechen: Die Johannesbad Therme bleibt auch im Winter 2022/23 garantiert geöffnet“, sagt Karsten Fuchs, Standortverantwortlicher des Johannesbades. „Alle Bäder werden ganzjährig mit unserem von Natur aus heißen Heilwasser gespeist.“ Für Gäste bedeute das: Es steht ganzjährig heißes Wasser zur Verfügung. Weil die Johannesquelle aus eigener Kraft zutage trete, müsse zudem für die Förderung keine Energie aufgewendet werden.
„Ziel: Einschränkungen möglichst minimal halten“
Optimistisch man auch in der Therme Eins. „Wir sind gut aufgestellt“, sagt Geschäftsführer Stefan Haßfurter. Man habe vorausschauend Energie beschafft. Zudem arbeite man bereits seit zwei Jahren daran, den Energieverbrauch kontinuierlich zu reduzieren. „Unser Ziel ist es, die Einschränkungen für den Gast möglichst minimal zu halten.“ Konkret: Die Therme Eins gehe derzeit davon aus, dass sowohl die gesamte Thermenlandschaft als auch die Saunawelt geöffnet sein werden.
„Die Beckentemperaturen sowie alle Innen- und Außenbecken mit ihren Attraktionen sind unverändert. Und auch alle Therapieformen werden wie gewohnt abgewickelt“, wird Barbara Hasenberger, Werkleiterin der Europa-Therme, in der Meldung zitiert.
„Wir wissen, wie wichtig Nachhaltigkeit ist“
Auch eine Umfrage des Bad Füssinger Kur- & GästeService Ende September unter den Gastgebern im Ort hat ergeben: Viele Hotels und Pensionen öffnen in den Wintermonaten ganz regulär. Selbstverständlich würden alle auch immer wieder Energieeinsparmöglichkeiten prüfen. Und, soweit möglich, auch umsetzen, unterstreicht Daniela Leipelt und ergänzt: „Denn wir wissen, wie wichtig nachhaltiges Handeln ist.“
da Hog’n