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Man kennt dieses typische Szenario aus Zeichenklassen: Da verharrt eine Person bewegungslos vor einer Reihe von Kunststudenten oder Schülern, die versuchen ein Portrait zu zeichnen. Aus unterschiedlichen Perspektiven. Aber immer mit dem einen Ziel: Die Person oder noch besser das Wesen der Person treffend im Bild einzufangen. Das Gleiche gilt für Stillleben, die ein klassisches Sujet der Kunstgeschichte sind. Und an denen sich Generationen von Künstlern und Kunststudenten über die Jahrhunderte versucht haben.
Bei Patrick Tresset ist das genauso, aber doch anders: Das Portrait einer Person wird aus verschiedenen Blickwinkeln eingefangen und so erstaunlich treffend und mit individuellem Duktus zu Papier gebracht – von künstlicher Intelligenz. Oder genauer gesagt von Roboter-Armen, die flink über das Papier huschen. Ebenso die Stillleben: Zunächst sind es krakelige Kugelschreiberstriche – und dann wird es plötzlich wie von Geisterhand gezeichnet sichtbar: Das Arrangement aus einem ausgestopftem Fuchs, einem Raben und einem Totenkopf.
Macht Künstliche Intelligenz den Künstler überflüssig?
Die Arbeiten des international bekannten Künstlers Patrick Tresset haben bereits in der Ausstellung „Götzendämmerung“ im Haus der Kunst in München die Besucher scharenweise in Staunen versetzt. Denn irgendwie scheinen diese Maschinenwesen, die auf den ersten Blick etwas ungelenk wirken, Charakter und Willen zu besitzen, also tatsächlich ein eigenes Wesen, dass sie auf so individuelle Weise zeichnen lässt.
Jetzt sind einige dieser Roboter in Burg Ranfels eingezogen, um vor Ort ihr Talent zu zeigen. Aber kann künstliche Intelligenz wirklich Kunst schaffen oder gar die Seele eines portraitierten Menschen zum Leben erwecken? Oder macht künstliche Intelligenz den Künstler in Zukunft womöglich überflüssig? Es sind Fragen, die sich unweigerlich den Betrachter*innen aufdrängen und zur Diskussion anregen.
Ausstellungseröffnung am 28. Mai
Anlässlich der Ausstellungseröffnung am 28. Mai hält Professor Zachary Goldberg, der als Moralphilosoph internationale Firmen berät, um 18.30 Uhr einen einführenden Vortrag. Der Schwerpunkt seiner Forschung und Arbeit ist die Ethik der Künstlichen Intelligenz. Das anschließende Gespräch wird von dem Kunstsammler und Galeristen Nico Zeifang moderiert.
Die Roboterinstallationen Human Study #1 und Human Study #2 von Patrick Tresset sind in Aktion bis Ende September in der Wunderkammer der Burg Ranfels nach telefonischer oder schriftlicher Anmeldung zu sehen.
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Kontakt: kontakt@burg-ranfels.de; +49 172 8511464; +49 157 38533389;
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