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Bad Füssing. Mehr als einhundert Flüchtlinge aus der Ukraine haben in Bad Füssing Schutz und Zuflucht gefunden. Bei einer Zusammenkunft im Großen Kursaal hat Bad Füssing die Menschen offiziell in der Kurgemeinde begrüßt und willkommen geheißen.

Auch ein Gemeinschaftsbild wurde im Kurhaus angefertigt. Fotos: Kur- & GästeService Bad Füssing

„Wir können nicht in Worte fassen und nachvollziehen, was sie durchmachen mussten und müssen“, sagte Bürgermeister Tobias Kurz in seiner Begrüßung. „Ich hoffe, dass sie bei uns gut aufgehoben sind und bei uns Schutz und Geborgenheit finden“, betonte er und ergänzte: „Wir in Bad Füssing sind durch den Tourismus die Rolle als Gastgeber gewohnt und hoffen, dass wir auch ihnen allen gute Gastgeber sind.“ Das Bad Füssinger Gemeindeoberhaupt würdigte die „unglaublich große Hilfsbereitschaft und Solidarität der Bürger in der Gemeinde mit den Menschen aus der Ukraine“.

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„Wir mussten unser eigenes Leben retten“

Die Gemeinde hatte nach Worten von Rathauschef Tobias Kurz alle ukrainischen Neubürger eingeladen, auch damit sie untereinander ihr Netzwerk weiter ausbauen können. Zudem konnten die Flüchtlinge sich mit ihren Fragen direkt an den Bürgermeister und die Gemeindeverwaltung wenden: Wo finde ich geeigneten Wohnraum? Besteht die Chance, zusätzliche Deutschkurse zu organisieren? Gibt es die Möglichkeit, dass Integrationskurse nicht nur in Passau, sondern auch direkt in der Kurgemeinde stattfinden können? Wie gelingt es, einen Kindergartenplatz zu finden? „Wir haben alle Fragen aufgenommen und werden versuchen, hier nach Kräften zu unterstützen und zu helfen“, sagte der Bürgermeister.

Bürgermeister Tobias Kurz: „Wir können nicht in Worte fassen und nachvollziehen, was sie durchmachen mussten und müssen“

Die Gemeinde überreichte allen Gästen der Willkommensveranstaltung eine Rose als Gruß und – passend zum Saisonstart – eine Freikarte für das Bad Füssinger Freibad. Alle Kinder erhielten ein bebildertes Lernheft mit verschiedenen Wörtern auf Deutsch, Englisch und Ukrainisch sowie Bastel- und Malseiten.

Die Flüchtlinge bedankten sich bei der Gemeinde und den ehrenamtlichen Helfern mit einer gefühlvollen Rede. „Keiner von uns plante diese Reise nach Bad Füssing“, sagte Deutschkursleiterin Olena Pryvalova stellvertretend für alle, diejenigen, die aus der „gesamten Ukraine von Ost nach West und von Nord nach Süd heute in Bad Füssing eine neue Heimat gefunden haben. Wir haben unser Land aufgebaut. Und jetzt waren wir gezwungen, es zu verlassen. Wir mussten unser eigenes Leben, das unserer Kinder und Eltern retten. Unsere Städte und Häuser werden durch den schrecklichen Krieg zerstört. Jede Familie, die hier sei, habe einen sehr schwierigen Fluchtweg hinter sich. Unter den in Bad Füssing Angekommenen seien nach ihren Worten unter anderem Ingenieurinnen und Ingenieure, Bauherren, Künstler/innen, Wissenschaftler/innen, Lehrerinnen und Lehrer, Musiker/innen, Unternehmerinnen und Unternehmer, Buchhalter/innen, Ärztinnen und Ärzte sowie Jurist/innen.

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„Blumen ein kleines Symbol grenzenloser Dankbarkeit“

„Wir sind froh, dass das Schicksal uns zu Ihnen hier nach Bad Füssing geführt hat“, so Olena Pryvalova, und weiter: „Hier, in Bad Füssing, wurde jeder von uns von einer großzügigen und aktiven Gemeinschaft von Bürgern empfangen. Von Menschen, die uns ihre Häuser öffneten. Von Menschen, die uns Kleidung, Essen, Umarmungen und ehrliche freundliche Unterstützung gaben.“ Die Botschaft: „Wir möchten uns daher aufrichtig bei allen in der Gemeinde für ihre Gastfreundschaft und Unterstützung bedanken.“ Besonders dankte sie Hans Köck, Nelli Estina, Daniela Albrecht, Natalia Beisser, Olena Lapandich und Valentina Walchevska.

Bei den ehrenamtlichen Helfern bedankten sich die Ukrainer mit einem Blumenstrauß und Bildern, die die Kinder gemalt hatten. Darauf zu lesen: „Danke, Bad Füssing“. „Diese Blumen sind ein kleines Symbol für unsere grenzenlose Dankbarkeit für jeden Tag, den sie mit uns verbringen, und uns helfen, weit weg von zu Hause zu leben“, hieß es in der Dankesrede. Auch die Gemeinde machte ihre große Wertschätzung für das Engagement mit einem kleinen Präsent für alle Ehrenamtlichen deutlich.

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Am 18. Mai ist ein Benefizkonzert des Bad Füssinger Kurorchesters zugunsten der ukrainischen Flüchtlinge geplant. Das Solidaritätskonzert beginnt um 19.30 Uhr im Großen Kurhaus. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten. Der Erlös des Abends kommt nach Worten des Bürgermeisters zum einen dem Rotary Club zugute, der damit weitere Deutschkurse finanziert. Zum anderen sollen auch Organisationen einen Teil der Spenden bekommen, die Menschen direkt vor Ort in der Ukraine helfen.

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