Am vergangenen Freitag (6. Mai 2022) wurde die Polizei von mehreren Anrufern über eine Kolonne von Supersportwagen informiert, die sich offenbar mit waghalsigen Überholmanövern und erheblich überhöhter Geschwindigkeit quer durch Südostbayern bewegte.
Die ersten Mitteilungen erreichten die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Niederbayern am Freitag gegen 15 Uhr. Mehrere auffällige Luxusfahrzeuge der Marken Ferrari, Lamborghini, McLaren und Porsche (allesamt mit tschechischen Zulassungen) durchquerten am Freitagnachmittag die Landkreise Freyung-Grafenau, Passau und Rottal-Inn in Richtung Süden. Zu diesem Zeitpunkt war es im Landkreis Passau bereits zu mehreren gefährlichen Situationen gekommen. Im Bereich Rotthalmünster hatten die Fahrzeuge trotz Gegenverkehrs Sperrflächen überfahren und im Überholverbot waghalsig überholt. Einen Frontalzusammenstoß mit einem entgegenkommenden Raser konnte ein BMW-Fahrer gerade noch verhindern, wie die Polizei Niederbayern dazu mitteilt.
Rekonstruktion des Reisewegs – VPI ermittelt
Aufgrund eines Medienaufrufs haben sich bereits mehrere Verkehrsteilnehmer als Zeugen zur Verfügung gestellt. Bislang konnte als bekannte Fahrtstrecke die Route von Philippsreut über Waldkirchen nach Passau und weiter über die B12 und B20 bis Burghausen rekonstruiert werden. Aktuellen Erkenntnissen zufolge dürfte die Gruppe aus zehn Fahrzeugen bestanden haben. Nach derzeitigem Ermittlungsstand führte die Fahrtroute weiter über Österreich nach Italien und auf derzeit noch unbekannter Strecke wieder zurück nach Tschechien.
Ein Teilnehmer im Rahmen der Fahndung angehalten
Bei der Rückreise konnte am Samstagabend einer der hochwertigen Sportwagen von Kräften der Grenzpolizei Waidhaus vor der Ausreise angehalten werden. Der 27-jährige Fahrer steht im dringenden Verdacht, an dem verbotenen Rennen teilgenommen zu haben und auch ein Vergehen in Sachen „Gefährdung des Straßenverkehrs“ begangen zu haben. Da die Staatsanwaltschaft Passau den Entzug seiner Fahrerlaubnis umgehend anordnete, musste er noch an Ort und Stelle seinen Führerschein abgeben.
Zeugenaufruf der Verkehrspolizei
Die bei der Verkehrspolizei Passau eingerichtete Ermittlungsgruppe „EG RACE“ ist erreichbar unter der Telefonnummer 0851/9511-5021. Sie erhofft sich weitere Zeugenhinweise aus der Bevölkerung. Da die Sportwagen-Kolonne quer durch Südostbayern unterwegs gewesen ist, kam es sehr wahrscheinlich auch zu weiteren verkehrsgefährdenden Situationen durch die grob verkehrswidrigen Fahrmanöver der Raser. Interessant für die Ermittler ist insbesondere:
- Wer wurde wo und wann von den Fahrern der Sportwagen gefährdet?
- Wer hat wo die Sportwagen und deren Fahrer gesehen? Hierbei sind auch Tankstellen, Rastplätze, Gaststätten usw., auch in Österreich und Italien von Interesse.
- Wer hat die Fahrzeuge fotografiert oder gefilmt und kann der Polizei die Bilder oder Videos zur Verfügung stellen?
- Wer kann die Fahrer der Sportwagen bzw. die weiteren Insassen in den Fahrzeugen beschreiben?
Übersendung von Bildern oder Videos per Upload möglich
Sollten mögliche Zeugen Foto- oder Videoaufnahmen von den Fahrzeugen am vergangenen Wochenende gemacht haben oder derartige Aufnahmen aus anderen Quellen besitzen, sollen diese der Polizei möglichst umgehend über das unten verlinkte Upload-Portal zur Verfügung gestellt werden. Sofern die Übermittlung der Mediendateien mit diesem Portal nicht funktionieren sollte, kann man sich ebenso an die nächstgelegene Polizeidienststelle wenden.
–> zum Upload-Portal (einfach klicken)
da Hog’n