Spiegelau/Schönberg. Ab 1. April wird Robert Kürzinger als neuer Geschäftsführer der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald fungieren. Dies hat der FNBW-Aufsichtsrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Der gebürtige Münchner, der seit 2015 beim Bayerwald-Tourismusverbund mit an Bord ist, tritt somit die Nachfolge von Daniel Eder an.
Jochen Gemeinhardt machte den Anfang in der Geschäftsführer-Riege der FNBW. Bereits nach kurzer Dauer hatte dieser 2014 jedoch um die Auflösung seines Vertrages gebeten – aus familiären Gründen. Seine Nachfolgerin Monika Dombrowsky nahm 2017 ihren Hut – ebenfalls aus privatem Anlass. Ihr Nachfolger Heinz Schwendinger wäre gerne bis Ende 2020 geblieben, doch der Aufsichtsrat des Tourismusverbunds, in dem die Bürgermeister der derzeit zwölf FNBW-Mitgliedsgemeinden sitzen, entschied sich gegen die Vertragsverlängerung. Daniel Eder übernahm das Ruder 2019 – der Mauther war nach all den externen Lösungen das erste Eigengewächs für den Posten des Geschäftsführers. Er hatte um eine vorzeitige Auflösung seines Vertrags gebeten, um sich beruflich nochmals neu zu orientieren (da Hog’n berichtete). Und nun also soll es mit Robert Kürzinger, ehemaliger Zwieseler Tourismus-Chef (2013-2014), langjähriger FNBW-Prokurist sowie Eders Stellvertreter, in Richtung Zukunft gehen.
„Verbinder, Netzwerker, Koordinator“
„Die letzten sieben Jahre sind wir sehr zusammengewachsen“, blickt Robert Kürzinger zurück auf die Zusammenarbeit mit dem scheidenden Geschäftsführer Eder. „Es ist schade, wir waren ein gutes Team, hatten tolle Zeiten – ich wünsche ihm alles Gute für seinen weiteren Weg.“
Ihm geht es bei der Gestaltung seiner neuen Aufgabe vor allem um Kontinuität und Planungssicherheit, wie er gegenüber dem Hog’n mitteilt. „Mein Schwerpunkt ist es, die etablierten Sachen einerseits weiterzuführen, andererseits noch mehr Netzwerkarbeit zu betreiben.“ Zudem solle sich die FNBW auch in punkto „Gebietskulisse“ weiterentwickeln – hier sieht er vor allem in der zentralen Daten-Plattform „Bayern-Cloud“ noch großes Potenzial für weitere Kooperationen, um als Region Bayerischer Wald noch enger zusammenzurücken. Weitere Ziele möchte er dann gemeinsam mit seiner Mannschaft nach Amtsantritt erarbeiten. „Ich sehe mich eher als Verbinder, Netzwerker und Koordinator“, beschreibt der 44-jährige Familienvater seine künftige Rolle.
Zur ursprünglich geplanten Ausschreibung der Stelle sei es nicht gekommen, teilt Robert Kürzinger, der Hog’n-Informationen nach von Beginn an als erster Anwärter auf den Posten galt, auf Nachfrage mit. Man habe sich intern auf seine Person einigen können. „Der Aufsichtsrat ist an mich herangetreten und hat gefragt, ob ich es mache möchte – und ich habe mich dafür entschieden.“ Dies bestätigt auch Aufsichtsratsvorsitzender Martin Pichler, Bürgermeister von Schönberg: „Man hat intern noch Vorgespräche geführt, danach hatte sich das Bild so ergeben.“ Den Posten anzunehmen sieht Kürzinger auch als Verpflichtung der FNBW gegenüber: „Wir sind momentan in schwierigen Zeiten – das ist mein Beitrag, den ich leisten kann. Alle wissen, wer ich bin – da gibt’s keinen Kulturschock. Wir können ohne kapitale Änderungen weiter arbeiten.“
„Zwei Kandidaten, die sich diese Stelle teilen werden“
„Robert Kürzinger bringt einen großen Erfahrungsschatz aus der Privatwirtschaft mit – er war ja selbst einmal Hoteldirektor, bevor er bei der Stadt Zwiesel Kurdirektor wurde“, teilt Martin Pichler weiter mit und fügt hinzu: „Seine Kenntnisse aus der Privatwirtschaft stoßen auf eine hohe Akzeptanz bei Vertretern von Hotellerie und Gastronomie. Darüber hinaus hat er über lange Jahre Erfahrungen als Prokurist bei der FNBW sammeln können. Es gibt daher kaum jemanden, der eine bessere Kenntnislage in Sachen Struktur, Mitgliedsgemeinden und Mitarbeitern hat, was letztlich den Ausschlag für ihn gab.“
Die potenziellen Nachrücker für die freigewordene Stelle Kürzingers als Prokurist und Pressebeauftragter der FNBW seien bereits so gut wie sicher. „Es gibt zwei Kandidaten, die sich diese Stelle teilen werden.“ Mehr möchte der neue Geschäftsführer dazu allerdings noch nicht verraten.
Stephan Hörhammer