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Mitterfirmiansreut. Zapfige Minusgrade, pulveriger Schnee, wolkenloser Himmel – nach einer ohnehin mehr als zufriedenstellenden Saison hat sich das Skizentrum Mitterdorf offensichtlich das Beste für den Schluss aufgehoben. Noch bis zum 20. März sind die Skilifte rund um den Almberg in Betrieb. Und es könnte momentan wohl ewig so weitergehen – zumindest wenn es nach dem stellvertretenden Betriebsleiter Florian Schrottenbaum geht: „Nein, nein. Wir haben noch lange nicht genug“, macht der 42-Jährige nach drei Monaten Dauerstress deutlich. „Es ist einfach nur wieder schön, dass sich was rührt hier.“
Nach Corona-Frust wieder Wintersport-Lust
Die Bilder der Vorsaison sind noch allgegenwärtig bei denjenigen, die mit dem Skizentrum seit Jahren zu tun haben. Leere Pisten, verwaiste Lifte – 2020/21 herrschte in Mitterdorf Corona-Frust statt Wintersport-Lust (da Hog’n berichtete). Florian Schrottenbaum erlebte daher einen relativ entspannten Winter ohne Stress, ohne Trubel, ohne „Berge von Überstunden“. Als Kind des Skiortes Mitterfirmiansreut ist ihm aber das genaue Gegenteil doch deutlich lieber. „Ja, das ist mein Traumberuf“, erzählt der stellv. Betriebsleiter und blickt die Almberg-Sesselbahn hinauf. An diesem Dienstagmorgen sind nur wenige Skifahrer dort auszumachen. Das ist in diesem Winter aber eher die Ausnahme als die Regel.
„Obwohl es ja nach wie vor die ein oder andere Corona-Beschränkung gibt, erleben wir einen für unsere Verhältnisse relativ normalen Winter“, zieht der 42-Jährige eine erste kleine Zwischenbilanz. Und ergänzt: „Das Attribut ’normal‘ bedeutet in Anbetracht der ausgebliebenen Vorsaison: super.“ Anfang Dezember war die Ungewissheit noch groß im Skizentrum. Keiner wusste so recht, ob die Pandemie noch einmal in größerem Ausmaß zuschlägt. Keiner konnte vorhersagen, wie die verschärften Kontrollen von den Gästen angenommen werden. Im Rückblick waren diese Sorgen jedoch unberechtigt. Denn: „Klar, die Wartezeiten sind länger. Es müssen ja nicht nur die Skipässe verkauft, sondern auch die 2G-Nachweise samt Personalausweise kontrolliert werden. Die Leute haben aber das vom ersten Tag an hin- und auch gut aufgenommen.“
Ein normaler Arbeitstag geht von 8 bis 19 Uhr
So gestaltete sich die Stimmung unter den Besuchern wie auch innerhalb der Belegschaft von Anbeginn der kalten Jahreszeit unbeschwert fröhlich. „Keiner von uns hat mehr gewusst, wie schön der Alltag eigentlich ist“, schlägt Schrottenbaum in diese Kerbe. Schwünge auf dem Kirchenlift, dem Kißlinger oder dem Almwiesenlift lenkten genauso ab von den Covid-Sorgen wie die Organisation des Drumherums.
Täglich von 8 bis 19 Uhr sind der stellv. Betriebsleiter und seine Kollegen im Einsatz gewesen. Während des Liftbetriebes gilt es, ein wachsames Auge zu haben. Sobald es dunkel wird, werden die Pisten auf Vordermann gebracht. „Dadurch, dass man direkt vor der Haustüre arbeiten darf – und das auch noch an der frischen Luft -, vergeht die Zeit sehr schnell.“
„Bei uns is halt a Winter noch a Winter“
Und so stört es Florian Schrottenbaum nicht weiter, dass sein Team seit knapp 100 Tagen durcharbeitet. Denn trotz eines kleinen Durchhängers rund um den Jahreswechsel, an dem warme Temperaturen und Regen dafür sorgten, dass nicht mehr alle Hänge genutzt werden konnten, war quasi durchgehend Wintersport-Action in der Gemeinde Philippsreut angesagt. „Bei uns ist halt a Winter noch a Winter“, bekräftigt der 42-Jährige. Aus diesem Grund ist es aus seiner Sicht auch absolut gerechtfertigt, dass man sich über eine Erweiterung bzw. Modernisierung des Skizentrums intensiv Gedanken macht. „Wir müssen was tun, sonst werden wir abgehängt.“ Erst einmal bis 20. März darf Schrottenbaum aber noch die Zeit im Skigebiet an der bayerische-böhmischen Grenze genießen. Nach Saisonende bleibt dann wieder Zeit für andere Dinge und Gedanken…
Helmut Weigerstorfer
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