Freyung. Am heutigen Freitag, 21. Januar, möchte Gastronom Walter Eckmüller („Veicht„) gerne sein neues Lokal namens „Neo“ im Schusterhaus am Stadtplatz eröffnen. Vom Konzept her hat er sich eine Art „Fun & Sportsbar“ vorgestellt, „einen Treffpunkt, der auf junge Leute zugeschnitten ist“ (da Hog’n berichtete). Und auch in die Stockwerke darüber, wo seit vergangenem Sommer kräftig gewerkelt wird, soll schon bald neues Leben einziehen: Vier Wohneinheiten werden dort entstehen.
Die Wohnungen, die sich über zwei Etagen erstrecken, sind zwischen 40 und 70 Quadratmeter groß, wie einer Pressemitteilung der Stadt zu entnehmen ist. Diese hatte 2020 das Schusterhaus gekauft und zunächst das Erdgeschoss instandgesetzt. Nun folgten seit Sommer 2021 die oberen Geschosse. Gefördert wird die Maßnahme durch den Freistaat Bayern im Rahmen des kommunalen Förderprogramms zur Schaffung von Mietwohnraum in Bayern sowie durch den Bund im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude.
Viel Eigenleistung durch Bauhofpersonal
„Im Grunde ist es ein Komplettumbau“, erklärt dazu Bürgermeister Olaf Heinrich. Die Leitungen, sämtliche Türen und Fenster wurden erneuert, die Fehlböden entfernt und durch neue Bodendämmungen ersetzt. Die Fassade wird neu gemacht und der Dachstuhl zum Teil erneuert. Anstelle der Gasheizung von 1970 ist das Gebäude nun an das städtische Nahwärmenetz angebunden. „Es tut uns auch gut, damit weniger Abgase in der Innenstadt zu haben. Wir sind gerade mitten in der Rezertifizierung für den Luftkurort“, erklärt der Rathaus-Chef weiter.
Das Schusterhaus ist eines der historischen Stadthäuser, wurde aber im Laufe der Zeit immer wieder umgebaut. Dementsprechend unterschiedlich ist auch die Bausubstanz, wie Lothar Ilg weiß. Der technische Leiter des Bauhofs fungiert als Bauleiter. Und auch der Umbau selbst erfolgt mit viel Arbeitsleistung durch die Bauhofmitarbeiter. „Gerade im Winter, wenn wenig Winterdienst notwendig ist, können wir das Team hier gut einsetzen“, sagt Heinrich.
„Die Installation hier hat beispielsweise unser Mitarbeiter Andreas Wilhelm gemacht“, berichtet Geschäftsleiter Michael Pradl beim Anblick des Technikraums im Keller. Diverse Arbeiten mussten freilich ausgeschrieben und an Fachfirmen vergeben werden. Insgesamt könne man durch die Eigenleistung jedoch bares Geld einsparen – gerade angesichts der derzeitigen Baupreise. Bei den Umbaukosten in den oberen Stockwerken rechnet die Stadtverwaltung mit rund 245.000 Euro. Sowohl durch die zugesagte Förderung als auch durch die künftigen Mieteinnahmen fließt auch wieder etwas zurück in die Stadtkasse.
„Wer im Zentrum lebt, trägt auch zu dessen Belebung bei“
Den großen Mehrwert sieht Heinrich in der Tatsache, dass wieder mehr Wohnungen in der Innenstadt entstehen. „Überall in den Städten unserer Größe geht es um die Frage, was mit den oberen Geschossen passiert. Häufig sind die Räume im Erdgeschoss gewerblich genutzt – und oben steht vieles leer.“ Doch genauso wichtig wie das Gewerbe sei auch die Wohnraumnutzung. „Die Bewohner sind sichere Kunden für die Geschäfte in der Innenstadt – vom Bäcker bis zum Metzger. Wer im Zentrum lebt, trägt auch zu dessen Belebung bei.“
Während im „Neo“ schon bald Leben einzieht, wird es bei den Wohnungen noch bis Sommer dauern. Sobald diese fertiggestellt sind, können sich Interessierte melden. Die Stadt wird rechtzeitig darüber informieren.
da Hog’n