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Start im Landkreis FRG Schwammerl im Nationalpark: Tschernobyl wirkt noch nach

Schwammerl im Nationalpark: Tschernobyl wirkt noch nach

veröffentlicht von da Hogn | 06.12.2021 | kein Kommentar
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Grafenau. Pilze sammeln ist im Laufe der vergangenen Jahre für viele ein liebgewonnenes Hobby geworden. Gerade im Bayerischen Wald mit seiner attraktiven Naturlandschaft ist es Tradition, dass „man in die Schwammerl“ geht. Doch können diese Früchte des Waldes angesichts der noch immer vorherrschenden Cäsium-Belastung des Bodens auch bedenkenlos gegessen werden? Dieser Frage haben sich Forscher des Nationalparks Bayerischer Wald, der Goethe-Universität Frankfurt und der Hochschule Fulda gewidmet. Ihre Antwort lautet: Das Gesundheitsrisiko durch den Tschernobyl-Unfall ist auch heute noch, 35 Jahre nach der Nuklearkatastrophe, relevant.

Der höchste Wert, der im Rahmen der Studie bei Steinpilzen gemessen wurde, lag bei 601 Bq/kg. Fotos: Peter Karasch/Nationalpark Bayerischer Wald

Bei den Untersuchungen wurde ein neuer Ansatz verfolgt. „Die Belastung von Pilzen wird von vielen Institutionen schon seit Jahren gemessen, aber nicht räumlich standardisiert unter Berücksichtigung von Geographie, Boden, Höhe und Exposition“, erklärt Claus Bässler, Professor an der Goethe-Universität Frankfurt und im Nationalpark zuständig für die Mykologie. „Wir wollten hier neue Wege gehen und nicht nur die Belastung der Pilze betrachten, sondern auch die des Bodens in Abhängigkeit von Topographie. Nur wenn man diese beiden Komponenten verknüpft, erhält man verlässliche Daten.“

Im Falkensteingebiet zeigt sich das gegenteilige Bild

Untersuchungsgebiet war der Nationalpark Bayerischer Wald. Es wurden 36 Probeflächen mit einer Größe von 100 auf 100 Metern definiert und darin Proben von Steinpilzen und Maronen sowie vom Boden genommen. „Um repräsentative Aussagen zu erhalten, wurde dabei das gesamte Nationalparkgebiet berücksichtig, unterschiedliche Höhenstufen sowie West- und Osthänge“, berichtet Anna-Lena Ernst, die Erstautorin der Studie.

Maronen sind generell höher belastet, da sie aufgrund vorhandener Pigmente das Cäsium stärker binden.

Die Ergebnisse, die bei den Untersuchungen herauskamen, haben selbst die Forscher überrascht. „Im Grunde ist anzunehmen, dass das Cäsium mit der Zeit in tiefere Bodenschichten wandert“, erklärt Anna-Lena Ernst. Dadurch hätten Tiere und Pflanzen irgendwann keinen Zugang mehr zu dem radioaktiven Stoff und die Gefahr wäre gebannt. „Die meiste Radioaktivität befindet sich jedoch weiterhin in den oberen Bodenschichten, wodurch die Gefahr durch radioaktiv belastete Waldprodukte bestehen bleibt.“

Dementsprechend hoch ist auch die Belastung der Pilze. „Generell ist die Marone höher belastet als der Steinpilz, da sie aufgrund vorhandener Pigmente das Cäsium stärker bindet.“ Die höchste Belastung, die im Rahmen der Untersuchungen bei einer Marone gemessen worden ist, lag bei 3100 Becquerel pro Kilogramm (Bg/kg), beim Steinpilz waren es 601 Bq/kg – der Grenzwert liegt bei 600 Bg/kg.

Was Claus Bässler und das Forscherteam ebenfalls erstaunt hat, ist die unterschiedliche Belastung in den verschiedenen Gebieten und Höhenlagen. „Zwischen Lusen und Rachel ist der Boden weniger kontaminiert als im Falkensteingebiet.“ Im Lusen-Rachel-Gebiet weisen vor allem Pilze in den oberen Höhenlagen eine hohe radioaktive Belastung auf. Im Falkensteingebiet zeigt sich das gegenteilige Bild. Kontaminiert sind hier vor allem Pilze in den tieferen Lagen. „Das zeigt uns, dass die Belastung der Pilze nicht unbedingt der Bodenkontamination folgt.“ 

„Das Risiko ist also nach wie vor da“

Um auch diese Zusammenhänge zu verstehen, sind weitere Forschungen notwendig. Bis dahin sollten Pilzesammler jedoch einige Hinweise im Kopf haben. „Zwischen Lusen und Rachel geht man besser in niedrigeren Lagen auf die Suche, im Falkensteingebiet sind Pilze in den höheren Bereichen weniger belastet.“ Generell lag die Belastung von einem Drittel aller Pilzproben über dem Grenzwert von 600 Bg/kg, die Marone weist gegenüber dem Steinpilz eine deutlich höhere Belastung auf. „Das Risiko ist also nach wie vor da“, so Bässler. „Mit unseren Forschungsergebnissen kann nun jeder für sich abschätzen, welche Pilze aus welchen Gebieten er wie oft konsumiert und selbst sein Risiko abschätzen.“ 

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Schlagwörter: Anna-Lena Ernst, Bässler, Bayerischer Wald, Cäsium, Falkenstein, Goethe-Universität Frankfurt, Hochschule Fulda, Lusen, Maronen, Mykologie, Nationalpark, Nationalpark Bayerischer Wald, Pilze, Rachel, Radioaktive Belastung, Radioaktivität, Steinpilze, Tschernobyl
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