Leopoldsreut. Mehr als ein Jahr liegt die letzte Hog’n-Berichterstattung über die wohl höchstgelegene Baustelle im Bayerischen Wald zurück. Damals berichtete Markus Trauner, Eigentümer der alten Schule in Leopoldsreut, dass die Corona-Pandemie seine Bemühungen, das altehrwürdigen Gebäude zu einem kleinen Gasthaus samt Ferienwohnungen umzubauen, ausgebremst hätte. An dieser Situation hat sich bis dato nicht viel verändert. „Ich habe nach wie vor geplant, das umzusetzen, was ich mir vorgenommen habe“, berichtet der 49-jährige Unternehmer aus Furth bei Grafenau. „Eigentlich wollte ich zu dieser Wintersaison eröffnen. Die vierte Welle hat mich aber erneut ausgebremst. Es wäre hirnrissig, in der aktuellen Lockdown-Zeit zu starten. Es bleibt mir deshalb nichts anderes übrig, als abzuwarten.“
Der große Vorteil von Markus Trauner in diesem Zusammenhang: Das Sanierungsprojekt rund um das alte Schulgebäude, das er 2011 gekauft hatte, ist mehr oder weniger sein Hobby. Er sei demnach nicht zwingend auf Einnahmen angewiesen. „Von Lockdown zu Lockdown springen“, das habe er nicht nötig, wie er betont. Kosten für das Hochfahren des laufenden Betriebes, um nur kurze Zeit später wieder zusperren zu müssen, könne er somit von Vorneherein vermeiden. „Ich hoffe, dass sich die Corona-Lage 2022 endlich entspannt“, blickt der Further in Richtung Zukunft. „Nicht nur wegen mir und meinem Vorhaben. Sondern generell – wegen der gesamten Gastronomie, die schon extrem unter der Situation zu leiden hat.“
„Früher ist für die Ewigkeit gebaut worden“
Trauner selbst ist derzeit in Leopoldsreut noch als Handwerker im Einsatz, nicht als Schankkellner. Regelmäßig ist er, obwohl er eine einfache Fahrtstrecke von knapp 40 Kilometern zurücklegen muss, vor Ort, erledigt kleinere Arbeiten, sieht nach dem Rechten. Wie berichtet, sind Strom- und Wasserleitungen inzwischen in das verlassene Dorf verlegt worden. Der 2015 vom Landratsamt Freyung verhängte Baustopp gehört längst der Vergangenheit an. Und: „Die Verlängerungen der Förderfristen waren kein Problem“, versichert der 49-Jährige. „Die Regierung sieht doch auch, dass wir uns in einer Ausnahmesituation befinden, die ich nicht selber herbeigerufen habe.“
In Sachen Innenausbau sei man absolut im (sich stetig ändernden) Zeitrahmen – auch wenn, wie in einem solch alten Bauwerk üblich, „immer wieder Sachen zum Vorschein kommen, mit denen man nicht gerechnet hat“. Trotz mehrerer „Bremsklötze“ sei die Substanz des 1905 erbauten Hauses jedoch insgesamt recht gut. Die alte Schule habe die vergangenen mehr als 110 Jahre inklusive langem Leerstand gut weggesteckt. Selbst den extremen Verhältnissen auf knapp 1.100 Metern habe das Gemäuer erstaunlich widerstandsfähig getrotzt. „Die Wände sind absolut trocken und ohne Schimmel. Man merkt, dass früher für die Ewigkeit gebaut worden ist. Und man merkt auch, dass es sich um einen Staatsbau gehandelt hat.“ In den kommenden Monaten soll der Innenausbau abgeschlossen werden – dazu zählen Elektro- und Sanitärinstallationen genauso wie das Verlegen von Böden und das Einrichten von Möbeln.
„Ein Schmuckstück, das unbezahlbar ist“
Was den gastronomischen Betrieb an sich betrifft, gibt es laut Markus Trauner noch keine Neuigkeiten. Zwar müsse er selber – so wollen es die Behörden – als letztlicher Betreiber auftreten. „Wer am Ende in der Küche steht, wird sich aber erst noch zeigen. Es ist noch zu früh, da mit jemanden zu reden. Das ist erst sinnvoll, wenn ein tatsächlicher Eröffnungstermin feststeht.“
Für den 49-Jährigen ist klar, dass er selbst – in welcher Form auch immer – am Wirtshaus-Alltag mitwirken will. „Das eigene Baby gibt man nur ungern aus der Hand“, macht er deutlich. Seine Leidenschaft für das historische Gebäude habe trotz der Langwierigkeit seines Vorhabens nicht im Geringsten nachgelassen. „Auch wenn es einige Kaufinteressenten gab: Die Schule ist ein Schmuckstück, das unbezahlbar ist.“
Helmut Weigerstorfer
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Sehr geehrte Damen und Herren,
Vielen Dank für die Übermittlung des Artikels .Schön wenn es zur Eröffnung
kommt . Ich bin oft in dieser Gegend zum Wandern und Loipeln .
Als mittelbarer Nachbar bin ich sehr interessiert .Besonders als Architekt ,
mit Restaurierungen im Denkmalschutz sehr vertraut .
Ich wünsche Herrn Trauner dass es klappt .
Nochmals vielen Dank
H.Nau