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Freyung. Die Ernüchterung ist groß bei Theaterleiter HaJü Fürst. Die von Ministerpräsident Markus Söder verkündeten rigideren Maßnahmen, um die Corona-Pandemie einzudämmen, haben zur Folge, dass das Cineplex Freyung ab Mittwoch wieder einmal seine Pforten schließen muss: bis 15. Dezember oder solange, bis der „Hotspot“-Landkreis Freyung-Grafenau mindestens fünf Tage unter einem Inzidenzwert von 1.000 bleibt. „Es ist schon sehr bitter, dass ich meinen Mitarbeitern nun schon wieder erzählen muss, dass sie in Kurzarbeit gehen. Die Existenzängste werden deshalb nicht kleiner.“
Ähnlich wie im Vorjahr „erwischt“ es das Freyunger Kino just zur Hauptsaison. „In den Wintermonaten kommen traditionell die meisten Besucher. Gerade im Advent sind Weihnachts- und Kinderfilme der absolute Renner.“ Wenn es draußen immer dunkler und kälter wird, mutiert das Lichtspielhaus im Stadtplatzcenter der Kreisstadt zum Ort der Entspannung, der Ablenkung und der Zerstreuung, davon ist Theaterleiter Fürst überzeugt. 2022 ist jedoch erneut das Gegenteil der Fall: „Die Verzweiflung wird immer größer, weil wir aus der Corona-Schleife einfach nicht rauskommen.“
„In Sachen Corona-Kontrollen sind wir ein Vorzeigebetrieb“
Somit bleiben dem Freyunger Publikum – genauso wie in vielen anderen „1.000er-Landkreisen“ im Freistaat – die Premieren zahlreicher Kino-Streifen vorerst verwehrt. Dazu zählen u.a. die Disney-Produktion „Encanto“, „House of Gucci“ (mit Lady Gaga) sowie die neue Rita-Falk-Verfilmung „Hannes“.
Apropos Falk: Durch die zwischenzeitliche coronabedingte Schließung verpasst der aktuelle Eberhofer-Krimi „Kaiserschmarrndrama“ den Sprung in die Top-3 der meistbesuchten Filme im Cineplex Freyung. „Und das alles, obwohl wir in Sachen Kontrolle ein Vorzeigebetrieb sind“, hadert Fürst. „In Sachen Ansteckungen sind Kinos ganz unten – wegen der ausgereiften Lüftungsanlange, wegen der Abstände durch die festen Sitzplätze. Doch das scheint niemanden zu interessieren. Wir gehören wieder einmal zu den Bauernopfern.“
Obwohl es den FRG-Filmpalast (wieder einmal) hart trifft, möchten die Cineplex-Verantwortlichen diejenigen, die von ihnen regelmäßig unterstützt werden, aufgrund der jüngsten Corona-Maßnahmen nicht hängen lassen. Deshalb sperrt HaJü Fürst am 4. Dezember zwischen 10 und 18 Uhr ausnahmsweise die Kino-Pforten auf. Dann können jedoch auschließlich Gutscheine erworben werden – auch der traditionelle Plakate-Flohmarkt findet statt. Dessen Erlös soll wieder karitativen Zwecken zugute kommen. Somit bleibt zumindest ein bisschen der Geist der Weihnacht in diesen schwierigen Zeiten erhalten…
da Hog’n
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