Jandelsbrunn. Wer sich dem abgelegenen Hof in Schindelstatt nähert, merkt schnell, dass Kunst im Leben von Maria Göttl eine wichtige Rolle einnimmt. Sogleich fallen einem die von ihr selbstgemachten, rustikalen Dekoartikel ins Auge, die die Hofeinfahrt säumen und die bäuerliche Atmosphäre unterstreichen. Von den Bäumen baumelnde, hölzerne Manufakte lassen erahnen, was die Besucher im Inneren des Ateliers erwartet: ein gemütliches Zimmer inmitten des Mehrgenerationenhaushalts, voller selbst kreierter Deko-Gegenstände sowie Schmuckstücke, hergestellt aus dem, „was die Natur eben so hergibt“.
Unweit von Jandelsbrunn, auf einem idyllisch-gelegenen, urig-schönen Bauernhof, hat sich die 29-Jährige einen Platz geschaffen, um ihre künstlerische Ader auszuleben. Seit einiger Zeit lebt die junge Frau mit ihrem Lebensgefährten auf dem Anwesen, umgeben von allerhand Tieren, darunter Kühe, Hühner, Kätzchen, Frettchen und sogar Amphibien. In einem Zimmer des Wohnhauses hat sie sich den Traum eines kleinen Ateliers für ihre Kunstwerke verwirklicht.
Kunstliebhaberin schon von klein auf
Bereits als kleines Mädchen entdeckte sie ihre Kreativität und baute ihren Bezug zum Künstlerischen auf. „Gemalt habe ich schon immer gerne“, sagt Maria. Des Öfteren malt sie für ihre Freundinnen, etwa als Geschenk zum Geburtstag oder zur Geburt eines Kindes, farbenfrohe Gemälde. In der Corona-Pandemie kam es durch den Lockdown und der vermehrten Zeit zu Hause bei ihr zu einer Art Selbstfindungsphase, in der sie damit begann aus Naturmaterialien Schmuck anzufertigen. Denn der „Lieferant“ für ihre Ideen ist einzig und allein ihre Umwelt. „Aus den einfachsten Sachen kann man mit ein bisschen Kreativität die schönsten Dinge gestalten“, davon ist sie überzeugt. Ihre Faszination für die weitestgehend unberührte Natur wird bereits vor dem Eingang ihres kleinen „Ladens“ im eigenem Heim deutlich, wo viele Landschaftsfotografien, die Maria Göttl bei Wanderungen gemacht hat, an den Wänden hängen.
Mit ihrer Begeisterung für das Leben auf dem Land hat sie mittlerweile verschiedenste Kunstobjekte geschaffen: Aus Bestandteilen eines alten Traktors entstand etwa ein dekorativer Wandschmuck. Auf die Frage, woher ihre Leidenschaft für heimische Hölzer rührt, antwortet sie: „Ich liebe die Einzigartigkeit der Natur, sie macht jedes meiner Werke zu einem Unikat.“ Besonders schön bei ihren Holzarbeiten findet sie, dass jedes Stück eine ganz eigene Maserung besitzt. „Ich vergleiche dies gerne mit der Individualität der Menschen.“
Zu ihren Lieblingswerken gehört eine im Lagerfeuer in Form gebrannte Holzscheibe eines dicken Baumstamms, die sie zu einem rustikalen Dekoartikel verarbeitet hat. „Sie ist ein absolutes Einzelstück“, betont die 29-Jährige. Einen gewissen Namen in der Region hat sie sich mittlerweile mit ihren Bilder gemacht, die sie in mühevoller Handarbeit aus kleinen Holzklötzchen herstellt und die man auf Wunsch bei ihr anfertigen lassen kann.
Das Hobby zum Beruf machen
Momentan übt Maria Göttl ihre Tätigkeit neben ihrem Beruf in den Wolfsteiner Werkstätten aus. „Irgendwann mal mein Hobby zum Beruf machen – das wäre schön“, sagt die Kunsthandwerkerin. Sie möchte ihre Erzeugnisse – von denen ein Großteil dem sog. Bohostil zuzuordnen sind – schon bald auch auf Märkten feilbieten. Einen Facebook– sowie einen Instagram-Kanal hat sie für Interessenten bereits eingerichtet. „Ich würde mich freilich über neue Kundschaft freuen und hoffe, dass bald mehr Leute auf meine Kunst aufmerksam werden“, sagt die Jandelsbrunnerin.
Leonie Langner