Straubing. Alois Rainer ist eigenen Angaben zufolge Wahlkampf in Permanenz: „Für mich endet ein Wahlkampf nicht einfach am Tag der Wahl, sondern beginnt von Neuem am Tag nach der Wahl“, betont der CSU-Direktkandidat für den Wahlkreis Straubing. Der 56-Jährige ist seit 2013 Mitglied des deutschen Bundestags. Durch Gespräche mit den richtigen Leuten will der gelernte Metzgermeister dort auch weiterhin dafür sorgen, dass seine Region an entsprechende Fördermittel kommt. Die „größte politische Schnittmenge“ ergebe sich für ihn mit der FDP.
„Für Niederbayern das Beste vom Bund“
Da Hog’n: In einem Satz: Politiker sein bedeutet für mich…
Alois Rainer: … den Menschen im Wahlkreis zu helfen, wo ich nur kann, ein offenes Ohr für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zu haben und ihre Belange im Parlament bestmöglich zu vertreten.
Wieso glauben Sie, ist deshalb gerade der Deutsche Bundestag der richtige Ort für Sie und Ihre Arbeit?
Ich sehe mich als Bindeglied und Ansprechpartner für die Menschen in den Landkreisen Straubing-Bogen und Regen sowie der kreisfreien Stadt Straubing, um für sie das Beste vom Bund aus für Niederbayern erwirken zu können, sie bei Förderprogrammen des Bundes unterstützen zu können. Mit verschiedensten Bundesfördermitteln konnte ich in den vergangenen vier Jahren viele tolle Projekte im Wahlkreis fördern, was den Menschen vor Ort zugutekommt.
Dazu bedarf es oftmals vieler Gespräche an entsprechender Stelle mit den Ministerinnen und Ministern oder den Parlamentarischen Staatssekretären sowie anderen Abgeordneten, um die Projekte mit dem gewünschten Ergebnis zu verwirklichen. Insgesamt konnte ich durch meinen Einsatz auf der Bundesebene und in Absprache mit den Menschen vor Ort über 50 Millionen Euro allein an Sonderfördermitteln in den vergangenen vier Jahren in den Wahlkreis bringen.
Mehr Unterstützung für finanzschwächere Kommunen
Was sind für Sie auf Bundesebene derzeit die wichtigsten und drängendsten Themen?
Für mich stehen drei Themen klar im Fokus: erstens die Bewältigung der Corona-Pandemie und der Erhalt von modernen Arbeitsplätzen für die Menschen in der Region; zweitens der klimafreundliche Ausbau der Verkehrsinfrastruktur hin zu mehr Elektromobilität und alternativen Kraftstoffen sowie ein bedarfsgerechtes Verkehrsangebot der verschiedenen Fortbewegungsmittel – vom Auto über Busse, Bahnen, Schiffe oder Flugzeuge. Drittens ist eines meiner zentralen Anliegen der Ausbau einer technologie-offenen, innovativen und vor allem nachhaltigen Wirtschaft.
Und auf kommunaler Ebene? Was braucht es in der Region?
Die Kommunen haben die Auswirkungen der Pandemie besonders deutlich gespürt – nicht nur in unserer Region. Die Finanzhilfen von Bund und Ländern waren sehr wichtig. Jetzt kommt es darauf an, den Tourismus in unserer Region wieder stark anzukurbeln, eine Kompensation der Steuerausfälle vor allem in den finanzschwächeren Kommunen zu ermöglichen sowie neue Investitionsförderungen für Unternehmen und Gemeinden auf den Weg zu bringen.
Für eine starke Parteispitze
In Niederbayern ist die Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen traditionell eher gering. Woran liegt das Ihrer Meinung nach? Wie ließe sich das ändern?
2017 lag die Wahlbeteiligung nicht wesentlich unter dem Bundesdurchschnitt. Durch die Briefwahl haben Wählerinnen und Wähler bereits die Flexibilität nicht an den Wahltag am 26. September gebunden zu sein. Das Wählen ist für mich auch in gewisser Weise mit einer großen Verantwortung verbunden, denn letztendlich entscheidet die Mehrheit im Volk, wer sie in den Parlamenten vertritt. Sie hat somit die Möglichkeit, ihre politische Meinung direkt zu äußern und sich an der Politik direkt zu beteiligen.
Müssten Sie eine Partei abseits Ihrer eigenen wählen, welche wäre das – und warum?
Das wäre sehr unwahrscheinlich, eine Partei außer meiner eigenen zu wählen. Wenn ich müsste, denke ich jedoch, dass wir die größte politische Schnittmenge mit der FDP haben.
Woran muss Ihre eigene Partei in Zukunft am meisten arbeiten?
Mit Bezug zur aktuellen Einschätzung der Bundespartei würde ich sagen, sind grundsätzlich die wichtigsten Eigenschaften, dass sie den Bürgerinnen und Bürgern zuhören und politisch angepasst an ihre Belange und Bedürfnisse agieren. Dazu braucht es eine starke Parteispitze und eine geeinte Partei, die hinter ihr steht.
Schwierig!
Schafft es Annalena Baerbock (Grüne) ins Bundeskanzleramt, wäre das für Deutschland …
… schwierig! Ich denke, viele unterschätzen derzeit die Folgen einer grünen Regierung und die damit einhergehenden Kosten, die sie im Zuge des Klimawandels in allen Lebensbereichen auferlegen werden. Ein Mix aus Mehrkosten und Verboten ist jedoch nicht unser politischer Ansatz, auf dem wir alle in unserem Land hin zu mehr Wohlstand führen wollen.
Für Sie und Ihre Partei: mit welchem Wahlergebnis wären Sie zufrieden?
Ideal wäre natürlich das Wahlergebnis von 2013. Das ist und bleibt nach wie vor mein Ziel und dafür kämpfe ich seit vier Jahren stetig im Bundestag und insbesondere jetzt noch einmal in der heißen Wahlkampfphase. Denn für mich endet ein Wahlkampf nicht einfach am Tag der Wahl, sondern beginnt von Neuem am Tag nach der Wahl.
da Hog’n
Im Vorfeld der Bundestagswahl am 26. September 2021 verschickte da Hog’n Fragebögen an alle Direktkandidatinnen und -kandidaten aus den Wahlkreisen Deggendorf (227) und Straubing (231). Wir stellen sie in unregelmäßigen Abständen an dieser Stelle vor.