Deggendorf. Einigen Politikerinnen und Politikern würde es nicht schaden, sich wieder mal näher mit dem „Boden der Tatsachen“ zu befassen, moniert Johannes Kiermaier. Er tritt im Wahlkreis Deggendorf als Direktkandidat der V-Partei³ (Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer) an und hofft auf einen Einzug in den Bundestag, zumindest aber auf eine „deutliche Steigerung“ gegenüber 2017 (und eine diesmal einwandfreie Gestaltung des Stimmzettels). Er findet: „Personen, die kein oder wenig Verantwortungsbewusstsein haben, sollten nicht länger in der Politik bzw. im Deutschen Bundestag tätig sein.“
Die Menschen vertrauen mir „automatisch“
Da Hog’n: In einem Satz: Politiker sein bedeutet für mich…
Johannes Kiermaier: …verantwortungsbewusst und zuverlässig im Sinne des Wählerwillens und – allem voran – natürlich zum Wohle aller Wesen mit einem guten Willen zu agieren.
Wieso glauben Sie, ist deshalb gerade der Deutsche Bundestag der richtige Ort für Sie und Ihre Arbeit?
Weil ich mir genau dieser Verantwortung bewusst bin! Als BRK-Mitarbeiter im Rettungsdienst seit über 35 Jahren bin ich es gewohnt, dass Menschen mir „automatisch“ trauen – und vertrauen. Personen, die kein oder wenig Verantwortungsbewusstsein haben, sollten nicht länger in der Politik bzw. im Deutschen Bundestag tätig sein.
Transparenz, Friede und Freiheit
Was sind für Sie auf Bundesebene derzeit die wichtigsten und drängendsten Themen?
Eindämmung der Verschwendung von Steuergeldern, das Vertrauen in Politiker*innen und die Politik deutlich vergrößern, Transparenz erzeugen, Frieden und Freiheit schaffen und erhalten etc.
Und auf kommunaler Ebene? Was braucht es in der Region?
Siehe Antworten auf Frage 3.
„Eigenarte Verhaltensweisen“
In Niederbayern ist die Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen traditionell eher gering. Woran liegt das Ihrer Meinung nach? Wie ließe sich das ändern?
Vielleicht haben viele wahlberechtigte Personen einfach zu wenig Vertrauen in die Politik bzw. in die Politiker*innen!?! Man/frau liest immer wieder von massiver Verschwendung von Steuergeldern und sehr eigenartigen Verhaltensweisen von Politiker*innen – an dieser Stelle „verkneife“ ich es mir mal, Beispiele anzuführen. Genannte Personengruppe wird bezahlt von der*dem Steuerzahler*in und agiert mit Steuergeldern – das scheint wohl einigen nicht ganz klar und bewusst zu sein!?!
Müssten Sie eine Partei abseits Ihrer eigenen wählen, welche wäre das – und warum?
Ich war mal Mitglied bei der ÖDP und machte auch schon mal das Kreuzchen bei der „Tierschutzpartei“ (Mensch-Umwelt-Tierschutz). Diese weisen zumindest in Teilbereichen Schnittmengen mit der Ausrichtung meiner Partei auf.
Woran muss Ihre eigene Partei in Zukunft am meisten arbeiten?
Am Bekanntheitsgrad.
Die Grünen: Besser ohne Kanzlerkandidatin?
Schafft es Annalena Baerbock (Grüne) ins Bundeskanzleramt, wäre das für Deutschland…
Ich glaube, dass es ein „Fehler“ der Grünen war, eine*n Kanzlerkandidaten*in aufzustellen; ich vermute, dass sie ohne eine solche deutlich mehr Stimmen bekommen würden…
Für Sie und Ihre Partei: mit welchem Wahlergebnis wären Sie zufrieden?
Zufrieden wäre ich natürlich mit dem Einzug ins Parlament; würde mich aber auch über eine deutliche Steigerung gegenüber dem Ergebnis von 2017 schon freuen. Übrigens: Gemeinhin wenig bekannt ist, dass es – gerade für kleine Parteien – neben der Fünf-Prozent-Hürde noch andere kleinere Hürden gibt, die beispielsweise den Zugang zur Parteienfinanzierung ermöglichen oder den Mitgliedern das Sammeln von Unterstützungsunterschriften bei der nächsten Wahl ersparen. Aber andererseits ermöglicht gerade diese „Arbeit“ den Mitmenschen und seine Sicht der Dinge besser kennenzulernen; das würde so mancher Politiker*in bestimmt sehr gut tun, um wieder etwas auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen!?!
da Hog’n
Im Vorfeld der Bundestagswahl am 26. September 2021 verschickte da Hog’n Fragebögen an alle Direktkandidatinnen und -kandidaten aus den Wahlkreisen Deggendorf (227) und Straubing (231). Wir stellen sie in unregelmäßigen Abständen an dieser Stelle vor.