Benediktbeuern. Der 32 Jahre alte Christian Jungwirth aus Benediktbeuern hat das Musikersein einfach im Blut. Schon mit 13, 14 Jahren hat er begonnen, Gitarre zu spielen und zu singen. Zuerst noch Cover-Versionen, mittlerweile seine eigenen Songs – so zum Beispiel sein aktuelles Lied namens „Reise“. Im Interview mit dem Onlinemagazin da Hog’n spricht der Oberbayer aber nicht nur über seine Werke, sondern auch über den Einfluss der Corona-Pandemie auf die Musikszene.
Christian: Welchen Effekt hatte die Corona-Pandemie auf die Musikbranche beziehungsweise auf Dich persönlich?
Auf die Musikbranche natürlich generell einen sehr schlechten. Es gibt sehr viele Künstler, die bankrott sind. Aber mich persönlich hat es – Gott sei Dank – nicht getroffen. Ich verdiene mein Geld mit einem anderen Job.
Hat Social-Media durch Corona noch mehr an Wert für die Künstler gewonnen?
Ich glaube schon. Die vielen Livestream-Konzerte direkt aus den Wohnzimmern der Künstler hatten durchaus auch ihre schönen Seiten.
„Es war nicht schlecht, mal zur Ruhe zu kommen“
Hast Du auch ein Livestream-Konzert gemacht?
Während des Lockdowns war ich auch bei einem größeren Online-Konzert im Hinterhalt in Gelting mit dabei.
Hast Du die Lockdown-Zeit genutzt, um mehr Musik zu machen?
Nein, ich mache generell durchgehend Musik.
Hast Du schon Auftritte geplant oder wartest Du noch ab? Eventuell bis die Impfquote höher oder grundsätzlich bis Covid-19 kein so großes Problem mehr ist?
Ich bin über jeden Auftritt dankbar. Geplant ist eigentlich immer was. Derzeit hat ja Corona keinen so großen Einfluss auf Konzerte. Das wird wohl wird erst wieder ab Herbst der Fall sein…
Hast Du bereits Pläne für Herbst und Winter?
Ja. Wir machen ein paar Musikvideos mit Monaco Sessions. Hinzu kommen noch ein paar andere, kleinere Projekte. Ich bin gut beschäftigt. Das soll aber nicht heißen, dass ich nicht noch ein paar Konzerte spielen könnte.
Gibt es Deiner Meinung nach – neben den vermehrten Livestream-Konzerten – noch etwas Gutes, das die Pandemie mit sich gebracht hat?
Schwierige Frage (überlegt). Vielleicht die Entschleunigung. Es war nicht schlecht, mal komplett zur Ruhe zu kommen.
Vorbild Hans Söllner, Fan Hans Söllner
Würdest Du sagen, dass Du Dich beziehungsweise Deine Musik sich durch Corona verändert hat?
Nein, überhaupt nicht. Ich schreibe generell über mich und mein Leben, meine Sorgen, meine Probleme, meine Freuden.
Welches ist Dein Lieblingsthema?
Mein Lieblingsthema ist generell die Liebe.
Wann hast Du Deinen ersten eigenen Song geschrieben?
Ich habe eigentlich immer versucht, eigene Lieder zu schreiben. Lange habe ich Hans Söllner nachgespielt. Das habe ich so intensiv betrieben, dass er irgendwann mal auf einem Konzert zu mir gesagt hat: „Hey, du bist doch der, der mich auf YouTube covert. Super! Wann kommt denn wieder was Neues?“ Ich wollte allerdings dann mein eigenes Ding machen – und das ist bis jetzt geblieben.
Schreibst Du Deine Lieder komplett alleine?
Ja. Ich mache auch die Melodie selber.
Welcher Deiner Songs ist Deiner Meinung nach der beste?
Ich habe kein Lieblingslied. Ich finde, dass mir manche Lieder gut und andere sehr gut gelungen sind. Aktuelle gefällt mir das Lied „Reise“ super.
Gibt es irgendwelche Künstler, die Dich inspirieren?
Ja, definitiv. Hans Söllner begleitet mich seit Langem – als Mentor sozusagen. Generell bin ich dem Austro-Pop verfallen – also STS, Rainhard Fendrich und Falco. Das sind die, die mich inspirieren. Dann gibt’s noch Georg Ringsgwandl, den ich auch ganz gut finde.
Vielen Dank für das Interview – und alles Gute für die Zukunft.
Das Gespräch führte: Isabell Stadler