Niederbayern. Corona diktiert weiterhin den Alltag in fast allen Bereichen. Für die Polizei hat sich durch die zusätzlichen Herausforderungen, die die Bekämpfung der Pandemie mit sich bringen, das Aufgabenfeld erweitert. Neben zahlreichen Einsätzen mit Lockdown-Bezug hat sich einer Pressemitteilung zufolge auch das von der Polizei zu betreuende Versammlungsgeschehen spürbar erhöht. Mit der Kriminalitätsentwicklung in Niederbayern generell ist Polizeipräsident Manfred Jahn sehr zufrieden: „Wir haben ausgezeichnete Werte bei der Aufklärungsquote und der Kriminalitätsbelastung. In Niederbayern leben heißt: sicher leben. Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, ist in Niederbayern am geringsten. Dennoch wollen wir uns auf dem Erreichten nicht ausruhen.“
Mit Blick auf die Kriminalitätsstatistik sei festzustellen, dass im Bezirk die Gesamtzahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent auf 41.985 Fälle gesunken ist. Ausländerfeindliche Delikte sind nicht mit eingerechnet. „Dies ist im Vergleich der letzten 10 Jahre der niedrigste Wert im Schutzbereich“, wird Jahn in der Presseinfo zitiert. Mit einer Aufklärungsquote von 72,3 Prozent hätte das bereits sehr gute Vorjahresniveau (70,2 Prozent) weiter gesteigert werden können. Hier befindet sich Niederbayern deutlich über dem gesamtbayerischen Durchschnitt von 66,4 Prozent. Die Häufigkeitszahl von 3.375 (Anzahl der registrierten Straftaten auf 100.000 Einwohner) liegt im bayernweiten Vergleich erneut an erster Stelle. Es wird deutlich, dass der Regierungsbezirk Niederbayern auch in 2020 den Spitzenplatz hinsichtlich der geringsten Kriminalitätsbelastung innehat.
Ermittlungserfolg: „Zerschlagung eines Callcenters im Kosovo“
Mit Ausnahme weniger Deliktsbereiche gingen laut der Meldung die ermittelten Straftaten in fast allen Kriminalitätsfeldern zurück. Das gilt auch für den Bereich der Häuslichen Gewalt: Anfängliche Befürchtungen, dass sich ein längerfristiger Lockdown auf Beziehungen zwischen Partnern negativ auswirken wird, wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern nicht festgestellt. „Die Anzeigen waren hier sogar leicht rückläufig“, stellt der Leiter des Sachgebiets Verbrechensbekämpfung beim Polizeipräsidium Niederbayern, Leitender Kriminaldirektor Paul Mader, fest.
Einen starken Anstieg der Fallzahlen gibt es im Bereich Cybercrime und Callcenterbetrug. Bei Letzterem erhöhte sich der entstandene finanzielle Schaden von gut 400.000 Euro im Jahr 2019 auf über 1,5 Millionen Euro im Jahr 2020, wie es heißt. „Allerdings können wir auch hier gute Ermittlungserfolge mit mehreren Festnahmen und der Zerschlagung eines Callcenters im Kosovo vermelden“, so Mader.
Die Anzahl der Einsätze im Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern ging im Vergleich zum Vorjahr um etwa 4.000 auf 150.877 Einsätze zurück. Parallel zu den bestehenden Tätigkeitsfeldern wurden 2020 im polizeilichen Datenbestand zusätzlich mehr als 10.000 Anzeigen und über 6.500 Maßnahmen mit Corona-Bezug dokumentiert. „Die sich stetig verändernden Anforderungen fordern uns alle tagtäglich. Dennoch haben es unsere Beamten geschafft, diese Herausforderungen hervorragend zu meistern“, sagte der Leiter der Abteilung Einsatz, Leitender Polizeidirektor Manfred Gigler.
da Hog’n
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