St. Oswald-Riedlhütte. Die wirtschaftliche Lage spitzt sich aufgrund der seit Monaten andauernden Coronakrise für immer mehr Menschen zu. Besonders betroffen sind Friseure, Gastronomen, Tätowierer, Einzelhändler, Reisebüromitarbeiter sowie Kunst- und Kulturschaffende. „Eine besch…eidene Zeit, müssen wir nicht lange drüber reden“, wie es Peter und Elke Janka von der gleichnamigen KfZ-Werkstatt in St. Oswald-Riedlhütte formulieren. Via Facebook haben die beiden jüngst eine Solidaraktion ins Leben gerufen, mit der sie in Not geratene Unternehmer und deren Angestellte aus der Region unterstützen möchten.
„Wir haben lange überlegt, wie wir helfen können“, sagt Elke Janka im Gespräch mit dem Hog’n. „Doch am Ende ist uns doch noch was eingefallen.“ Die Idee: Sie wollen all denjenigen Firmeninhabern mitsamt Belegschaft unter die Arme greifen, die sich derzeit die Reparatur ihrer Autos nicht leisten können, weil sie mit dem wenigen Geld, das noch vorhanden ist, ihre Familien ernähren müssen.
„Wenn das hier vorbei ist…“
„Du kannst kommen und wir werden für dich da sein. Wir werden dir unsere Arbeitszeit nicht berechnen“, heißt es auf der Facebook-Seite von Auto Janka. Der Zusatz lautet: „Aber nur, wenn du gerade wirklich ein dringendes KfZ-Problem hast und du auf das Auto angewiesen bist, sonst klappt das nicht.“ Materialkosten werden aber nicht übernommen, wie die 51-Jährige auf Hog’n-Nachfrage erklärt. Doch auch für all diejenigen, die bei der Begleichung der Materialkosten Schwierigkeiten haben, gibt es eine Lösung: Wenn beispielsweise von einer Frisörin nur eine Anzahlung gemacht werden kann und am Ende 50 Euro für den neuen Auspuff fehlen, ist es möglich den Restbetrag per Gutschein für einen Frisörbesuch wieder wett zu machen.
Mehr als 350 mal wurde der Beitrag mittlerweile geteilt, über 250 mal darauf positiv reagiert. Die Kommentare dazu reichen von „Chapeau“ über „mega coole Idee“ bis hin zu „großen Respekt„. Der in St. Oswald ansässige Betrieb, in dem neben den Inhabern noch zwei Gesellen beschäftigt sind, ist bislang von der Corona-Pandemie verschont geblieben. „Gott sei Dank“, wie Elke Janka berichtet. Denn Fahrzeuge würden immer gebraucht – auch in Krisenzeiten. Ihre abschließende Botschaft lautet: „Wenn das hier vorbei ist, freuen wir uns alle auf euch und 1.000 Dank an alle Läden in unserer Region, dass ihr unser Leben so lebenswert macht. Packen wir’s an.“
Stephan Hörhammer