Deutschland ist nicht nur das Land der Dichter und Denker – es ist auch das Land der Erfinder und Tüftler. Das gilt für bahnbrechende Forschungsergebnisse ebenso wie alltagstaugliche Gegenstände.
Wer eine Zeitreise durch die Jahrhunderte macht, landet früher oder später zwangsläufig bei der Mode. Denn kaum etwas zeigt Innovationen so zuverlässig auf. Das gilt auch für die Mode des 20. Jahrhunderts. Ein echter Klassiker der Moderne ist die Jeans. Entwickelt wurde sie von einem Deutschen – nämlich von Levi Strauss, der in Buttenheim im Kreis Bamberg geboren wurde. Und Strauss war nicht der einzige deutsche Mode-Tüftler: Heribert Bauer aus Pforzheim gilt als Erfinder des Druckknopfs. Doch auch abseits der Mode verdankt die Welt viele Erfindungen kreativen Köpfen aus Deutschland – auch aus Bayern.
Das gilt beispielsweise für das klassische Brettspiel „Mensch ärgere Dich nicht“, das Anfang des 20. Jahrhunderts in München von Josef Friedrich Schmidt erfunden wurde. Aber auch in den Jahrhunderten davor war der bayerische Ideenreichtum legendär: So erfand 1492 der Nürnberger Kartograph Martin Behaim den Globus. Aus der gleichen Stadt stammte auch Peter Henlein, der um 1510 die erste Taschenuhr erfand. Der Theologe Jacob Christian Schäffer dagegen machte sich vor allem bei den Frauen beliebt: Er konstruierte 1767 die „Regensburger Waschmaschine“.
Bei Innovationen ganz vorn
Generell darf sich Deutschland als Land der Innovationen rühmen. Das ist kein Eigenlob, sondern wurde unter anderem durch das Weltwirtschaftsforum bestätigt. So lag Deutschland im Innovationsindex vor zwei Jahren sogar noch vor den USA an der Spitze. Auch heute ist der Erfindergeist ungebrochen, wie sich auch am mittelständischen Innovationswettbewerb Top 100 regelmäßig zeigt.
Selbst wenn man heute bisweilen denkt, so ziemlich jede Erfindung sei bereits gemacht worden – das ist falsch, wie ein Blick auf neuere Ideen zeigt. So wurde vor einigen Jahren das barrierefreie Kino erfunden. Dabei helfen die Apps „Greta“ und „Starks“ dabei, dass auch Menschen, die schlecht sehen oder hören, einen Film erleben können: mit Untertiteln oder detaillierten Beschreibungen der Szenen.
Das Start-up Toposens wiederum nutzte das Fledermaus-Prinzip, um das autonome Autofahren sicherer zu machen: Die nachtaktiven Tiere bestimmen ihre Route nämlich durch Echo-Ortung und umfliegen dadurch Hindernisse, die sie nicht sehen können.
Papier wurde zwar bereits 105 nach Christus vom chinesischen Würdenträger Cai Lun erfunden. Der deutsche Firmeninhaber Uwe D’Agnone aus Hennef jedoch entdeckte vor drei Jahren einen besonders umweltfreundlichen Rohstoff für Papier: Gras, das den Holzanteil ersetzt.
Skurrile Erfindungen aus aller Welt
Wissenschaftler aus anderen Ländern haben bisweilen mehr als skurrile Ideen entwickelt. Dazu gehört auch der Strampelanzug für Babys, der mit Wischmopp-Fransen ausgestattet ist, sodass beim Krabbeln gleich der Fußboden sauber wird. Auch der Miniventilator am Essstäbchen, mit dem die Nudelsuppe gekühlt werden sollte, darf in dieser Kategorie nicht fehlen. Weitere skurrile Erfindungen aus aller Welt sind hier zusammengetragen. So aberwitzig diese Ideen auch klingen, man sollte nicht vergessen, dass große Forschungen oftmals anfänglich belächelt wurden. Das galt übrigens auch für das erste Automobil von Carl Benz.