Hutthurm. War es eine bewusst in Kauf genommene Gefährdung des Straßenverkehrs und somit eine Straftat, die vor Gericht mit einer Geld- bzw. Freiheitsstrafe zu ahnden ist? Oder war es eine Unachtsamkeit – etwa aufgrund von Übermüdung oder Drogenkonsum -, die als Ordnungswidrigkeit einzustufen ist? Oder war der Fahrer gerade mit dem Handy beschäftigt und ist deshalb in den Gegenverkehr geraten? Die Meinungen darüber, was sich am Nachmittag des 1. Dezembers auf dem dreispurig ausgebauten B12-Abschnitt zwischen Hutthurm und Großthannensteig genau abgespielt hatte (wir berichteten), gehen bei den Hog’n-Lesern auseinander. Die Polizei will den Vorfall nun genauer prüfen und startet einen Zeugenaufruf.
Das Video, das derzeit vor allem in den Sozialen Medien für Diskussionsstoff sorgt:
„Das Videomaterial wird gerade bei uns begutachtet“, teilt ein Sprecher der Polizeiinspektion Passau auf Nachfrage mit. Nach einer ersten Sichtung gehen die Beamten derzeit eher von einer Unachtsamkeit aus, informiert der Sprecher weiter. Völlig auszuschließen sei ein Überholmanöver zum momentanen Zeitpunkt jedoch nicht. Man könne den Sachverhalt noch nicht eindeutig zuordnen. „Abschließend ist deshalb nicht geklärt, ob es als Straftat oder als Ordnungswidrigkeit einzustufen ist.“ Es bleibe demnach abzuwarten, ob sich auf den Zeugenaufruf der Polizei hin in den nächsten Tagen jemand meldet.
„Bedarf noch weiterer Abklärungen“
Die Pressemitteilung der Polizei Passau im Wortlaut:
„Beinahe wäre es zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen, hätte ein Autofahrer nicht blitzschnell richtig reagiert. Wie der Polizei erst jetzt mitgeteilt wurde, kam es bereits am 01.12.2020 gegen 14.25 Uhr beinahe zu einem Frontalzusammenstoß zweier Pkw auf der B12 im Bereich Hutthurm. Im dreispurigen Teilausbau der Fahrbahn zwischen Kringell und Großthannensteig musste der Fahrer eines dunklen Pkw blitzschnell nach rechts ausweichen, als er zu diesem Zeitpunkt die linke von zwei Fahrspuren in Richtung Freyung befuhr und ihm ein entgegenkommender heller Pkw auf seiner Fahrspur entgegen kam.
Der Vorgang wurde durch einen hinter dem dunklen Pkw fahrenden Verkehrsteilnehmer mittels einer Dash-Cam gefilmt und ins Internet gestellt. Da sich bislang weder der eigentliche Geschädigte, also der Fahrer des dunklen Pkw, noch ein anderer Unfallzeuge mit der Polizei in Verbindung gesetzt hat, erbittet die Polizeiinspektion Passau Zeugenhinweise unter der Telefonnummer 0851/95110. Ob es sich bei dem Verhalten des hellen Pkw um einen Überholvorgang oder um ein sonstiges Abkommen von der eigentlichen Fahrspur gehandelt hat, bedarf noch weiterer Abklärungen.“
da Hog’n
Das ist doch vollkommen wurscht, warum der Tscheche auf der verkehrten Seite gefahren ist. Der Vorfall hatte auf jeden Fall das Zeug zu einem folgenschweren Unfall mit mindestens mehreren beteiligten Fahrzeugen. So eine Auslegung der Fakten durch die Polizei ist einfach nur eine Frechheit. Solche und ähnliche Fälle sind täglicher Wahnsinn auf der B12. Hier wird nicht kontrolliert, die Polizei ist wegen Personalmangels abwesend, hat also hier die Lufthoheit schon längst verloren. Unsre lieben Landsleute gehen da schon anders vor! Fakt ist also, dass unsere Verkehrsregeln offensichtlich für unsere tschechischen Mitbürger nicht gelten, man kann es täglich auf unseren Straßen beobachten!