Der Landkreis Freyung-Grafenau hat eine 7-Tage-Inzidenz von 404,5 Fällen pro 100.000 Einwohner erreicht. Das ist Rekord. Landrat Gruber..

Freyung-Grafenau. Das Robert-Koch-Institut sowie das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) melden für den Landkreis Freyung-Grafenau eine 7-Tage-Inzidenz von 404,5 Fälle pro 100.000 Einwohner – FRG hat somit momentan den höchsten Wert in ganz Deutschland erreicht.

Informierten über die aktuelle Corona-Lage im Landkreis Freyung-Grafenau (v.l.): Dr. Sonja Kandlbinder, Leiterin des Gesundheitsamts, Landrat Sebastian Gruber und Walter Kloiber, Leiter des Schulamts.

Landrat Sebastian Gruber rief aus diesem Anlass am Sonntagnachmittag eine Pressekonferenz ein, um über die aktuelle Corona-Situation in der Region zu informieren. Das grundsätzliche Fazit lautet: Man wolle die Zahlen im Landkreis weiterhin sehr genau beobachten und analysieren, vorerst sehe man sich jedoch nicht dazu gezwungen weitere Maßnahmen zu ergreifen.

„Auf Anschlag“

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Wie Gruber eingangs erwähnte, sei das momentane Infektionsgeschehen „rapide, diffus und flächendeckend“. Der Grund dafür, dass das Landratsamt die aktuellen Zahlen nicht mehr – wie noch bis vor 14 Tagen – nach Gemeinden aufgeschlüsselt regelmäßig veröffentliche, habe mit fehlenden Kapazitäten von Amtsseite her zu tun. Von einem erkennbaren Muster bzw. ausmachbaren Hotspots bei der Verteilung der betroffenen Infektionen könne keine Rede sein, weder in puncto Altersgruppe noch in Sachen Einrichtung.

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Der 7-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner beläuft sich laut LGL auf 408,81 im Landkreis Freyung-Grafenau. Grafik/Screeshot: da Hog’n/LGL

Zum Zeitpunkt Sonntagmorgen, 15. November, waren 14 positiv-getestete Patienten in Behandlung, davon einer auf Intensivstation unter Beatmung untergebracht. Gruber wertete dies trotz allem als positive Nachricht und sagte, dass Kinder ebenso betroffen seien wie Erwachsene und Senioren. Die derzeitigen Belastungen seien für Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegebereich sehr hoch, die Mitarbeiter im Gesundheitsamt würden „auf Anschlag“ ihrer Arbeit nachgehen, so der Landrat.

„Wir können und wollen Ihnen heute keine eigenen Maßnahmen nennen, die wir ergreifen werden“, verkündete Gruber. Schulen, Wirtschaftsbetriebe und Geschäfte sollen weiterhin geöffnet bleiben. Am Montag wolle man mit den Vertretern des Schulamts über eventuelle weitere Schritte diskutieren. In Krankenhäusern und Seniorenheimen werde per für kommenden Dienstag geplanter Allgemeinverfügung die Regelung gelten: ein Besuch je Bewohner und Patient am Tag. Die Besuchsdauer beschränke sich dabei auf 30 Minuten.

Gruber appelliert an „Vernunft, Disziplin und Zuversicht“

„Vernunft, Disziplin und Zuversicht“ lauten die Werte, nach denen die Bevölkerung weiter handeln solle. Gruber appellierte an den gesunden Menschenverstand. Möglicherweise habe schon in Kürze ein anderer Landkreis die „rote Laterne“, was die Infektionszahlen angeht. Wirtschaft und Schulen müssten seiner Meinung nach am Laufen gehalten werden. Mehr dazu demnächst auf hogn.de

Sabine Simon


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