Neuraimundsreut. Es ist nicht in erster Linie deren Schönheit, die sie fasziniert, gibt Josephine Nußhart offen zu. „Wenn man sich damit befasst, dann sagen sie einem auch was“, erklärt die Kunstliebhaberin. „Und dann finde ich sie schön.“ An Details erkennt sie heute: Wann wurde das Hinterglasbild gemalt? Stammt es aus Raimundsreut? Die Geschichten hinter den Bildern sind es, die nicht nur Josephine Nußhart in ihren Bann gezogen haben.
Es waren einfache Leute damals, die auf die Idee kamen, Heiligenbilder auf Abfallglas aus den Glashütten zu malen und diese dann an Wallfahrer im nahgelegenen Kreuzberg bei Freyung zu verkaufen. Die Entstehung des Dorfes Raimundsreut, wo Josephine Nußhart geboren wurde und sie aufgewachsen ist, steht in engem Zusammenhang mit der Hinterglasmalerei.
Vergleichbar mit dem Fund eines Dobernigls
Seit den 20er Jahren des 18. Jahrhunderts fertigten die Glasmacher aus Raimundsreut die Bilder an. 30.000 bis 40 000 Stück im Jahr. Hinterglasmalerei war ein Handwerk, das die Familien im Dorf ernährte. „Das waren keine Künstler“, weiß Nußhart zu berichten. Trotz der Einfachheit ihrer Bilder hätten sie aber viel Ausdruck in die Gesichter der Heiligen gezaubert, Farben perfekt gemischt, Linien klar skizziert.
Sie selbst hat das Malen auf Glas zwar einmal ausprobiert, dabei aber schnell festgestellt, dass das nicht „das Ihre“ ist. Farben mischen, mit ruhiger Hand den Pinsel führen – das überlässt sie lieber anderen. Josephine Nußhart begibt sich lieber auf Schatzsuche: Mehr als hundert echte Raimundsreuter Hinterglasbilder hat sie in den vergangenen zwanzig Jahren zusammen mit ihrem Lebenspartner Max Mader und anderen Mitgliedern des Vereins „Freunde und Förderer des Raimundsreuter Hinterglasbildes“ aufgespürt und gekauft. „Das ist wie Schwammerlsuchen“, sagt sie und lacht. Auf ein außergewöhnliches Bild zu stoßen, sei vergleichbar mit dem Fund eines Dobernigls…
–> Die ganze Geschichte von Josephine Nußhart gibt’s hier zu lesen (einfach klicken)
Sabine Simon
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