Mittwoch, 8. April: In diesem Sommersemester arbeitet das Onlinemagazin da Hog’n mit der Universität Passau zusammen: Redakteurin Sabine Simon hat einen Lehrauftrag am Lehrstuhl für Journalistik und Strategische Kommunikation erteilt bekommen. Die Studierenden sollen lernen, wie man einen journalistischen Videobeitrag erstellt. Der Mehrwert für die Hog’n-Leserschaft: Die Filme, die dort entstehen, werden im Anschluss im Rahmen des Onlinemagazins veröffentlicht. „Da Hog’n goes Crossmedia“ lautet das Motto – nun aber unter erschwerten Bedingungen, wie Lehrbeauftragte Simon im Folgenden schildert.

Im Sommersemester arbeitet da Hog’n mit dem Studiengang „Journalistik und Strategische Kommunikation“ an der Uni Passau zusammen. Foto: Hog’n-Archiv
Das bestehende Video-Angebot des Onlinemagazins weiter auszubauen – diese Idee entstand Ende 2019. Am Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaften der Uni Passau existiert seit drei Jahren der Bachelorstudiengang „Journalistik und Strategische Kommunikation“. Es gibt einige Ähnlichkeiten zum Studiengang Journalistik an der Uni Eichstätt, den ich selbst abgeschlossen habe.
Den Leiter des Passauer Lehrstuhls, Professor Ralf Hohlfeld, kenne ich gut. Bei ihm habe ich vor fast vierzehn Jahren meine Diplomarbeit im Fach Journalistik geschrieben, damals lehrte er noch an der Eichstätter Hochschule. Nun arbeiten wir also wieder zusammen: Ich bringe meine jahrelangen Erfahrungen als Fernsehjournalistin mit ein, um gemeinsam mit den Studierenden Videobeiträge zu erstellen und sie auf dem Hog’n zu veröffentlichen.
Werden wir die Ausstattung an der Uni nutzen können?
Die Möglichkeiten, um als angehender Journalist kreative, hochwertige und interessante Filme zu machen, sind am Zentrum für Medien und Kommunikation nahezu optimal: Es stehen Kameras, ein Fernsehstudio, Schnittsoftware und vieles mehr zur Verfügung. Als mich Ralf Hohlfeld im Februar durch die Räume führt, ahnen wir beide noch nicht, dass ich für das anstehende Praxis-Seminar die beachtliche Ausstattung wohl erst einmal nicht werde nutzen können.

Studienveranstaltungen werden in diesem Sommersemester zum großen Teil digital stattfinden. Symbolbild: pixabay.com/tumisu
Erst kurz vor Semesterbeginn haben die Hochschulen in Deutschland gemeinsam entschieden: Das Semester wird starten, das Lehrangebot soll so uneingeschränkt wie möglich stattfinden. Doch es wird vorerst keine so genannten Präsenzveranstaltungen geben. Die Studenten kommen also nicht an die Uni, Lehrveranstaltungen sollen digital durchgeführt werden.
Für alle Professoren, Dozenten und Lehrbeauftragte bedeutet das nun: Sie müssen überlegen, wie sie ihren Studenten das nötige Wissen vermitteln, ohne sie an der Uni anzutreffen, ohne vor einem gefüllten Hörsaal zu stehen, eine Vorlesung zu halten, ohne dabei in Seminaren mit den Teilnehmern zu diskutieren.
Nicht nur Firmen gehen derzeit komplett neue Wege, wenn sie alle ihre Mitarbeiter gleichzeitig ins Homeoffice entlassen und dafür sorgen müssen, dass jeder mit der geeigneten Soft- und Hardware ausgestattet ist. Auch an der Uni sollen nun alle Zugang erhalten zu einer Software, die Videokonferenzen mit vielen Teilnehmern ermöglicht.
Wir starten in ein gemeinsames Abenteuer
In zwei Wochen ist das erste „digitale Treffen“ mit meinen Studenten geplant. Wie es im Idealfall ablaufen soll und wie ich das Online-Seminar gestalten möchte, habe ich mir bereits überlegt. Wie es sich in der Realität tatsächlich gestalten wird, wenn ich zu so vielen Leuten spreche und wir alle uns kennen lernen sollen, ohne uns von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu sitzen – das weiß ich noch nicht. Spannend ist auch die Frage, ob die Technik den neuen Herausforderungen stand hält – denn nicht nur Uni und unzählige Firmen veranstalten Videokonferenzen: In München finden selbst Babymassage-Kurse über dieselbe Software statt, die auch die Hochschulen nutzen, wie mir eine Freundin berichtet. Nicht immer klappe dies jedoch reibungslos…
Ungewiss ist ebenfalls noch, welche Themen wir im Laufe des Semesters für unsere Filme auswählen können: Wo werden Dreharbeiten überhaupt möglich sein? Ich starte gemeinsam mit allen anderen Dozenten und Lehrbeauftragten in ein Abenteuer, von dem ich allen Hog’n-Lesern natürlich berichten werde – und dessen Ergebnisse in Form von interessanten Videobeiträgen hier trotz erschwerter Bedingungen im Sommer zu sehen sein werden – bestimmt.
Sabine Simon
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Im Rahmen des Hog’n-Corona-Tagebuches beschreiben die Hog’n-Redakteure Sabine Simon, Helmut Weigerstorfer und Stephan Hörhammer abwechselnd die Auswirkungen der sog. Corona-Krise auf ihr Privatleben, auf ihr Umfeld und die generelle Situation im Bayerischen Wald.