Mittwoch, 1. April. Zugegeben: Manchmal ist es ganz schön eintönig, ja fast schon nervig. Denn momentan dreht sich (fast) alles nur um das eine Thema: Corona hier, Corona da. Eine „Sensationsmeldung“ folgt der nächsten. Gibt es auch noch eine Welt ohne Corona? Scheinbar nicht. Und klar, das öffentliche Interesse daran ist riesig. Verständlich. Jeder will wissen, wie es weitergeht. Was es Neues dazu gibt. Was sich verändert. Für Journalisten wird’s gerade etwas „monoton“, wenn man’s so nennen mag. Doch es ergeben sich auch immer wieder interessante Geschichten und Darstellungsformen, die Corona-Situation zu beleuchten und aufzuarbeiten. So wie dieses Tagebuch hier, das wir mittlerweile seit siebzehn Tagen führen. Aber: Wie umgehen mit jener regelrechten Flut an Informationen?
Dass wir derzeit alle vom Homeoffice aus unserer Arbeit nachgehen, hatten wir ja bereits berichtet. Täglich erreichten vor allem zu Beginn der Krise die Hog’n-Redaktion etwaige Corona-Meldungen von Behördenseite. „Landkreis FRG bereitet sich auf möglich Corona-Fälle vor“ hieß es da etwa am 5. März. „Der Coronavirus hat den Landkreis Regen erreicht“ nur wenig später. Am 16. März wurde der fünfte Corona-Fall vom Landratsamt FRG an die Medien gemeldet. Am 21. März informierte das Regener Landratsamt, dass Fieberambulanzen eingerichtet werden. Und am 25. März wurde der erste Corona-Todesfall in Freyung-Grafenau angezeigt. Alles Meldungen mit hohem Informationsgehalt und von großer Relevanz.
Nicht immer einfach, den Überblick zu behalten
Hinzu kommen die mit Fortgang der Pandemie eigens recherchierten Hog’n-Texte, die wir immer wieder dazwischen „gestreut“ haben – etwa die Antwort auf die Frage, wie viele Beatmungsgeräte in den beiden Landkreisen jeweils zur Verfügung stehen. Wie die großen Unternehmen in der Region auf die Krise reagieren. Oder die sechs Thesen, wieso die Corona-Krise auch eine Chance sein kann. Themen, die unserer Meinung nach unseren Lesern einen Mehrwert bieten, sie tiefer in die Materie, die sich mit hoher Geschwindigkeit entwickelt und gefühlt jeden Tag ändert, blicken zu lassen.
Andere Meldungen wiederum – die auch von Bedeutung sind, jedoch nicht den Nachrichtenwert der oben genannten Artikel haben, geben wir über unsere Facebook-Gruppen – „Du kommst aus dem Landkreis Freyung-Grafenau, wenn..“ und „Du kommst aus dem Landkreis Regen, wenn…“ – an unsere Leser weiter. Etwa sehr spezifische Nachrichten aus dem Umfeld der hiesigen Krankenhäuser, die Video-Botschaften der Landräte oder die täglichen Updates der momentanen Corona-Fallzahlen in den beiden Landkreisen. Auf unserer Facebook-Hauptseite teilen wir – neben den oben genannten Artikeln – ab und an auch relevante Corona-Meldungen überregionaler Medienhäuser.
Es ist nicht unbedingt einfach in diesen Zeiten, den Überblick zu behalten – gerade die Printmedien befinden sich hierbei wohl oft in einer schwierigen Ausgangslage – müssen sie doch bis Redaktionsschluss entscheiden, welche Nachrichten ins Blatt kommen, um auch noch am folgenden Tag den Anspruch von Aktualität wahren zu können. Verglichen dazu sind reine Online-Medien wie „da Hog’n“ in einer etwas komfortableren Situation – zumindest, was die Auswahl der zu veröffentlichenden Meldungen angeht.
Immer mit dabei: das Prinzip Hoffnung
Wirtschaftlich betrachtet dürfte die Coronakrise den Print- und Onlinemedien wohl in einem recht ähnlichen Ausmaß zusetzen – insbesondere den werbungsfinanzierten Medien. Denn: Viele (nicht-systemrelevante) Gewerbetreibende, die aufgrund der derzeit gültigen Ausgangsbeschränkungen ihre Geschäfte und Betriebe schließen mussten, wollen zunächst abwarten, wie sich die allgemeine Situation entwickelt – was durchaus verständlich ist. Dem Hog’n gehen somit wichtige Einnahmen verloren – weshalb wir jüngst Soforthilfe beim Staat beantragt haben – und weiterhin auf die Unterstützung unserer Leserschaft (Stichwort: „Hog’nianer“) zählen. Immer mit dabei: das Prinzip Hoffnung…
Stephan Hörhammer