Urige Atmosphäre, ursprüngliche Gemütlichkeit und kräftig herzhafte Küche: Genauso kennt und liebt man den Boarischen Woid. Für die Gastfreundlichkeit und die ganz besondere Art seiner Bewohner. Mia san mia – und hoid a bissi eigen! Genauso eigen ist der Bärwurz: ein echter Bayerwald-Schnaps, den man seit Urzeiten in geselliger Runde zwitschert.
Ein bisschen so wie Sellerie, ein wenig nach Maggi, so wie grüne Walnüsse oder einfach nach Moos. Wer zum ersten Mal im Leben einen echten Bärwurz trinkt, hat zum Geschmack ganz eigene Assoziationen. Würzig, harmonisch, vollmundig und rund: So sollte ein guter Bärwurz schmecken. Irgendwie nach Bayrischem Wald und nach Tradition. Die zahlreichen Bärwurzereien der Region haben sich aus gutem Grund seit Ewigkeiten gehalten.
Bärwurzen: So wead’s g’macht
Bei Penninger brennt man ihn schon seit über einem Jahrhundert: den Hochprozentigen aus den heimischen Gewürz- und Heilpflanzen Bär- und Alpenmutterwurz. Natürliche Bestände davon gibt es am Großen und Kleinen Arber, am Lusen und am Rachel. Weil die Pflanzen unter Naturschutz stehen, braucht man zum Sammeln eine offizielle Erlaubnis. Viele Bärwurzereien haben zum Brauen ihre eigenen Bestände. Mindestens 38 Prozent Volumen hat der ursprünglich als Digestivum verwendete Schnaps, der beim Bärwurzen aus echten Bayernwald-Wurzeln entsteht. Von der Bad Kötzinger Bärwurz-Quelle bis hin zur Bärwurzerei Drexler im Luftkurort Arrach gehen alle Traditionswurzereien beim Brennen nach ähnlichem Schema vor.
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- Bis zu acht Jahre lang wachsen die Wurzeln, bevor sie gesammelt, gewaschen und zerkleinert werden.
- Anschließend schließt man sie in einem Mazeriergefäß weiter auf.
- Mit Alkohol extrahiert man die typischen Aromastoffe.
- Ein paar Stunden später landet das Extrakt im Brennkessel und wird bis zu drei Stunden destilliert.
- Nach der Lagerung in Eichenfässern wird das Gebräu auf Trinkgehalt verdünnt.
Und dann trinkt man’n. Wemma lustig is, zu einer Zigarre. Nicht umsonst heißt es, dass man mit den richtigen Raucharomen den Eigengeschmack von Getränken stärken kann – und umgekehrt. Beim charaktervollen Bärwurz gelingt das mit kräftigen Zigarren, die eine leichte Süße mitbringen. Die süßlichen Kräuteressenzen und Erdaromen schmecken so noch besser.
Wieso da Bärwurz auch der Gesundheit schmeckt
A süffige G’schicht is so a Bärwurz. Aber nicht nur der Geschmack überzeugt von dem bayrischen Original. Auch gesundheitsförderliche Eigenschaften verbindet man mit den darin enthaltenen Wurzeln. Zum einen regen die Inhaltsstoffe die Verdauung an und wirken zum anderen entgiftend. In grauer Vorzeit hat man Bär- und Alpenmutterwurz daher zur medizinischen Verwendung gesammelt. Ob es um Entschlackung oder Besserung bei Blasenleiden ging: Zahlreiche Heilwirkungen verband man damals mit den wundersamen Wurzeln. In Umschlägen half die Pflanze außerdem bei Gicht und Hautkrankheiten.
Da soll noch einer sagen, dass Schnaps nicht gut für die Gesundheit ist! In diesem Sinne: Prost!
Saxndi! Vergelt‘s Gott für den schönen Artikel! Leider trinken immer weniger Leut‘ an Bärwurz, aber bei all der Vielfalt, was wir an Spirituosen so haben, ist mir der Bärwurz doch am allermeisten ans Herz g‘wachsen. Es gibt einfach koan anderen Schnaps, der so dermaßen fürn Bayerischen Woid steht, wie der Bärwurz!
Bleibts X‘und!
Stefan