In Zeiten des Klimawandels stellt sich – etwas überspitzt formuliert – wenige Tage vor dem großen Fest die Frage, ob man zu Weihnachten Schnee schaufeln muss – oder doch eher den Rasen mähen soll. Blickt man auf die Bayerwald-Klimadaten seit den späten 50er-Jahren zurück, so kann man feststellen, dass zumindest bei einer Höhenlage oberhalb von 600 Metern der Anteil von „weißen Heiligabenden“ bei mehr als 70 Prozent liegt.
Schnee zu Weihnachten zählt im Woid also durchaus zum Standard, sodass natürlich eine gewisse Erwartungshaltung Bestand hat. Der diesjährige Dezember mutet zwar zurzeit bis auf wenige Schneefälle eher „unwinterlich“ an – das kann sich aber ab nächster Woche mit einer Umstellung der Wetterlage ändern.
Wettermodelle sehen deutlichen Temperaturrückgang
An den Feiertagen baut sich über dem östlichen Europa voraussichtlich eine größere Tiefdruck-Zone auf. Diese führt dazu, dass sich eine Höhenströmung (mit Jet-Stream) aus nordwestlichen Richtungen bildet, die etwas kühlere Luftmassen in den Bayerwald führt.
Die genaue Abfolge, wann welche Wetterfronten durch den Woid hindurchziehen, kann nur wenige Tage im Voraus noch nicht genauer bestimmt werden. Doch es zeichnet sich ein erster Trend ab, dass alle Modell-Berechnungen für diesen Zeitraum (Weihnachtsabend plus Feiertage) einen deutlichen Temperaturrückgang sehen. In Kombination mit dem Nordwest-Jet ist daher durchaus zu erwarten, dass sich vom Atlantik her das ein oder andere Tief nach Niederbayern verirrt und Niederschlag bringt, welcher in den mittleren und höheren Lagen als Schnee fällt.
Die Chance, dass das Christkind heuer mit winterfesten Schuhen daherstiefeln wird, besteht also durchaus. In diesem Sinne wünsche ich allen Hog’n-Lesern ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Ein schönes Wochenende
Hog’n-Wetterfrosch Martin Zoidl