Spiegelau. Mainstream-Gedudel war im Hause Kordick fehl am Platz. Es lief kein Radio, es war nur selbstgemachte Musik zu hören. Das ist übrigens auch noch heute so. „Ich habe beispielsweise seit 25 Jahren keinen Fernseher – und auch keine Zeitung. Ich lasse nur die Einflüsse zu, die mich auch wirklich interessieren.“ Seine Leidenschaft für die Musik, die ihn Zeit seines Lebens begleitet, hat ihn inzwischen fast vollständig vereinnahmt. War er in jungen Jahren noch selbst aktiver Musikant und trat mit Akkordeon oder Steirischer auf, beschäftigt er sich mittlerweile ausschließlich mit der Herstellung von Blasinstrumenten. Michael Kordick aus Spiegelau ist Metallblasinstrumentenmacher-Meister.
Der 50-Jährige gibt ohne viel Aufhebens zu, dass er allerdings Unterstützung dabei brauche, um seine Werke – also u.a Trompeten, Flügelhörner, Tenorhörner und Tubas – vollenden zu können. Er ist ein Spezialist für Mundrohr, Stimmbogen, Schallblech und Fingerhaken, aber nicht für die so genannte Maschinerie, also für die per Finger zu bedienenden Ventile, die die Halbtöne überhaupt erst möglich machen. „Diese Teile kaufe ich zu“, berichtet der 50-Jährige. „Die Fertigung der Maschinerie gehört zwar zu meinem Beruf mit dazu, ist aber nicht mein Spezialgebiet.“
Seine Expertise basiert auf den Erfahrungen, die er in seinem Beruf seit Mitte der 80er sammeln konnte. Instrumentenbau-Koryphäe Ewald Meinl nahm den jungen Mann unter seine Fittiche, damit verbunden war ein Umzug Kordicks nach Geretsried in Oberbayern. Die Mühen lohnten sich am Ende. Das Gesellenstück des Oberpfälzers wurde Landes- und Bundessieger. Eben weil er vom Meister des Fachs lernen durfte – aber auch, weil er einen neuen Blick aus einer anderen Perspektive auf sein Tun erlangte. Er lernte sich selbst neu kennen, erlebte eine Art Wiedergeburt, wurde ein im Gegensatz zu vorher bewusster lebender Mensch. Der Grund für diesen Sinneswandel war allerdings alles andere als erfreulich…
–> Die ganze Geschichte über Michael Kordick gibt’s hier zu lesen (einfach klicken)
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