Freyung. Die Nachricht, dass sich die Mitglieder des Bauausschusses der Stadt Freyung für den Bau eines Skateparks am Oberfeld entschieden haben, sorgte in der hiesigen Skater-Szene für große Freude und Erleichterung. Nach mehreren vergeblichen Anläufen und der zuletzt initiierten Crowdfunding-Aktion zur Finanzierung des Projekts (da Hog’n berichtete) scheint ihr Traum von einer Anlage – wenn auch in etwas abgespeckterer Form – endlich Gestalt anzunehmen.
„Aus Kostengründen wird es zwar kein Betonpark, aber auf dem Gelände der Mittelschule Freyung wird eine Fläche aus Asphalt vorbereitet, auf der die Obstacles aufgestellt werden“, teilten die Skater um deren Sprecher Ben de Smidt auf ihrem Instagram-Kanal frey.skate unmittelbar nach der Bekanntgabe des positiven Beschlusses mit. „Wir bedanken uns, dass Bürgermeister Dr. Heinrich und der ganze Bauausschuss grünes Licht für den Skatepark gegeben haben.“ Die dazugehörigen Hashtags lauten: #makefreyungskateagain, #makekidsmeetagain, #makekidsmoveagain
„Die Jungs haben sich riesig gefreut“
Bereits kurz darauf haben, wie Ben de Smidt gegenüber dem Hog’n berichtet, er und seine Freunde dem Fürstenzeller Skatepark-Konstrukteur Andreas Schützenberger („IOU RAMPS„) einen Besuch abgestattet, um einen groben Plan von der künftigen Anlage erstellen zu lassen. „Es sind richtig coole Entwürfe entstanden. Was letztendlich verwirklicht werden kann, hängt auch vom Stand unseres Crowdfunding-Kontos ab“, informiert de Smidt, der weiterhin um freiwillige Spenden und Sponsorengelder bittet, um am Ende möglichst viele Obstacles (Hindernisse für die Skater) realisieren zu können.
Die Stadt Freyung wolle de Smidt zufolge bis zu 30.000 Euro zur Erstfinanzierung beisteuern. „Da wir uns auf Holz- und Granit-Obstacles umentschieden haben, fallen die Ausgaben nun um einiges geringer aus.“ Die Kosten für den ursprünglich angedachten Beton-Park hätten sich wohl – je nach Ausführung – auf bis zu 150.000 Euro belaufen. Die Auslagen für einen Holz/Granit-Skatepark auf Guss-Asphalt gemäß dem Entwurf von Andreas Schützenberger würden sich auf 35.000 bis 40.000 Euro belaufen.
Besonders bedanken für deren Unterstützung möchten sich die Skater auch bei Stadtrat Lothar Dumm und Martin Wagner, dem ehemaligen Geschäftsführer des Kreisjugendrings Freyung-Grafenau. „Die Jungs haben sich riesig gefreut, dass ich sie im Vorfeld unterstützt habe und dass unsere Initiative letztlich von Erfolg gekrönt war“, sagt Dumm gegenüber dem Hog’n. „Das ist auch der Grund dafür, warum ich mich kommunalpolitisch engagiere: Man kann vor Ort für die Menschen etwas erreichen und Greifbares schaffen.“
„Es freut mich natürlich sehr, dass die Stadt Freyung grünes Licht für den Skatepark gegeben hat – damit wird das große Engagement der Skater-Jungs belohnt“, zeigt Martin Wagner ebenfalls begeistert. „Außerdem entsteht ein super Treffpunkt für die Jugend, was in Freyung in meinen Augen bislang gefehlt hat. Das lange Ringen hat sich sehr gelohnt, weil der Standort ideal und das Vorhaben für die Stadt auch finanzierbar ist.“
„Erhoffen uns eine LEADER-Förderung von 60 Prozent“
Das Projekt soll im Zuge der Generalsanierung des Stadions am Oberfeld sowie der Errichtung eines Soccer-Platzes an der Mittelschule realisiert werden, informiert Bürgermeister Olaf Heinrich auf Hog’n-Nachfrage. Durchführung und Abschluss der Baumaßnahme sind für kommendes Jahr geplant. Der nächste Schritt: Die Ausarbeitung eines Antrags auf LEADER-Förderung, wobei die Planer damit beauftragt seien, die Maßnahme in die Ausschreibung mit aufzunehmen.
Die genauen Kosten und die zu erwartende Förderung für den Skatepark stehen Heinrich zufolge noch nicht im Detail fest. „Es wird von ungefähr 35.000 Euro für das Schaffen der Fläche und 25.000 Euro für die Obstacles ausgegangen. Wir erhoffen uns eine LEADER-Förderung von 60 Prozent.“
Danach gefragt, welchen Stellenwert das Projekt für die Stadt Freyung und deren Jugendliche habe, sagt Heinrich: „Ich bin zufrieden, dass ein sehr gut passender Standort gefunden wurde. Die Sanierung des Stadions im Oberfeld, der Bau des Soccer-Platzes und der Skateanlage schaffen einen idealen Jugendtreffpunkt, der zusätzlich mit WLAN ausgestattet wird. Ein Gewinn für die benachbarten Schulen und deren Nachmittagsangebote, ein Gewinn für die Jugend der Stadt.“
Stephan Hörhammer