Bayerischer Wald. Die Touristik-Verantwortlichen im Bayerwald setzen auf einen Freizeit-Trend, den es zwar schon länger gibt, doch in diesen Tagen neuerlich zur Blüte kommt: die Natur auf dem Mountainbike (im wahrsten Sinne des Wortes) er-fahren. Das Angebot für Mountainbike-Anhänger ist in jüngster Vergangenheit ausgebaut worden. Das neue Aushängeschild am „Grünen Dach Europas“ ist die Trans Bayerwald, eine 700 Kilometer lange Mountainbike-Strecke.
„9,6 Millionen Deutsche spielen gelegentlich Fußball, ebenso viele fahren mit dem Mountainbike“, behaupteten kürzlich Referenten beim Mountainbike-Tourismuskongress. Der Bayerische Wald profitiert von diesem Trend zum Geländeradfahren: Die Mountainbike-Zone „Bikepark Geißkopf“ oder das Mountainbike-Paradies Sankt Englmar registrieren seit langem steigende Besucherzahlen, ebenfalls die Bikerouten am Hohenbogen oder durch den Nationalpark Bayerischer Wald. Die neue Trans Bayerwald führt in zwei Routen durch den Bayerischen Wald. Sechs Landkreise sind an dem Projekt beteiligt.
„Technisch einfach, doch gute Kondition erforderlich“
Die beiden Hauptrouten sind in eine Vielzahl von Etappen mit Streckenlängen zwischen 42 und 65 Kilometer aufgeteilt. Zu bewältigen gibt es insgesamt 17.000 Höhenmeter. Schilder mit einem eigens entwickelten Logo zeigen den Bikern den Weg. Im September 2018 eröffnete der Mountainbike-Rundkurs offiziell. „Die Trans Bayerwald ist beides: zum einen technisch relativ einfach zu fahren, auf der anderen Seite braucht der Biker gute Kondition“, sagt Projektleiterin Daniela Schilling vom Tourismusverband Ostbayern. Beim TVO erhalten Biker auch ein kostenloses Starterpaket.
Auch insgesamt befindet sich der Tourismus im Bayerischen Wald weiterhin auf dem Vormarsch – qualitativ und quantitativ betrachtet. Die Ferienregion Bayerwald verzeichnete im vergangenen Jahr 7,27 Millionen Übernachtungen bei 1,93 Millionen Urlaubsgästen – knapp drei Prozent mehr als im Jahr zuvor. So hat eine Studie mit 17.000 Befragten in ganz Deutschland ergeben, dass der Bayerische Wald beim Thema Wandern, Wellness und Mountainbiken im Vergleich zu anderen deutschen Urlaubsregionen bereits weit vorne steht.
Ein Leuchtturmprojekt im Bereich Wandern ist und bleibt der Goldsteig, der zuletzt um eine tschechische Route erweitert wurde. Mit seinem deutschlandweit 2.000 Kilometer langen Wegenetz und mit der neuen Route in Tschechien sei der Goldsteig auch international einzigartig, heißt es seitens des TVO.
Problem bleibt der Fachkräftemangel
„Die positive Entwicklung der Gästezahlen zeigt deutlich, dass sich der Bayerische Wald vom Durchschnitt abhebt“, meint TVO-Geschäftsführer Michael Braun. „Auch die Spitzenhotellerie ist mittlerweile bei uns angesiedelt, nicht nur mehr in anderen Regionen Bayerns.“ Problem für Hoteliers und Gastronomen in Ostbayern bleibt jedoch der Fachkräftemangel, denn im einstigen „Armenhaus Deutschlands“ herrscht heute Vollbeschäftigung.
da Hog’n/ obx-news