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Waldkirchen. Sie ist in diesen Zeiten wahrlich nicht einfach zu beantworten, die Frage nach dem optimalen Heizsystem, das insbesondere auch den Herausforderungen des Klimawandels Rechnung trägt. Die Tage der Öl-Heizung scheinen jedenfalls gezählt, wie auch Jürgen Herzig, Geschäftsführer des gleichnamigen Waldkirchener Unternehmens und Spezialisten für Sanitär, Heizung und Klimatechnik, im folgenden Interview beteuert. Sein Betrieb setzt mit Pellets-Anlagen künftig auf eine CO²-neutrale Alternative.
Herr Herzig: Der Klimaschutz ist derzeit in aller Munde. Welche Auswirkungen hat die Diskussion ganz allgemein auf Ihren Betrieb?
Wir stellen aktuell eine Verunsicherung unserer Kunden fest. Viele wissen nicht, wie es mit den bestehenden Öl-Anlagen weitergehen soll bzw. welches System eine Lösung für die Zukunft darstellt.
„Die besten Systeme sind CO²-neutrale Anlagen“
Welche Rolle nimmt das Thema Klima mittlerweile in Ihrem Betrieb ein?
In der jüngsten Vergangenheit spielte das Thema Klima eine eher untergeordnete Rolle. Aktuell merken wir, dass für den Kunden die CO²-Reduzierung und die Einsparung von Energie von großer Bedeutung sind. Die Anfragen für neue Heizungslagen haben bereits zugenommen.
Alles in allem wird sich der Kunde bei der Entscheidungsfindung, welches Heizsystem für ihn am besten ist, noch schwerer tun, oder?
Die Entscheidungsfindung ist für den Verbraucher nicht einfacher geworden, das ist richtig. Darum setzen wir hier auf eine individuelle Beratung, um für jeden Kunden die richtige Lösung zu finden.
Welches System ist denn nun tatsächlich das CO²-freundlichste? Hat die gute, alte Öl-Heizung endgültig ausgedient?
Ich denke, dass Öl-Heizungen tatsächlich bald Geschichte sein werden, denn nach dem Klimapaket der Bundesregierung sollen neue Öl-Heizungen ab dem Jahr 2026 verboten werden. Klimafreundliche Systeme sollen hingegen mit bis zu 40 Prozent der Kosten gefördert werden, um die internationalen Klimaschutzziele für 2030 zu erreichen.
Die besten Systeme sind aus meiner Sicht CO²-neutrale Anlagen, die aus nachwachsenden Rohstoffen gespeist werden. Diese können sowohl aus Industrie-Abfallholz als auch Frisch-Holz erzeugt werden. Wir setzen in unserem Unternehmen daher verstärkt auf Pellet-Anlagen, da wir hier nahezu den gleichen Komfort wie bei einer Öl-Heizung schaffen können. Zudem erfolgt die Gewinnung des Rohstoffs und die Verarbeitung in unmittelbarer Nähe.
„Sehe keine schlagartige Veränderung des Klimas“
Welche Neuerungen werden auf die Branche noch zukommen? Erwarten Sie, dass das Rad noch einmal neu erfunden wird?
Die Technik ist in vielen Bereichen bereits sehr ausgereift. Es wird jedoch in Sachen Abgasfilterung bei allen Systemen zu weiteren Verbesserungen kommen, um den Schadstoff-Ausschuss zu minimieren. Ebenso wird sich die Weiterentwicklung der Brennstoffzelle in naher Zukunft zu einer sinnvollen Alternative entwickeln. Hier bewegen wir uns allerdings derzeit preislich noch auf einem sehr hohen Niveau.
Wie kann sich Ihre Branche darauf einstellen, dass angesichts der Klima-Erhitzung die Temperaturen mehr und mehr steigen und die Heizungen somit nur noch etappenweise benötigt werden?
Natürlich kann man die Erderwärmung bereits feststellen – und die Prognosen sind erschreckend. In den nächsten Jahren sehe ich in unseren Breitengraden allerdings noch keine schlagartige Veränderung des Klimas auf uns zukommen, so dass wir auf Heizungsanlagen komplett verzichten könnten. Jedoch steigt durch die erhöhten Temperaturen im Sommer die Anfrage nach Klimaanlagen jedes Jahr weiter an.
„Die Digitalisierung im Handwerk spielt bereits eine große Rolle“
Abschließend ein allgemeiner Blick in die Zukunft: Wie wird sich Ihr Betrieb in den nächsten 10, 20 Jahren weiterentwickeln? Welche Ziele setzen Sie sich mittel- und langfristig?
Wir haben uns in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt. Mit aktuell 50 Mitarbeitern haben wir eine ordentliche Größe erreicht, die uns erlaubt vom Einfamilienhaus bis zum Großprojekt – Krankenhäuser, Industriebetriebe, Wohnanlagen – alles abzuwickeln. Das ist auch weiterhin unser Ziel.
Die Digitalisierung im Handwerk spielt bei uns bereits eine große Rolle. Der sogenannte mobile Monteur erhält seine Infos aufs Tablet oder Smartphone, somit können Daten und Informationen schneller und genauer weitergegeben – und umgekehrt auch wieder direkt in unsere Auftragsverwaltung übernommen werden. Hier gibt es noch viele Möglichkeiten der Weiterentwicklung. Der Fortschritt, die Vielfalt unserer Produkte und die jeweilige Situation vor Ort ist für unsere Mitarbeiter täglich eine große Herausforderung. Hier werden wir auch in Zukunft viel Zeit in die Qualifizierung investieren müssen, um den Anforderungen unserer Kunden gerecht zu werden.
Langfristig gesehen ist es unser Ziel das Produktprogramm noch mehr den ökologischen Anforderungen anzupassen und somit einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Vielen Dank für Ihre Zeit und weiterhin alles Gute.
da Hog’n
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