Neuschönau. Er ist ein prägendes Symbol für den Nationalpark Bayerischer Wald, ein Besuchermagnet, ein Wahrzeichen der Region – und das, obwohl er noch relativ „jung“ ist. Die Rede ist vom Baumwipfelpfad am Tierfreigelände bei Neuschönau, der heuer sein 10-jähriges Bestehen feiert.
Und irgendwie ist es heute kaum noch vorstellbar, dass es eine Zeit vor dem weitum bekannten „Baum-Ei“ gegeben hat. Mehr als 2,5 Millionen Gäste seit der Eröffnung im Sommer 2009 bestätigen den Eindruck, dass der Baumwipfelpfad längst zum Bayerischen Wald gehört – wie der Lusen und der Rachel. Christian Kremer von der Erlebnis Akademie im Hog’n-Jubiläums-Interview.
Erfreulich: „Das Interesse ist weiterhin hoch“
Herr Kremer, zunächst ganz allgemein gefragt: Wie blicken Sie persönlich auf zehn Jahre Baumwipfelpfad am Nationalpark Bayerischer Wald zurück?
Mit viel Freude und – ehrlich gesagt – auch mit ein wenig Stolz. Es war eine tolle Erfahrung, unseren ersten Baumwipfelpfad mit zu projektieren, das erste Mal über den fertiggestellten Pfad zu gehen und letztlich natürlich auch zu sehen, wie sehr er von den Besuchern und der Region dauerhaft angenommen wurde. Auch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Beteiligten über die Jahre hinweg, z.B. mit der Gemeinde Neuschönau, der Nationalparkverwaltung, den Touristikern, den Beherbergungsbetrieben, den Waldführern usw. ist bemerkenswert und nicht selbstverständlich.
Überrascht Sie der Erfolg selbst ein bisschen – oder liegen die Zahlen im kalkulierten Bereich?
Die Besucherzahlen lagen von Anfang an weit über unseren Erwartungen – sowohl hinsichtlich der wirtschaftlichen Berechnungen als auch der insgeheim erhofften Zahlen. Erfreulich ist ebenfalls, dass auch nach zehn Jahren das Interesse von den Einheimischen, den Tagesausflüglern als auch den Mehrtagesurlaubern in der Region weiterhin hoch ist.
„Immer wieder neue, sich stetig ändern Einblicke in die Natur“
Ein Jubiläum lässt Zeit für eine kurze Rückschau, aber auch für einen Blick in die Zukunft. Wie wird sich der Baumwipfelpfad in den nächsten Jahren entwickeln?
Das wird die Zukunft zeigen (lacht). In den vergangenen Jahren hat sich unser Baumwipfelpfad aber bereits weiterentwickelt: Es entstand die 200 Quadratmeter große Waldinsel, neue Lernstationen wurden eingerichtet, eine Comic-Rallye für Kinder wurde entlang des Pfads positioniert, das Führungs- und Veranstaltungsprogramm wird fortlaufend aktualisiert etc. Letztlich gilt es herauszufinden, was den Pfad für den Besucher noch interessanter macht – und dies dann soweit wie möglich umzusetzen.
Bei einem derart statischen Objekt ist es vermutlich schwierig, die Attraktivität hoch zu halten. Warum ist der Baumwipfelpfad dennoch auch für Stammbesucher interessant?
Der Baumwipfelpfad Bayerischer Wald gewährt im Wandel der Jahreszeiten und zu unterschiedlichen Tageszeiten immer wieder neue, sich stetig ändernde Einblicke in die Natur und die Umgebung. Das wechselnde Führungsangebot mit unterschiedlichsten Inhalten vermittelt den Besuchern erlebbares Wissen in einer außergewöhnlichen Umgebung – und macht somit den Baumwipfelpfad auch für weitere Besuche interessant.
Welche Neuerungen sind demnächst geplant?
Neben dem Umbau der Spielstationen sind aus bautechnischer Sicht aktuell keine großen Veränderungen geplant. Aber wir arbeiten gerade an einem abwechslungsreichen Veranstaltungskonzept für die Zukunft.
Familienfreundliches Feierprogramm
Abschließend: Wie wird das 10-Jährige Bestehen gefeiert?
In Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung, den Junior Rangern und den Waldführern von Pro Nationalpark bieten wir unseren Besuchern zu verschiedenen Terminen ein vielfältiges und familienfreundliches Programm auf und um den Pfad an. Am 25. August findet abschließend ein Frühschoppen mit musikalischer Umrahmung durch die Band „Manda“ in der Waldwirtschaft statt.
Vielen Dank für das Gespräch. Auf die nächsten zehn Jahre!
Interview: Helmut Weigerstorfer
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