Zwiesel/Lindberg. Auf einer seiner Reisen mit dem Camper durch Europa ist Alexander Hertel aufgefallen, dass er auf einer kleinen Wohnfläche sehr gut zurecht kommt. Warum also ein großes Haus errichten, wenn auch eine Nummer kleiner ausreicht? Die Idee mit dem Tiny-House lag daher nicht fern: klein, minimalistisch – und mietfrei.
Im Februar 2018 begannen seine Überlegungen fürs zukünftige Eigenheim dann konkreter zu werden: Übers „Internet“ – für Hertel ein Bedienfeld mit Lösungsansätzen für nahezu jedes Problem – habe er sich zunächst informiert. Die Idee mit den „winzigen Häusern“ hatte vor allem in den USA ihre Vorreiter: Einerseits sind es ökologische Überlegungen, andererseits – besonders in Folge der Finanzkrise 2007 – ökonomische Notwendigkeiten, die Menschen jenseits des Atlantiks im Kleinformat wohnen lassen. Wobei weniger nicht immer gleich weniger bedeutet.
Auch in Deutschland existieren bereits seit mehreren Jahren Exemplare der transportablen Mini-Häuser. Sogar einige „Tiny-House-Villages“ gibt es bereits, etwa im Fichtelgebirge. Und in Hannover soll bis 2025 ein Öko-Village entstehen – mit bis zu 1.000 Bewohnerinnen und Bewohnern. Von diesen Vorläufern ließ sich auch Hertel inspirieren. Er entwarf sein eigenes Konzept. Und begann zu bauen. Nicht, dass der 23-Jährige so etwas wie Bauarbeiter, Architekt oder Ingenieur wäre. Seine Brötchen verdient er als Physiotherapeut. Doch das Handwerk interessiert ihn seit jeher. Schon als Achtjähriger habe er mit der Stichsäge hantiert. Den Rest konnte er dann eben „im Internet“ nachrecherchieren. Und zuletzt hat er noch „die richtigen Leute gefragt“, wie Zimmerer und Installateure etwa.
Vier Monate hat es gedauert, bis Hertel sein Tiny-House in Lindberg beziehen konnte, das erste seiner Art im Bayerischen Wald. Wie denn der Prozess so abgelaufen sei? „Man nimmt Holz und schraubt’s zusammen“. Und das mit der Elektrik? „Wenn man nicht farbenblind ist, geht das auch ganz gut“. Wenn man Hertel so reden hört, klingt es, als sei ein Hausbau das reinste Kinderspiel: Stichsäge hier, Hammer dort, schrauben, bohren, zusammennageln – fertig. Und zwischendurch vielleicht nochmal kurz „im Internet“ nachschauen…
Johannes Greß
–> Die ganze Geschichte über Alexander Hertel gibt’s hier zu lesen (einfach klicken)
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