Frauenau. Ein kleiner, weißer Elefant ziert die Glastür der Moosaustraße 20. Hier, im ehemaligen Schlachthaus der Gistl-Kantine, dem heutigen Kult-Wirtshaus, wartet Lisa Späthe mit einem Milchkaffee auf Leader-Manager Tobias Wittenzellner. Sie ist die Betreiberin des neuen „Kultursalons Isidor„, eines Projektraums für Austausch, Bildung und Kunst. Für dessen Inwertsetzung hat die „Lokale Aktionsgruppe (LAG) Arberland“ rund 2.200 Euro aus dem Projektfördertopf für Bürgerengagement aufgewendet.
Künftig soll der Begegnungsort Vorträge, Workshops, Technikkurse und ein Sprachcafé (unter Leitung von Mutter Gabi Späthe), aber auch Filmabende, Kleidertauschbörsen, Repair-Sessions oder ein zwangloses Ostereier-Bemalen ermöglichen. „Angebote für Jung und Alt, Einheimische und Zugewanderte“, fasst Späthe zusammen. Soziale Projekte wie diese hat die 36-Jährige während ihrer Zeit in Bremen und Berlin kennengelernt. Wittenzellner begrüßte die geplante Themenvielfalt und verspricht, bei der einen oder anderen Veranstaltung vorbeizuschauen.
Lisa Späthe: „Isidor Gistl war Unternehmer und Kunstförderer“
Ganz beiläufig erkundigt er sich nach dem Elefanten an der Eingangstür. Dieser taucht als indisches Mandala auch in den ausgelegten Flyern auf. „Der Elefant ist als neuzeitliches Sinnbild für Empathie und Sozialkompetenz zu verstehen“, erklärt Diplom-Designerin Lisa Späthe. „Ein wenig soll er aber auch auf die üppige Figur des Kommerzienrats Isidor Gistl anspielen. Diesem verdankt der Kultursalon Isidor ja seinen Namen.“ Im Rahmen ihrer Diplom-Arbeit hat sich Späthe intensiv mit der Person Isidor Gistls beschäftigt: „Er war nicht nur Unternehmer, sondern auch Kunstförderer. Im Gistl-Saal haben die einfachen Leute Theateraufführungen und Konzerte auf die Beine gestellt“, weiß Späthe. „Diesen egalitären Gedanken will ich im Kultursalon fortführen!“
Optisch spiegelt sich dieser Ansatz in der gemütlichen, upgecycelten Einrichtung wieder: Die Stühle und Tische stammen noch aus dem Gistl-Saal, die Tafel und der zur Sitzgelegenheit umfunktionierte Sprungkasten aus der alten Mädchenschule. Fotos, Dokumente und Zitate aus Zeiten der Kristallglasfabrik holen die Vergangenheit in die Gegenwart. Gerne würde Späthe auch Grundschulkinder willkommen heißen. Im Rahmen des Heimat- und Sachkundeunterrichts könnten sie die Frauenauer Geschichte in Zeichnungen und eigenen kleinen Kunstwerken fortschreiben. Durch die mit Fördermitteln realisierte Kinder-Ecke sollte dem nichts im Weg stehen.
da Hog’n