Lindberg. War er bereits in jungen Jahren auf Skateboard und Inlineskates unterwegs, ist es im Winter vor allem das Skifahren, das es Tommy Dötsch angetan hat. Das heißt: nicht einfach nur Skifahren – vielmehr Freeskiing. Schon als Sechsjähriger bekam er sein erstes Snowboard, mit 13 dann seine ersten Twintips. So nennt man die fürs Freeskiing typischen Bretter, die an beiden Enden „aufgebogen“ sind. Damit lässt sich nicht nur rückwärts fahren, sondern auch über „Tables“ springen und über „Railes sliden“. Sportarten wie diese, erklärt der Lindberger, hätten ihn schon immer angesprochen – „da gibt es kein Richtig und kein Falsch“. Dafür umso mehr Freiraum und Adrenalin. Für einen, der nach eigenen Angaben ganz gerne mal seine persönlichen Grenzen austestet, ist dies die perfekte Sportart – ein „Spielplatz für Erwachsene“ eben.
Nach seinem Abschluss im Jahr 2014 an der TU München als „staatlich geprüfter Sportlehrer im freien Beruf“ fing er an, in der bayerischen Landeshauptstadt ein kleines Team an Freestyle-Fahrerinnen und Fahrern um sich zu formieren – seine „Crew“. Was Tommy Dötsch dabei in die Karten spielte: 2014 war just genau das Jahr, in dem Freeskiing in den Reigen der olympischen Disziplinen aufgenommen wurde.
Unter seinen Fittichen war auch schon Aliah-Delia Eichinger
Dies hatte zur Folge dass sich der Budget-Topf um einiges vergrößerte. Und das wiederum bedeutete, dass am CJD-Christopherusschulen Berchtesgaden plötzlich Geld für eine Stelle frei war – und der Waidler sich erfolgreich als Stützpunkttrainer der Freestyler bewarb. Unter seinen Schülerinnen und Schülern befand sich unter anderem Bayerwald-Botschafterin Aliah-Delia Eichinger aus Reichenberg in der Gemeinde St. Oswald-Riedlhütte, eine der großen Nachwuchshoffnungen im deutschen Freeskiing.
Am CJD, einer der Eliteschulen in Sachen Wintersport, die unter anderem auch von Viktoria Rebensburg, Hilde Gerg oder Georg Hackl absolviert wurde, gehen die Jugendlichen ganz normal zur Schule – mit dem Unterschied, dass Trainer wie Dötsch die Möglichkeit haben, sie fürs Training vom Unterricht zu „befreien“. Drei Mal die Woche stand für drei Schüler seiner Schüler dann „Trockentraining“ auf dem Plan, sogenanntes „Off-Snow-Training“. Am Wochenende nahm er seine Schützlinge meistens mit auf die Piste bzw. in den Snow-Park zum Trainieren, etwa nach Flachau-Winkel. Die Zeit zwischen On- und Off-Snowtraining können die Youngsters zum Lernen und zur Erholung nutzen. Das liest sich nicht nur anstrengend – das ist es auch.
Mit einem seiner Schützlinge fuhr er im Februar 2016 als Landestrainer nach Norwegen zu den Olympischen Jugendspielen in Lillehammer. Für Dötsch „eine ziemlich coole Erfahrung“ – aber auch ein „sehr hohes Niveau“…
–> Die ganze Geschichte über Tommy Dötsch gibt’s hier zu lesen (einfach klicken)
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Johannes Gress