Das Glücksspiel, sogar das Online-Glücksspiel, ist in Deutschland durchaus reguliert und in den Glücksspielstaatsverträgen niedergelegt. Diese Regelung sieht aber nur die Lotto-Gesellschaften vor, nicht aber die vielen Online-Casinos, die es mittlerweile gibt. Diese handeln weiterhin in einer Grauzone, um die von allen Seiten gestritten wird. Einen gewissen Vorstoß hinsichtlich des Online-Geschäfts gab es nun bereits mit den Sportwettenanbietern, denn diese erhalten nun auch, unter Umständen, eine deutsche Lizenz. Damit das Chaos endlich ein Ende findet und auch die Online-Casinos lizenziert und somit reguliert werden können, drängen einige Bundesländer auf eine Einigung. Dieser Artikel zeigt auf, was momentan zur Diskussion steht.
Erst Mitte Februar wurde im Landtag von Schleswig-Holstein lautstark diskutiert. Der Grund war natürlich das Glücksspiel, denn zwar sind die damals von Schleswig-Holstein ausgegebenen Lizenzen mittlerweile abgelaufen, viele der Online-Casinos arbeiten aber weiterhin. Nun besitzen sie häufig EU-Lizenzen.
Einige Länder wollen Sonderwege gehen
Während einige Politiker des Bundeslands, allen voran SPD-Politiker Stegner, dem Online-Glücksspiel lieber komplett einen Riegel vorschieben wollen, sehen andere das Thema offener und realistischer. Sie fordern endlich eine komplette und realitätsnahe Regulierung, notfalls auch im Alleingang. Diesen hatte Schleswig-Holstein damals schon gewagt, doch dieses Mal würden die Norddeutschen wohl nicht alleine dastehen:
- NRW – auch in NRW regt sich der Unmut über die fehlenden Regulierungen. Das Land hatte schon vor Wochen verkündet, dass es notfalls eigene Lizenzen vergeben würde.
- Hessen – im neuen Koalitionsvertrag der Regierung steht die Regulierung des Online-Glücksspiels. Hessen vergibt bereits Sportwettenlizenzen, das Thema der Online-Casinos soll bis Ende des Jahres bundesweit geklärt sein, anderenfalls wird Hessen auch hier – gemeinsam mit NRW – Lizenzen vergeben.
Aber warum ist das eigentlich ein so kompliziertes Thema? Das Problem ist, dass das Glücksspiel Ländersache ist. Eine Lizenz aus Bundesland A gilt also nur für dieses Land, Spieler aus dem Nachbarbundesland dürfen keinen Zutritt zu dem Casino haben. Dass diese Vorgehensweise zwar technisch möglich ist, aber in Internetzeiten völlig rückständig, wissen viele, dennoch kommt es bislang zu keiner Einigung.
Dass momentan von vielen Ländern auf eine Einigung gedrängt wird, dürfte mit dem Erfolg des Online-Glücksspiels zusammenhängen. Aktuell nutzen die Casinos EU-Lizenzen aus Malta. Und genau Malta hat aufgrund dieses Fakts einen enormen Wirtschaftsschub und tausende neue Arbeitsplätze erhalten. Auch die Steuereinnahmen aus dem Glücksspiel gehen dorthin, da die Casinos dort oftmals ihren Sitz haben. Eine Regulierung wäre daher auch aus Gründen der Steuereinnahmen höchst an der Zeit. Wer einen Überblick über die besten Online Casinos haben möchte, findet auf besteonlinecasinos.com entsprechende Infos.
Wie positioniert sich Bayern dazu?
Auch im konservativen Bayern regen sich die Gemüter bezüglich der Grauzone Online-Glücksspiel. Gemeinsam mit Baden-Württemberg wollen die Grünen das Glücksspiel legalisieren. Sie argumentieren simpel, denn mit der Legalisierung würde natürlich Zug zu den illegalen Angeboten gemildert werden. Sie setzen aber Bedingungen:
- Kontrolle – die Online-Angebote müssen kontrolliert und überwacht werden. Gleichfalls muss absolut sichergestellt werden, dass nur Volljährige einen Zugriff erhalten. Moderne – das Angebot selbst muss sauber, interessant und modern sein. Die Anbieter müssen die neuen Spiele und Optionen bieten, da sonst Spieler wieder abwandern würden.
- Vergnügen – trotz Kontrolle und Überwachung darf sich die Attraktivität des Spiels nicht von bisherigen Grauzonen-Angeboten unterscheiden.
Das Bundesland Bayern hat schon im Zuge der Verkündungen von Hessen mitgeteilt, dass es gemeinsam mit Hessen und NRW notfalls eine eigene Regelung erwirken wird. Das geschieht nun schon bei den Sportwetten, denn die Lizenzen an die nächsten Anbieter werden von Bayern und NRW anstatt von Hessen ausgegeben.
Was sollten Spieler im Netz beachten?
Für Spieler selbst ist dieses Legalisierungschaos kaum zu überblicken. Wird das Spielen in den heutigen Online-Casinos nun ganz haargenau betrachtet, so nutzt der Spieler illegales Glücksspiel – also vergleichbar mit dem verbotenen Hinterhofpoker. Aus EU-rechtlicher Sicht ist dies aber nicht der Fall, weshalb Spieler sich keine Sorgen machen müssen, dass die Polizei bei ihnen vor der Tür steht. Dennoch sollten sie – aus Eigenschutz – darauf achten, welches Online-Casino sie auswählen. Denn dieser Eigenschutz steht im engen Verhältnis zum Spielvergnügen:
- Lizenz – das Casino muss eine in der EU gültige Lizenz haben. Die meisten Anbieter arbeiten mit Lizenzen aus Gibraltar oder Malta. Die Lizenz muss deutlich auf der Page des Casinos stehen. Wer es möchte, kann den Lizenzgeber online besuchen und sich über die Vergaberichtlinien informieren. Lizenzierte Casinos stehen stets unter Kontrolle.
- Angebot – das Angebot muss zum eigenen Spielwillen passen. Spieler sollten sich also vorab genau umschauen, welche Spiele im Angebot sind und ob es beispielsweise Live-Spiele gibt.
- Bonus – Neukunden erhalten oft einen Bonus. Welchen Bedingungen dieser unterliegt, muss jeder Spieler vor der Anmeldung mühelos erfahren können. Auch sollte es möglich sein, den Bonus auszuschlagen. Casinos, die einen Bonus mit sehr hohen Anforderungen verknüpfen, sind mit Vorsicht zu genießen.
- Zahlungen – wie schnell wird ausgezahlt und wie hoch ist die Auszahlungsquote? Auf welchen Wegen kann ein- und ausgezahlt werden? PayPal ist nur noch in wenigen Casinos möglich, eine übliche Bankverbindung kann oft nicht genutzt werden, da Banken aufgrund des Legalisierungschaos das Spiel nicht fördern dürfen. Gute Casinos bieten Trustly oder andere Online-Zahlungsanbieter für Ein- und Auszahlungen an.
- Spielerschutz – umso komplizierter die Anmeldung ist, desto besser. Bei der Neuanmeldung sollte eine echte Altersverifikation durchgeführt werden, geschieht dies nicht, ist bereits klar, dass das Casino es mit den Regelungen nicht ganz so ernst nimmt. Spieler müssen im Account die Möglichkeit haben, ein Spiellimit zu setzen.
Etliche Casinos bieten Testaccounts für einen bestimmten Zeitraum an. Wer sich nicht sicher ist, ob das Onlinespiel etwas für einen ist, der sollte diese Option nutzen. Mit dem Testaccount kann zwar nicht um Geld gespielt werden, doch lässt sich damit sehr gut prüfen, ob das Angebot und das Casino etwas für einen ist.
Fazit – eine Regelung ist dringend erforderlich
Es ist selten, dass eine Regulierung gefordert wird, doch im Falle der Online-Casinos wäre eine endgültige Einigung für alle Seiten positiv. Spieler könnten endlich unbefangen legal spielen, Casino-Anbieter könnten von Deutschland aus arbeiten und zuletzt würde der Staat auch an dem Glücksspiel verdienen. Zudem hätte das Chaos, das seit 2012 anhält, endlich ein Ende.