Arberland. Sie wird oftmals etwas lapidar als zweite Liga bezeichnet: Während die internationale Biathlon-Elite beim Weltcup an den Start geht, fighten rund 350 „Skijäger von Morgen“ aus 40 Ländern im Rahmen des IBU Cups um wichtige Punkte, die sie für die „erste Liga“ empfehlen sollen. Dass dies weder in Sachen Wettkampfgeschehen noch Veranstaltungsorganisation ein Qualitätsgefälle zur Folge hat, das macht jedes Jahr der Austragungsort am Arber-Berg vor: Nicht nur die Internationale Biathlon Union (IBU), sondern auch 1.500 Zuschauer zeigten sich vergangene Woche begeistert von dem fünftägigen Sport-Ereignis, das traditionell durch das Organisationskomittee (OK) Bayerischer Wald getragen wird.
Auch einige deutsche Erfolge gab es dabei zu feiern: Lucas Fratzscher vom WSV Oberhof 05, der erst kürzlich seine Weltcup-Feuertaufe in der Heimat bestanden hatte, durfte sich am Donnerstag über den zweiten Platz im Herren-Einzel über die 15-Kilometer-Distanz freuen. Marco Groß vom SC Ruhpolding belegte hier Rang 6. Der 8. Platz der Damen-Wettkämpfe über 12,5 Kilometer ging an Nadine Horchler. Bei den Verfolgungen, die das OK heuer zum ersten Mal organisierte, gewann Horchler Silber, Mitstreiterin Marie Heinrich vom Großbreitenbacher SV fuhr den 6. Platz ein.
„Auch 2020 wieder fester Veranstaltungsort des IBU-Cups“
Gerade das Wettkampfwochenende, das die Gemüter mit Postkartenwetter und einer gezuckerten Arberseewand erwärmte, wurde von Biathlonfans aus der Region und Feriengästen ausgiebig genossen. Die reichhaltige Verpflegung durch das Arberland-Hotel in der „Almhütte“, welche eigens zu diesem Zweck von der Zimmerei Köppl angemietet worden war, tat ihr Übriges. Herbert Unnasch, Vorsitzender des OKs Bayerischer Wald, konnte nicht umhin, allen Beteiligten ein großes Lob auszusprechen: „Obwohl wir bereits mehrjährige Erfahrung mitbringen, stehen auch hinter unserem vierten IBU-Cup eine detaillierte Planung durch die OK-Mannschaft unter dem Dach der Arberland REGio GmbH sowie der Einsatz von 200 ehrenamtlichen Helfern, der Feuerwehren, der Polizei, Bundeswehr, BRK und Bergwacht, der Sponsoren, Wintersportvereine – von Freunden und Verwandten!'“
Hierbei hob Unnasch – neben Wettkampfleiter Tom Bachinger – insbesondere Sepp Schneider hervor, der die Anlage mit großem Einsatz wettkampftauglich gemacht hatte. Ebenfalls hervorragende Arbeit geleistet hätten Schießstand-Chef Günther Süß, Streckenchef Erwin Koziot und der Verantwortliche im Start- und Zielbereich, Lothar Kaml. „Gesonderte Erwähnung verdienen die Stadionwarte Michael Kagerbauer und Alexander Wenzl, die in Nachtschichten beste Rahmenbedingungen geschaffen haben“, meinte Unnasch.
Ebenfalls großes Lob fand zum Abschluss der Wettkämpfe der technische Delegierte Jean Guy Levesque aus Kanada: Wettkampforganisation, Logistik, Verpflegung und Gastfreundschaft seien nicht weniger als „Weltcup-würdig“ gewesen. Der neue IBU-Renndirektor Christian Oja, zum ersten Mal Gast im Arberland, freute sich bei der Abschlussbesprechung ankündigen zu dürfen: „It was perfect! Auch 2020 wird das Hohenzollern Skistadion wieder fester Veranstaltungsort des IBU-Cups sein!“
da Hog’n