Freyung. Ein System, das wächst, stößt irgendwann unweigerlich an eine Grenze. Ökologische, wirtschaftliche und politische Krisen lassen in jüngster Vergangenheit wieder deutlich erkennen: Auch unsere Marktwirtschaft ist vor der Logik der Grenzen nicht gefeit. Rund um den Globus probieren Menschen daher verschiedene, alternative Modelle des wirtschaftlichen Miteinanders. Der Wiener Filmemacher Kurt Langbein hat sie sich angesehen. Die Herstellung von Gemüse in Südkorea, die Teeproduktion in Frankreich oder einen bayerischen Biobauernhof im Leitzachtal: Sie alle haben sich vom Grundsatz des „Immer mehr, immer schneller“ verabschiedet und setzen auf ökonomische Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Kooperation. Entstanden ist daraus ein Film, der Hoffnung macht: „Zeit für Utopien“. Zu sehen ist der Dokumentarfilm im Rahmen unserer Reihe „Hog’n-Kopfkino“ am Dienstag, 1. Januar, um 18.45 Uhr im Cineplex Freyung.

Genug ist genug! Nachdem den Mitarbeitern einer französischen Teefabrik der Jobverlust drohte, nahmen sie die Dinge einfach selbst in die Hand. Seitdem wird die Fabrik als Kooperative geführt – sowie mittlerweile zehn Prozent der Fabriken in Frankreich. Foto: C. Roth/Langbein & Partner Media
„Im Augenblick“, so erklärt die Ökonomin und taz-Redakteurin Ulrike Herrmann im Film, „tun wir so als hätten wir zwei Planeten“. Unweigerlich geraten ein endlicher Planet und die Prämisse der Unendlichkeit des Wirtschaftswachstums an einem Punkt miteinander in Konflikt – mit horrenden Folgen für Mensch und Natur. Um diesen Widerspruch zu entwirren, brauche es radikale Alternativen, eine Utopie. Wie nah und wie real so eine vermeintliche Utopie oftmals ist, das belegt Langbein anhand diverser Beispiele rund um den Globus.
Gegeneinander – oder Miteinander?
Dass die Menschheit seit jeher auf Kooperation beruht und nur dann wirklich große evolutionäre Fortschritte macht, wenn gemeinsam gearbeitet wird, scheint heute weitestgehend vergessen. „Sich mehr auf Sein als auf Haben zu konzentrieren, macht das Leben nicht ärmer, sondern reicher“, erklärt der Regisseur im Hog’n-Interview. Eine alternative Form des Wirtschaftens könnte demnach nicht nur unseren Planeten schonen, sondern auch unser Mit- und Nebeneinander deutlich angenehmer machen.
–> hier geht’s zur Ticket-Reservierung (einfach klicken)
da Hog’n
Hintergrund: Das Onlinemagazin da Hog’n präsentiert jeden ersten Dienstag im Monat in Kooperation mit dem Freyunger Cineplex-Kino zeigenswerte Werke von ausschließlich erstklassigen Filmschaffenden. Der Titel der neuen Serie, die ausnahmslos „Filme mit Tiefgang und Substanz“ im Programm hat, lautet kurz und knapp auf den Punkt gebracht: „Kopfkino – mehr als nur Film„. Das Beste: Der Eintrittspreis für die Kopfkino-Vorstellungen liegt bei ermäßigten 5 Euro. Nach der Filmvorführung besteht für die Kinobesucher die Möglichkeit, im Cineplex-Foyer über das Gesehene zu diskutieren und sich auszutauschen – auch mit Menschen, die unmittelbar bzw. mittelbar etwas mit dem Thema des Films zu tun haben.
da Hog’n
Das weitere Kopfkino-Programm im Überblick:
- Dienstag, 5. Februar 2019: The True Cost – der Preis der Mode
- Dienstag, 5. März 2019: Alphabet – Angst oder Liebe