Metal Church sind eine Institution – wie es sich für eine ordentliche Kirche eben auch gehört. Aber dennoch war die Band rund um Gitarrist und Chef-Metaller Kurdt Vanderhoof trotz hochkarätiger Alben wie „The Dark“ (1986), „Blessing in Disguise“ (1989) oder „Hanging In The Balance“ (1993) nie in der obersten Liga zu Hause.

Alt, aber gut: Kurdt Vanderhoof (2.v.l.) und seine Mannen von der Metal Church. Foto: Melissa Castro

Apropos Zuhause: Der Bandname kam seinerzeit vom Appartement Vanderhoofs, das als ebensolche „Metal Church“ bezeichnet wurde. Von der Ursprungsbesetzung ist außer dem Gitarristen niemand mehr an Bord, aber immerhin gibt es mit Sänger Mike Howe ein Mitglied, das schon in den 1980er-Jahren dabei gewesen ist. Seit 2015 – und damit seit zwei Alben – ist Howe wieder am Mikro und veredelt die Metal-Perlen mit seinem Reibeisenorgan.

So macht der Gottesdienst Spaß – ab in die Metal Church!

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„Damned If You Do“ heißt das zwölfte Studioalbum der Band – und man muss sagen: Es läuft richtig gut rein. Ist der Anfang des Titelsongs und Openers noch ein wenig sperrig, nimmt einen der Chorus direkt gefangen. Die Produktion könnte ein wenig fetter sein, gerade was das Gitarrenbrett angeht, das leider eher einem Brettchen gleicht.

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Dafür sind aber Songs wie „The Black Things“, das flotte „By The Numbers“ oder das mit schönen Gitarrenharmonien aufwartende „Guillotine“ echte Perlen des Metal-Universums. Es wird schön im Stakkato gerifft, der Gesang erinnert an Metal-Könner wie, äh, Mike Howe…, oder Rob Halford – um einen anderen Sangesgott als Referenz zu nennen. Die Refrains gehen ohne Umwege ins Ohr!

Die Metal-Kirche macht also Spaß – und das auch im 37. Jahr ihres Bestehens. Das liegt daran, dass die Songs ordentlich auf die Zwölf gehen, sich mit ihren Riffs ins Hirn fräsen – so etwa beim Klopper „Rot Away“, bei „Into The Fold“, das nach kurzem Intro ebenfalls wie ein Duracell-Häschen losprescht, oder bei „Monkey Finger“, einem Song, der sich nicht sofort erschließt, sich dafür aber umso nachhaltiger im Langzeitgedächtnis einnistet.

So macht der Gottesdienst Spaß – ab in die Metal Church, Freunde und Nachbarn!

Wolfgang Weitzdörfer

 

Metal Church: Damned If You Do
  • VÖ: 7. Dezember 2018
  • Label: Nuclear Blast Records
  • Songs: 10
  • Spielzeit: 46:18 Minuten
  • Preis: ca. 16 Euro

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