Unter dem Schlagwort „Fördern und Fordern“ wurde im Jahr 2005 das sogenannte Arbeitslosengeld II eingeführt, landläufig als „Hartz IV“ bekannt. Der Grundstein für das deutsche „Jobwunder“, so sagen die einen – „ein furchtbares Sanktionsregime“ nennen es die anderen. Nun fordern Grüne und SPD die grundlegende Überarbeitung und Reformierung von Hartz IV – genau jene Parteien also, die es vor beinahe 15 Jahren eingeführt hatten. Doch ausgerechnet die CDU möchte nun unbedingt an der bisherigen Regelung festhalten…

Armutsfalle oder soziale Hängematte: Seit seiner Einführung steht das Modell „Hartz IV“ immer wieder in der Kritik. Nun fordern SPD und Grüne eine grundlegende Überarbeitung. Foto: PixaybayCC0
„Ein waldiger Landstrich bei Passau“, so war unlängst in der ZEIT zu lesen, habe „das am strengsten sanktionierende Jobcenter Deutschlands“. Gemeint ist der Landkreis Freyung-Grafenau. Rund dreimal so hoch ist dem Artikel zufolge die Sanktionierungsquote in der Waldkirchener Behörde im Vergleich zu allen anderen. Auch ein persönliches Erscheinen im Amt sei hier weit häufiger die Regel als anderswo – ansonsten drohten Sanktionen. Unter 25-Jährige müssten gar alle zwei Wochen im Jobcenter vorstellig werden. Die Arbeitslosenquote im Landkreis liegt momentan bei 1,9 Prozent. Trotz oder wegen der Sanktionen – darüber scheiden sich die Geister.
Fachkräftemangel und Digitalisierung: Ist Hartz IV noch zeitgemäß?
Auch wenn es anderswo nicht ganz so streng zugeht wie im Waldkirchener Jobcenter, wird immer wieder scharfe Kritik am Hartz-IV-System geübt. Das Bundesverfassungsgericht prüft derzeit etwa, ob Sanktionen, die Kürzungen von mehr als 30 Prozent der Leistungen vorsehen, überhaupt mit dem Grundgesetz vereinbar sind. Der Hartz-IV-Satz, der für Singles aktuell bei durchschnittlich 752 Euro monatlich (inklusive Wohnkosten ) liegt, orientiere sich immerhin am Existenzminimum. Ist es also legitim, noch dazu im Sinne des „Förderns und Forderns“, Menschen unter dieses Niveau zu drängen?
Grüne und SPD fordern deshalb konkrete und weitgehende Veränderungen. Der Grünen-Chef Robert Habeck plädierte in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau dafür, dass sich Sozialleistungen wieder weit mehr an den Bedürfnissen der Menschen orientieren sollen. Heute, so Habeck, habe man es mit grundlegend unterschiedlicheren Rahmenbedingungen zu tun als noch zu Beginn der 2000er Jahre. Vor allem vor dem Hintergrund von Fachkräftemangel und Digitalisierung sei Hartz IV nicht mehr zeitgemäß.
Statt „Fördern und Fordern“ will Habeck das Prinzip „Anreiz und Ertüchtigung“ – denn „richtig ist, dass das Prinzip der Sanktionierung in diese Logik nicht mehr reinpasst“. Sanktionen, die mit „fatalen Nebenwirkungen“ wie Obdachlosigkeit, ein Abrutschen in die Kriminalität und mehr Schwarzarbeit verbunden seien, will der Bundesvorsitzende der Grünen gänzlich abschaffen. Stattdessen fordert Habeck Leistungsprämien für Weiterbildungen sowie eine Erhöhung der Leistungen, um Arbeitslose davor zu bewahren „jede Arbeit, egal zu welchem Lohn“, annehmen zu müssen. Dies würde auch den Druck auf Unternehmen erhöhen, höhere Löhne zu zahlen. Habeck, so erklärt er im Interview mit der Frankfurter Rundschau, ist „tief davon überzeugt: Menschen wollen grundsätzlich lieber arbeiten als zu Hause zu sitzen“.
Mehrleistungen für Frauen
Ins selbe Horn bläst Andrea Nahles, Vorsitzende der SPD, indem sie Mitte November die Einführung eines Bürgergeldes forderte – um „Hartz IV hinter uns zu lassen“. Auch das Bürgergeld solle einen weitgehenden Entfall von Sanktionen beinhalten. Konkreter formulierte es der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in einem Anfang Dezember veröffentlichten Positionspapier. Neben einer generellen Anhebung der Regelsätze sollen vor allem Menschen, die mehr als zehn Jahre in Beschäftigung waren oder kurz vor der Pension stehen, und ganz besonders Frauen von der Neuregelung profitieren. So soll die Zeit, die (in den meisten Fällen Frauen) mit Erziehung oder der Pflege von Angehörigen verbringen als Beschäftigungszeit angerechnet und das Arbeitslosengeld I auf mindestens 850 Euro monatlich angehoben werden – auch für Menschen, die nur in Teilzeit beschäftigt waren (also wiederum oftmals Frauen).
Die Reformierung des Hartz-IV-Systems solle jedoch – anders als SPD und Grüne das vorsehen – Sozialleistungen weiterhin an bestimmte Pflichten koppeln (also auch Sanktionen beinhalten), jedoch ohne dabei das Existenzminimum zu gefährden. „Der DGB und die Gewerkschaften sehen die mögliche Entkopplung von Arbeit und Leistungsbezug kritisch“, erklärte DGB-Vorsitzender Reiner Hoffmann bereits Mitte November. Als „zumutbar“ sollen trotzdem nur jene Jobs gelten, die auch dem eigenen Qualifikationsniveau entsprechen.
Menschen kommen mit Sanktionen schneller wieder in Arbeit
Zur Wirksamkeit von Sanktionen gibt es zahlreiche Studien: Jede Studie zeige, „dass Menschen schneller wieder in Arbeit kommen, wenn es Sanktionen gibt“, stellt Joachim Wolff vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gegenüber der ZEIT klar. Zudem lege eine Studie der OECD dar, dass das vermeintliche „Sanktionsregime“ in Deutschland im internationalen Vergleich eher zu den sanfteren Varianten zählt: Nur in Dänemark, Norwegen und Litauen sind vergleichbare Mechanismen softer als hierzulande.
Dass Sanktionen Menschen schneller wieder in ein Beschäftigungsverhältnis bringen, gilt als gesichert. Die Frage ist: Welche Art von Beschäftigungsverhältnis? Wenn Menschen mit Sanktionsmechanismen dazu gezwungen werden können, eine Arbeit anzunehmen, wird Arbeitgebern damit ein mächtiges Instrument an die Hand gegeben. Menschen, die in Arbeit gezwungen werden, werden den Job auch für weniger Geld machen – weil sie müssen. Der Anreiz für Unternehmer, die Jobs in der eigenen Firma attraktiver zu gestalten, entfällt somit in vielen Fällen.
Arbeit neu denken!
Hartz IV, so steht es im Sozialgesetzbuch II, solle ein Leben im Einklang mit der Würde des Menschen ermöglichen. Die zweite Frage, um die die Debatte kreist, ist demnach: Wo beginnt und wo endet ein menschenwürdiges Leben? Wo beginnt und wo endet das Existenzminimum? Dürfen Sanktionsmechanismen Menschen unter dieses Minimum drängen? Kann ein Existenzminimum an bestimmte Pflichten gekoppelt sein?
Im Landkreis Freyung-Grafenau stellt sich diese Frage ganz speziell: Müssen Menschen in einer Region mit kaum wahrnehmbarer Arbeitslosigkeit (in Zahlen: 1,9 Prozent) in Beschäftigung gezwungen werden? Was bedeutet dies in einer Region, die in manchen Branchen händeringend nach Fachkräften sucht? Noch dazu in einem Land, das mittlerweile seit Jahren schwarze Zahlen schreibt?
Ganz grundlegend und etwas langfristiger gedacht, gilt es das Thema „Arbeit und Beschäftigung“ auch ganzheitlich zu überdenken – also ganz unabhängig von Hartz IV. Wenn mit Digitalisierung und Automatisierung künftig immer weniger Jobs zur Verfügung stehen sollen, wird das auch Auswirkungen auf unsere Beschäftigungspolitik haben. Kann es wirklich unser Anliegen sein, Jobs um der Jobs Willen zu schaffen, um Menschen – im wahrsten Sinne des Wortes – zu beschäftigen, sei diese Beschäftigung auch noch so eintönig und redundant? Vielleicht muss die Arbeit der Zukunft einfach anderweitig verteilt werden. Müssen es wirklich 40 Stunden die Woche sein, um ein Überleben zu sichern?
Johannes Gress
Demnächst lesen Sie an dieser Stelle, wie die heimischen Politiker im betreffenden Landkreis Freyung-Grafenau über Hartz IV und das „am strengsten sanktionierende Jobcenter Deutschlands“ denken.
Hartz IV, die Auswirkungen waren und sind für Millionen Bürger dieses Landes verheerend!
Hier einige Meldungen, die kürzlich zu diesem Thema zu lesen waren und zeigen wie rechtswidrig, menschenverachtend die Politik und Behörden in diesem Land handeln!
kürzlich war zu lesen:
„Ein Tag im Jobcenter Am kürzeren Hebel: Der Münchner Hartz-IV-Report“ – „Das ganze System Hartz IV ist darauf ausgelegt, es den Menschen möglichst schwer zu machen, Geld vom Staat zu bekommen“, sagt Steidl. „Man nennt das ,vertreibende Hilfe’. Das bedeutet, die Hürde, die man überwinden muss, um Unterstützung zu bekommen, ist so hoch, dass viele Leute es gar nicht erst versuchen.“
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kürzlich war zu lesen:
Hartz IV verstößt gegen den UNO-Sozialpakt
Hochkommissariat für Menschenrechte übt starke Kritik an Deutschland
Jedoch lässt der aktuelle Bericht der Vereinten Nationen (UNO) den Anschein erwecken, als hätte Deutschland die Einhaltung des Paktes nicht ernst genug genommen. Insbesondere das Hartz IV System fällt bei der Prüfung durch die UNO durch.
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Hartz IV Lebensmittelgutscheine – Beschämend und menschenunwürdig
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Hartz IV Schande: Schäbiges Zimmer im Rotlichtviertel statt Sozialwohnung
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Härter als der Knast: die Hartz IV Sanktionen
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kürzlich zu lesen:
Hartz IV: Im Vergleich zum österreichischen Sozialsystem ein Witz!
Betroffene werden in schlecht bezahlte Jobs gedrängt
Warum Marterbauer Zweifel am „Erfolgsmodell“ Hartz IV hat? Weil Österreich eine ähnliche Entwicklung wie die Bundesrepublik genommen hat – und das ohne Reformen wie Hartz IV.
Auch Senkungen bei den Sozialleistungen gab es in Österreich nie. „Wir haben ein Arbeitslosengeld, das sich am zuvor bekommenen Lohn orientiert, und die Notstandshilfe“, so Marterbauer. Diese Mindestsicherung beträgt 850 Euro pro Monat. Damit hat Österreich weit höhere Sozialausgaben als die Bundesrepublik. Doch das System funktioniert.
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außerdem zu lesen:
Hartz IV Sklavenmarkt öffnet in Bremerhaven
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Jobcenter zwacken legal Milliardenbeträge aus Hartz IV Geldern ab
Waren es im Jahr 2013 etwa 462,2 Millionen Euro, wurden bereits im Jahr 2014 522,5 Millionen Euro umgeschichtet. Im vergangenen Jahr 2015 sogar schon 605 Millionen Euro
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Laut einer Meldung (basierend auf einer Berechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsfoschung) verzichten 3.100.000 – 4.900.000 Antragsberechtigte auf Hartz IV und leben so in verdeckter Armut und erscheinen in keiner Statistik mehr.
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Nur noch 53 Prozent der Beschäftigten mit Tarifvertrag: „Gesellschaftlicher Skandal“
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Hartz-IV-Berater: Bei den Schikanen des Jobcenters bleiben viele lieber arm
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Hartz-IV-Empfängerin klagt an: „Ich bin es leid, schikaniert zu werden“
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außderdem kürzlich zu lesen:
Die Zahl der Vollzeitstellen in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Das schreibt die „Saarbrücker Zeitung“ und beruft sich dabei auf Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Danach wurden im zweiten Quartal dieses Jahres knapp 24,2 Millionen Vollzeitbeschäftigte gezählt. 1991, kurz nach der Wiedervereinigung, waren es noch 28,9 Millionen, also 4,7 Millionen mehr.
Hohe Beschäftigung liegt an Teilzeitjobs
Eigentlich erlebt Deutschland seit Jahren einen Beschäftigungsboom. Die Zahl der Beschäftigten wächst ungebrochen. Erst im Sommer meldete das Statistische Bundesamt einen neuen Rekord. Im zweiten Quartal zählte es 43,5 Millionen Beschäftigte.
Dieser Beschäftigungsboom geht offenbar auf Teilzeitjobs zurück. Denn seit 1991 hat sich die Zahl der Teilzeitarbeiter mehr als verdoppelt. Sie stieg von 6,3 auf gut 15 Millionen. Zu dieser Gruppe zählen neben den Arbeitnehmern mit einem versicherungspflichtigen Job auch geringfügig Beschäftigte und Ein-Euro-Jobber.
Parallel dazu ist das Arbeitsvolumen geschrumpft. Die Gesamtsumme aller geleisteten Arbeitsstunden ist im gleichen Zeitraum von knapp 52 Milliarden auf rund 50 Milliarden zurückgegangen.
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auch kürzlich zu lesen:
Vermögensschock: Die Deutschen sind die armen Würstchen der EU
Der Welt-Reichtums-Report zeigt, wie arm die meisten Deutschen wirklich sind. Von den Ländern der alten EU liegt nur Portugal hinter Deutschland. In den meisten Ländern besitzen die Bürger mehr als doppelt so viel Vermögen wie hierzulande.
Der Medianwert des geldwerten Vermögens für die Erwachsenen liegt in Deutschland bei 47.000 Dollar. Schon im krisengebeutelten Griechenland sind es mit 55.000 Euro 8000 Euro pro Nase mehr. Dass die unmittelbaren Nachbarn – Holländer (94.000), Dänen (87.000 Dollar), Belgier (168.000 Dollar) – reicher als die Deutschen sind, kann kaum verwundern. Man sieht es bei jedem Besuch. Erstaunlich allerdings, dass Franzosen (120.000) und Italiener (125.000) mehr als doppelt so reich wie die Deutschen sind. Lichtenstein (168.000) und Schweiz (229.000) bilden erwartungsgemäß die Spitze.
Hallo,
Zitat: Dass Sanktionen Menschen schneller wieder in ein Beschäftigungsverhältnis bringen, gilt als gesichert.
Da stellt sich mir doch die Frage: Wie wurde das ermittelt? Gab es eine Gruppe mit Sanktionen und eine Vergleichsgruppe ohne? Wann wurde das Experiment durchgeführt und wo sind die Daten sowie der Methodenbericht? Solange mir diese Fragen nicht beantwortet werden und ich als Antwort auch keine nachvollziehbaren Daten sowie Methodenbericht vorgesetzt bekomme, welche ich als ausgebildeter Wissenschaftler nicht widerlegen kann, glaube ich diese Aussage nicht und muss diese als postmoderne, postfaktische und postwahre Propaganda einstufen.
MfG
Sehr geehrter Herr Borchert,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Entsprechende Informationen finden Sie u.a. unter folgendem Link: http://doku.iab.de/stellungnahme/2018/sn0518.pdf?fbclid=IwAR2-mFRwHwua09igBzt5cT1w7efrEARQQvpnyn6FUa6WGArMEH-osI1SC_4
Hallo liebe Redaktion,
der eigentliche Bericht ist nur oberflächliches Geschreibe. Ich habe mit deshalb die Quellen angesehen. Bereits bei der ersten Quelle (van den Berg, Gerard J; Uhlendorff, Arne; Wolff, Joachim (2014): Sanctions for young welfare recipients. Nordic Economic Policy Review, Band 1, S. 177–208.) sieht man eine potentiell sehr problematische Auswahl der Vergleichsgruppen.
Junge werden häufiger sanktioniert wie Ältere. U25 werden etwa 4,75 mal so häufig sanktioniert wie Ü50. Männer werden häufiger sanktioniert wie Frauen. Hier ist der Faktor 2,43. D.h. die arbeitsmarktnäheren Gruppen werden wesentlich häufiger sanktioniert wie die Unvermittelbaren.
In dieser Untersuchung werden dann nur die U25-Männchen selektiert. Aber da findet man in der Tabelle 4, Seite 194 schon eine etwas seltsame Angabe. Nie Sanktionierte haben eine Jobeintrittswahrscheinlichkeit von 35%, Sanktionierte sind mit 24% (hart) und 21% (mild) weit darunter. Sanktionen korrelieren mit einer mehr als 1/3 geringeren Eintrittswahrscheinlichkeit in Arbeit. Im Erklärungsversuch wird sogar auf die asymmetrische Selektion hingewiesen … Da wird mal wieder Korrelation mit Kausalität verwechselt?
Ich gehe jetzt davon aus, dass diese asymmetrische Auswahl sich so ziemlich durch alle weiteren Untersuchungen ziehen wird. Der angebliche Nutzen der Sanktionen ist sogar weit unter der Asymmetrie in der Auswahl der Vergleichsgruppen, bzw deren Arbeitsmarktchancen. Alleine aus der Asymmetrie raus würde ich sogar eine wesentlich höhere Korrelation vermuten, so die Motivation zur Arbeitsaufnahme in etwa konstant bleiben würde. Alleine der Unterschied Jung zu Alt würde bei einem Verhältnis der Arbeitsmarktchancen von 2 (alt) zu 3 (jung) vollkommen ausreichen den anscheindenden Nutzen vollkommen zu erklären. Und real ist die Chancenquote noch wesentlich höher?
Das war jetzt nur eine Stichprobe, aber bereits diese zeigt gravierende Mängel. Wissenschaftliches Arbeiten geht anders. Aus Zeitmangel und wegen eines Motivationsdefizitsyndroms schiebe ich weitere Nachforschungen erst mal zur Seite und lege die Stellungnahme der IAB als plumpen Propagandaversuch ab.
MfG
liebes Hogn-Team das ist ja die Aufgabe des Iab und anderer staatlicher und Lobbyisten naher Institute, nämlich ein, ihr krankes, nur noch einer Minderheit dienender, korruptes System durch gefällige Studien, Statistiken und Veröffentlichungen am Leben zu erhalten und ihre Pfründe, Privilegien und Dünkel zu erhalten und den Status-Quo nicht zu gefährden.
Tatsache bleibt, das Ergebnis von spd csu cdu Regierung ist:
kürzlich war zu lesen:
„Die soziale Marktwirtschaft existiert nicht mehr“, sagt DIW-Chef Marcel Fratzsche.
Fratzschers These: „Die soziale Marktwirtschaft existiert nicht mehr“. Die Ungleichheit in Deutschland habe in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Die reichsten zehn Prozent besitzen inzwischen zwei Drittel des Vermögens, die ärmere Hälfte habe dagegen praktisch nichts. In keinem anderen Land der Euro-Zone sei die Vermögensungleichheit höher, kritisiert der DIW-Chef.
und
1913 entfielen auf die obersten zehn Prozent Haushalte gleich 40 Prozent aller Einkommen, so eine neue Studie. Die Pointe: Weil sich das Land nach Dekaden der Annäherung zuletzt deutlich gespalten hat, vereinnahmen die Bestverdiener inzwischen wieder einen genauso hohen Anteil vom Kuchen wie 1913. Anders gesagt: Deutschland ist heute so ungleich wie vor 100 Jahren.
Sehr geehrter Herr Borchert,
Aus ihrem Text geht ganz deutliche vor dass sie vermutlich auch nur ihre eigenen Studien glauben schenken…. nun das ist halt so und glauben Sie mir, dass wir alle damit leben können!
Grundsätzlich ist aber nicht nur das Hartz IV Gesetz ein Problem für die Gesellschaft und ich gehöre ebenso wie zu der Mehrheit der Bürger die nicht nur für die Abschaffung von Hartz IV sind sondern für die Abschaffung der Agenda 2010 denn genau mit dieser Reform hat man auch vorsätzlich die Rentenkürzung per Gesetz durch gepeitscht und die Menschen müssen und werden in Zukunft in Armut leben.
Die Politik hat was die Zukunft betrifft, absolut keine Antworten auf die Digitalisierung. Die jetzige Bundeskanzlerin Frau Merkel hatte noch dieses Jahr zwei Millionen eine Agentur auf den Tisch gelegt die sich mit der Forschung und Entwicklung der Zukunft bezüglich der Digitalisierung in Deutschland befassen soll. Das ist ein Armutszeugnis denn mit zwei Millionen kann man höchstens nur ein bisschen gedrucktes Papier produzieren aber sinnvolle Arbeit wird dort nicht getätigt und ich erwarte auch absolut keine positiven Ergebnisse aus dieser Forschungsarbeit.
Hätte man die 2 Millionen lieber dem Chaos Computer Club gegeben dann wären die Ergebnisse deutlich greifbarer gewesen.
Fakt ist dass die Politik absolut keine Antworten auf das digitale Zeitalter hat und das hat uns schon längst eingeholt. Es gibt aber auch viele andere banale Beispiele wie z.b. wenn es demnächst mit der Produktion von Elektroautos vorangeht dann werden die meisten Zulieferfirmen ihren Betrieb schließen dürfen denn ein Elektromotor besteht nur aus wenigen Bauteilen (ca. 70). Ein konventioneller Verbrennungsmotor besteht aus ca 2500 Bauteilen und allein daran kann man sich schon mal ausrechnen wie viele Zulieferfirmen nichts mehr zu tun haben werden.
Für diese Leute muss es auch Möglichkeiten geben einen Job zu finden und man kann nicht alle in die Dienstleistung stecken denn die die heute dort arbeiten verdienen auch noch gerade mal um zu überleben und viele von denen müssen sogar noch aufstocken.
Ich erinnere mich noch gut daran dass alles was in der frühen Politik und in der Ausarbeitung unserer Demokratie nicht selbst von den Politikern kam sondern von unseren Philosophen die die Politik beeinflusst haben. Auch wir brauchen ein Grundeinkommen für die schwächsten ein Auffangbecken werden muss und dazu gibt es ja auch schon weltweit genügend Studien wo es bestätigt ist dass es funktioniert bzw. funktionieren kann. Der Philosoph Richard David Precht fordert ebenfalls ein Grundeinkommen für Deutschland und auch dazu gibt es bereits genügend Rechnungen wie das finanziert werden könnte. Auf lange Sicht gesehen werden wir fast nicht darum kommen wenn sich das Arbeitsleben der meisten Bürger extrem verändern wird dann wird die Politik Antworten geben müssen und vermutlich wird es wie immer wieder zu spät sein.
Bezüglich der Rentenbezüge sollte auch kein Bürger unter 1000 € haben. Wer mehr eingezahlt hat der kann natürlich auch mehr bekommen aber die 1000 € Grenze sollte für jeden Bürger gedeckelt werden und die SPD arbeitet jetzt schon an einem Entwurf für eine Mindestrente. Wie hoch die sein wird darüber streiten sie sich noch aber ich bin mir sicher dass es schonmal der richtige Ansatz und Gedanke ist. Ich vermute mal dass sie sich irgendwo bei 700 bis 800 € treffen werden was für einen Rentner natürlich viel zu wenig ist.
Wir können und alle noch lange über die Sanktionen von Hartz IV unterhalten doch bringen wird das nichts denn das grundsätzliche Problem der Arbeit in Deutschland ist ja für die Zukunft ja noch gar nicht geregelt. Ich finde das immer sehr belustigend wenn man den Machern von Agenda 20 X zuhört und die aus voller Überzeugung immer damit argumentieren, dass wir 2003 noch 5 Millionen Arbeitslose hatten.
Was werden die bloß machen wenn wir im Jahr 2030 15 Millionen Arbeitslose haben????
Übrigens der französischer Präsident Macron hatte ja kurz nach seiner Wahl propagiert dass er das deutsche Agenda System importieren möchte. Recht schnell hat ihm aber die Bevölkerung gezeigt dass es so etwas mit denen nicht geben wird.
Die Politik hat zwar auch bei uns in Deutschland keine Lösungen was die Zukunft betrifft aber sie muss sie liefern sonst kommen andere Parteien die ganz andere Lösungen dem Volk unterbreiten werden. Dann werden die großen Parteien nicht mehr um 24% weinen sondern es werden vielleicht die unteren zweistelligen Zahlen werden???