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Heldengut. Sinnbildlich für die positive Entwicklung der TOHA Automobil Vertriebs GmbH steht die neu eröffnete Erweiterung des Firmensitzes in Heldengut (Gemeinde Hinterschmiding). In den vergangenen 30 Jahren hat sich der einstige, von Anton Donnerbauer gegründete, Ein-Mann-Betrieb zu einem regionalen Automobil-Giganten entwickelt. Auf diesen Aufschwung blickt der 54-jährige Geschäftsführer und Firmengründer im Hog’n-Interview – außerdem spricht der gebürtige Grafenauer über die Einflüsse der Politik auf die Wirtschaft und die möglichen Folgen des Dieselskandals.
Herr Donnerbauer: TOHA hat zuletzt mit der Erweiterung des bestehenden Firmensitzes ein deutlich sichtbares Zeichen nach außen gesandt, dass die Unternehmensentwicklung mehr als positiv verläuft. Welche Dimensionen haben die neuen Räumlichkeiten?
Gedankengänge in diese Richtung gab es bereits seit Längerem. 2016 haben wir dann die Planungen intensiviert, sodass wir im April 2017 mit dem Bau beginnen konnten. Im vergangenen Winter konnten wir bereits die ersten Räume beziehen – eine sportliche Leistung. Die größere Bürofläche war bitter nötig, um unserem stetig wachsenden Team auch den nötigen Platz zur Verfügung zu stellen. Wir haben jedoch nicht nur gebaut, um den aktuell 50 Mitarbeitern großzügige Arbeitsplätze zu ermöglichen – auch Zukunftsplanungen spielen hier eine Rolle. Wir sind für die nächsten zehn, 15 Jahre hervorragend aufgestellt.
„Wir haben es geschafft, eine Vorreiterrolle einzunehmen“
Insgesamt sind durch den Anbau 700 Quadratmeter hinzugekommen, sodass uns inzwischen mehr als 1.000 Quadratmeter Bürofläche zur Verfügung stehen. Investiert haben wir für die Erweiterung rund 1,5 Millionen Euro.
Der aktuelle Firmensitz ist aus Ihrem früheren Wohnhaus entstanden – quasi vom Wohnzimmer-Gschäft’l zum weitum bekannten Autohändler. Leben Sie den Traum, den Sie immer geträumt haben?
Dass aus dem Ein-Mann-Betrieb, mit dem ich vor mehr als 30 Jahren begonnen hatte, einmal ein derart großes Unternehmen wird, scheint auf den ersten Blick ein Märchen zu sein – auch für mich. Der Aufstieg ist aber erklärbar: Wir haben es geschafft, eine Art Vorreiterrolle im Automobilbereich einzunehmen – und konnten gleichzeitig die richtigen Mitarbeiter für uns gewinnen. Der Markt hat sich auch dahingehend entwickelt, dass „Märchen“ wie das von TOHA überhaupt möglich sind. Eine gesunde Mischung aus Glück und Können hat dafür gesorgt, dass wir dort ankommen konnten, wo wir stehen. Wobei es das Wort „Glück“ in meinem Wortschatz eigentlich nicht gibt.
Warum gibt es dieses Wort bei Ihnen nicht?
Gerade in der Automobilbranche kann man nicht von Glück reden, sondern von vorausschauendem Denken. Wir haben es geschafft, gewisse Entwicklungsschritte frühzeitig zu erkennen – und diese für uns zu nutzen. Ein Beispiel dafür: Kurz bevor die Nachfrage nach SUV-Automobilen anstieg, haben wir genügend Lagerfahrzeuge angeschafft, um für den folgenden Ansturm gewappnet zu sein. Diesen Trend hatten wir vorausgeahnt. Natürlich spielt Glück hier eine Rolle, jedoch nur eine nebensächliche – vielmehr ist es eine Mischung aus Erfahrung und Können. Glück ist das Ergebnis guter Arbeit.
Ein großer Bau ist abgeschlossen, ein noch größerer – gemessen an den reinen Quadratmeterzahlen – ist derzeit im Gange: Die Stellplätze für die TOHA-Autos werden erweitert.
Im Anschluss an unsere bestehende Ausstellungs- und Lagerfläche von 8.000 Quadratmeter kommen noch einmal 7.000 Quadratmeter hinzu. Unser Lager- und Ausflieferbestand kann so noch einmal deutlich gesteigert werden – wir werden damit unabhängiger von eventuellen Lieferengpässen. Insgesamt können wir nach Fertigstellung dieses Bauabschnitts – voraussichtlich im kommenden Jahr – zirka 500 Fahrzeuge vorhalten. Hierbei handelt es sich um eine praktische wie auch marketingtechnische Neuerung – denn mehr Autos bedeutet auch mehr Ausstellungsstücke, also mehr Werbung für unser Unternehmen.
(Video: Ultima design)
Welche Entwicklung hat die Automobilbranche ganz allgemein in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten genommen?
Auffällig ist, dass früher Privatkunden ihre Autos vor allem bar bezahlt haben. Inzwischen setzen mehr als 50 Prozent der Kunden auf Finanzierung oder Leasing. Und natürlich haben sich auch die Fahrzeuge enorm verändert – nicht nur in technischer Hinsicht, sondern auch in Sachen Produktion. Sämtliche Hersteller stellen mittlerweile jedes Modell mit nahezu jeder Motorleistung her – vom Kleinwagen über den SUV bis hin zur Luxuslimousine. Alles in allem wird die Automobilbranche dadurch immer unüberschaubarer.
„Es gibt schlicht und einfach noch zu wenige E-Tankstellen“
Mehr Angebot, kleinerer Preis also?
Diese Schlussfolgerung trifft nur bedingt zu. Entwicklungen, Herstellung und Lieferung müssen ja irgendwie bezahlt werden. Insofern werden die Fahrzeuge immer teurer – aber auch immer besser und im Gebrauch günstiger. Darüber hinaus hat die Transparenz zugenommen. Die Industrie muss viel mehr Daten preisgeben, sodass ein Vergleich einfacher ist.
…und schon sind wir beim Prinzip der TOHA Automobil Vertriebs GmbH.
Richtig. Mit unserem Car-Konfigurator können wir europaweit Preise vergleichen. Außerdem können unsere Fachleute dem Endkunden dabei helfen, das richtige Auto aus einem gigantischen Pool an Auswahlmöglichkeiten zu finden. Wir können so eine Mehrmarken-Beratung anbieten.
Also befinden sich etwa E-Autos auch im TOHA-Angebot?
Aktuell noch nicht, aber bald. Dieses Thema ist im ländlichen Raum noch nicht so aktuell. Die entsprechende Infrastruktur ist bei uns noch nicht so ausgebaut, dass sich Elektrofahrzeuge rentieren würden – es gibt schlicht und einfach noch zu wenige E-Tankstellen. Die Technologie allgemein ist gut – und ich denke, dass immer mehr dieser Fahrzeuge auf den Straßen zu sehen sein werden.
„Jeder Autohändler hat mit dieser Krise zu kämpfen“
Was glauben Sie: Werden die Verbrennungsmotoren irgendwann komplett verschwinden?
Nicht in absehbarer Zeit. Ich bin aber davon überzeugt, dass sowohl Verbrennungsmotoren als auch E-Fahrzeuge alleine nicht auf Dauer überlebensfähig sind. Mir gefällt die Hybrid-Technik sehr.
Technische Neuerungen, die unsere Umwelt entlasten. Auf der anderen Seite hat die Automobilbranche aber mit dem Dieselskandal zu kämpfen. Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage?
Jeder Autohändler hat mit dieser Krise zu kämpfen, ganz klar. Wobei man zwischen zwei typischen Kunden unterscheiden muss: Dem einen ist es egal, für welche Schlagzeilen die Dieselfahrzeuge sorgen – er kauft weiterhin diese Art von Pkw. Der andere setzt sich intensiv mit diesem Thema auseinander – und kauft nie mehr wieder Diesel betriebene Fahrzeuge.
Generell nimmt aber die Angst und Verunsicherung durch den Dieselskandal zu, wenn es um den Neukauf geht. Und darunter haben wir Autohändler zu leiden. Das Vertrauen gegenüber der Autoindustrie hat gelitten. Es ist viel Arbeit nötig, um diese Scharte wieder auszuwetzen.
Aber die Diskussion um den Diesel ist Ihre Meinung nach berechtigt, oder?
Man muss das Ganze etwas differenzierter sehen: Der Ausstoß der Diesel-Pkw ist im Vergleich zu den Lkw und Schiffen relativ gering. Generell ist Deutschland in diesem Bereich nur ein kleiner Umweltsünder. Ich denke da vor allem an die riesen Straßenkreuzer in den USA, die die Luft ganz anders verschmutzen als die Fahrzeuge hierzulande. Die Hersteller haben Mist gebaut, ganz klar. Aber es ist meiner Meinung nach nicht so schlimm, wie überall geschrieben steht.
„Nur gemeinsam sind wir stark“
Wie kein anderes regionales Unternehmen profitiert TOHA von einem Europa der offenen Grenzen. Immer mehr rechtskonservative Regierungen – siehe Ungarn, Österreich, Italien etc. – stellen diese europäische Einheit jedoch infrage. Verliert Ihr Unternehmen seine Geschäftsgrundlage, sollten jene anti-europäischen Parteien weiter an Macht gewinnen?
Ganz so drastisch würde ich es nicht beschreiben. Dennoch bin ich sensibel, wenn es um dieses Thema geht. Ich bin davon überzeugt, dass es beinahe unmöglich ist, die Europäische Union, wie wir sie kennen, von jetzt auf gleich verschwinden zu lassen. Die EU ist nach und nach gewachsen und in vielen Bereichen derart vernetzt, dass es keine Alternativen zu diesem Bündnis gibt. Zumal Deutschland als Einzelstaat gegen Giganten wie USA, Russland oder China wirtschaftlich keine Chance hat. Hier gilt das Motto: Nur gemeinsam sind wir stark.
Vielen Dank für das Gespräch – weiterhin alles Gute und viel Erfolg.
Interview: Helmut Weigerstorfer
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