Steinerleinbach. 3.500 Besucher, 55 Aussteller, 53 Stände – die Ausbildungs- und Arbeitsbörse (AuA) 2018 im Haidl-Atrium in Steinerleinbach (Gmd. Röhrnbach) hat am vergangenen Samstag nahtlos an die Erfolge der bisherigen Auflagen anknüpfen können. Viele der ausstellenden Betriebe, Behörden und Einrichtungen nutzten die Gelegenheit, nicht nur grundlegende Informationen rund um das jeweilige Berufsfeld an den Mann bzw. die Frau zu bringen, sondern setzten auch den Wunsch der Veranstalter (Regionalmanagement FRG und Jobcenter FRG) nach sogenannten „bewegten Ständen“ („Besucher sollen etwas ausprobieren und anfassen können“) eindrucksvoll in die Tat um.

Trotz der immer weiter fortschreitenden Digitalisierung und einer Fülle an Informationen zu allen möglichen Ausbildungsberufen im World Wide Web ist dem Organisationsteam zufolge eine „Offline-Veranstaltung“ wie die AuA 2018 nach wie vor sehr gefragt – sowohl bei Arbeitnehmern als auch bei künftigen Lehrlingen und Mitarbeitern. „Der direkte Kontakt ist einfach sehr, sehr wichtig“, betonte Landrat Sebastian Gruber im Rahmen des offiziellen Pressegesprächs. „Der erste Eindruck ist entscheidend – und den gewinnt man nicht im Internet, sondern im Gespräch von Angesicht zu Angesicht.“
„Der Mensch beginnt nicht beim Akademiker“
Welch große Rolle die zwischenmenschliche Komponente in der Wirtschaft – insbesondere bei den Unternehmern im Bayerischen Wald – spielt, unterstrich auch Gastgeber und Firmeninhaber Max Haidl. Er lobte einerseits den hiesigen Menschenschlag als besonders fleißigen und loyalen Arbeiter, nutze aber gleichzeitig die Gelegenheit, um einen eindringlichen Appell an die Politik zu richten: „Es müssen Anreize geschaffen werden, dass wieder mehr Schulabgänger einen Handwerksberuf erlernen wollen. Der Mensch beginnt nicht beim Akademiker.“
Und es waren gerade die Handwerksbetriebe, die bei der AuA 2018 mit ihren „bewegten Ständen“ auftrumpfen und viele Interessierte locken konnten. Allein der Stand der Zimmerersparte an der Berufsschule Waldkirchen – dort wurde fleißig gehämmert, genagelt und gesägt – repräsentierte beispielhaft, was auch Max Haidl als großen Vorteil des Handwerks schätzt: „Am Ende des Tages hat man das Ergebnis vor sich – man sieht, was man geleistet hat.“ Diese Aussage trifft übrigens auch auf die Organisatoren der AuA 2018 zu: Sie haben ein Format erschaffen, das sich vom anfänglichen Reißbrettversuchs- zum Erfolgsmodell im Landkreis Freyung-Grafenau entwickelt.
da Hog’n