Lindberg/Falkenstein. Die Baustelle liegt 1.315 Meter über dem Meeresspiegel. Die Kosten belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro. Mit dem obligatorischen Spatenstich starteten jüngst die Arbeiten auf dem Großen Falkenstein für ein neues Schutzhaus. Die höchstgelegene Baustelle Niederbayerns zählt auch im Umfang zu den aktuell größten seiner Art in der Region.
Das neue Schutzhaus ist kein alltägliches Bauvorhaben. Das machten beim Spatenstich alle Redner deutlich, wie es in einer Pressemeldung heißt. Doch ein Neubau sei alternativlos – denn: Das bestehende Schutzhaus auf dem Falkenstein, betrieben von Hüttenwirt Michael Garhammer, ist in die Jahre gekommen. Es wurde 1932 errichtet, vor mehr als 40 Jahren erweitert und hätte nun dringend generalsaniert werden müssen. Da eine Sanierung aber fast genau so viel gekostet hätte, entschied sich der Bayerische Wald-Verein für den Neubau.
„Bauen schönes, modernes Schutzhaus – aber kein Hotel“
Im Erdgeschoss des lang gezogenen, rechteckigen und unterkellerten Baus entsteht die neue Gaststube für bis zu 85 Gäste samt Küche und Nebenräumen. Im Obergeschoss sind zehn Vierbett-Zimmer mit insgesamt 40 Betten, Waschräume sowie eine kleine Betriebsleiterwohnung für den Hüttenwirt geplant. „Das Schutzhaus wird schlicht und geradlinig, bekommt aber auch besondere Elemente wie ein sechs Meter langes Panoramafenster Richtung Süden – oder ein Obergeschoss, das baulich teilweise etwas abgesetzt wird und optisch wirkt, als ob es über dem Tal schweben würde“, erklärte Projektsteuerer Max Weber das Konzept.
„Viele wünschten sich einen Neubau, der macht auch Sinn. Wir bauen ein schönes, modernes Schutzhaus für Wanderer, aber kein Hotel“, betonte Wald-Vereins-Präsident Helmut Brunner beim Spatenstich. Er begrüßte dazu Bauunternehmer Alexander Penzkofer, die Architekten Katrin Bollwein und Max Weber, Nationalpark-Chef Dr. Franz Leibl, Wald-Vereins-Vorsitzenden Georg Pletl und Peter Reißner vom Hüttenausschuss, den Förderkreis um Hans-Jürgen Schröder, Marcus Wenzl, Max Weber und Hermann Kastl und viele weitere Freunde und Unterstützer des Projekts auf dem Bayerwald-Berg. Wichtig sei es dem Wald-Verein, den Neubau architektonisch gut in die Natur einzubinden und möglichst viel mit Holz zu arbeiten.
Förderkreis sammelt für das außergewöhnliche Bauvorhaben
Der Keller wird mit Sicht-Betonelementen erstellt, wie Alexander Penzkofer von der ausführenden, gleichnamigen Baufirma erklärte. Erd- und Obergeschoss werden in Holzmassivbauweise errichtet. Läuft alles glatt, soll der Rohbau für das Schutzhaus samt Dach noch heuer stehen, die komplette Fertigstellung ist für Herbst 2019 geplant. Das alte Schutzhaus bleibt in der Bauzeit geöffnet. Es wird erst abgerissen, wenn der Neubau fertig ist – und durch eine Aussichtsterrasse ersetzt.
Rund 1,6 Millionen Euro soll das neue Schutzhaus kosten, wie Max Weber berichtete. Den Löwenanteil finanziert der Bayerische Waldverein, für 30 Prozent der Kosten gibt’s Fördermittel vom Freistaat, 100.000 Euro übernimmt der Landkreis Regen, weitere 100.000 Euro will der seit Monaten recht aktive Förderkreis Schutzhaus Falkenstein aufbringen – knapp 80.000 Euro kamen beim Förderkreis bis heute schon zusammen, durch Spenden sowie durch Aktionen wie Benefizkonzerte.
da Hog’n