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Auf my-nudel.de vertreibt Edith Vater-Schubert aus Grafenau selbsthergestellte Nudeln – und versorgt damit unter anderem auch die deutsche Nationalmannschaft. Foto: my-nudel.de
Moskau/Eppan/Grafenau. Wenn die deutsche Nationalmannschaft mit der Partie gegen Mexiko in die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland startet und das Projekt Titelverteidigung in Angriff nimmt, wird eine Grafenauerin Sami Khedira, Thomas Müller & Co. besonders genau beobachten. Denn: Edith Vater-Schubert hat im Vorfeld des Turniers die Auswahlkicker während ihres Trainingslageraufenthalts in Eppan (Südtirol) mit ihren selbst gemachten Nudeln versorgt.
Anton Schmaus, gebürtiger Regener und seit 2017 Koch von Jogi Löws Team, orderte die Spezialitäten der gelernten Bäckerin aus dem Bayerwald, die ihre Produkte über die eigens dafür ins Leben gerufene Plattform my-nudel.de vertreibt. „Ist doch klar, dass ich der deutschen Nationalmannschaft bei der WM die Daumen drücke – auch wenn es nicht unbedingt nötig ist. Denn mit meinen Nudeln auf den Tellern kann eigentlich nichts mehr schief gehen“, erzählt Edith Vater-Schubert und schmunzelt.
Ein schwerer Schicksalsschlag und seine weitreichenden Folgen
Das Backen hat in der Familie der Grafenauerin eine lange Tradition. Viele Jahre betrieb sie gemeinsam mit ihrem Mann eine Bäckerei in in der Bärenstadt. „Leider ist er 2010 völlig überraschend gestorben. Und weil ich selber keine Bäckermeisterin bin, konnte ich den Betrieb nicht weiterführen. Ich musste mich nach Alternativen umschauen“, erzählt sie gegenüber dem Hog’n. Bei der beruflichen Neuorientierung kam ihr zugute, dass ihr Mann ein recht innovativer Bäcker war, der nebenher bereits Dinkelnudeln hergestellt und so einen Trend aufgegriffen hatte. „Die Sache mit den Nudeln habe ich dann einfach etwas größer aufgezogen.“
Anfangs allein, inzwischen mit drei Mitarbeitern, produziert Edith Vater-Schubert seitdem ihre Teigwaren „made im Bayerwald“. Die Nudeln sind dabei nicht irgendwelche 0815-Produkte, sondern ganz besondere, ausgefallene Eigenkreationen, wie etwa die veganen Kastaniennudeln mit dem klangvollen Namen „Campanelle“ oder die Bio-Hanfnudeln aus Hanfsamen- und Rotem Linsenmehl.
Bei den Nationalspielern besonders gefragt sind vor allem Produkte ohne Weizenmehl. „Diese Nudeln belasten den Körper nicht, weil sie von der Bauspeicheldrüse nicht in Zucker umgewandelt werden“, weiß Edith Vater-Schubert. Der Kontakt zum elitären Kreis der besten deutschen Fußballspieler kam über die Khediras zustande. Sowohl Sami (Spieler bei Juventus Turin) als auch Rani (Spieler beim FC Augsburg) zählen schon länger zu den Stammkunden der Grafenauerin. „Und Sami hat mich wiederum bei Anton Schmaus empfohlen.“
Beim Fußballabend: „Schau hi, wia Dei Khedira renna ka“
Werbung musste die findige Geschäftsfrau für ihre Produkte bislang keine machen. Die herausragende Qualität ihrer Nudeln hat sich in Windeseile herumgesprochen. Viele Prominente (die Edith Vater-Schubert nicht näher benennen möchte), zählen mittlerweile zu ihren Kunden. Und gerade in den Wochen der Weltmeisterschaft in Russland wird auch die Grafenauerin selbst zu einem kleinen (Nudel-)Star vor dem TV-Gerät mutieren – zumindest im Kreise ihrer Familie und Bekannten. Bereits bei den Vorbereitungsspielen war beim gemeinsamen Fußballabend immer wieder mal der begeisterte Ausruf zu vernehmen: „Schau hi, wia Dei Khedira renna ka.“
da Hog’n