Schönbrunn am Lusen. Zeit – in einer immer schnelllebigeren Gesellschaft ein kostbares Gut. Zeit – ein Luxus, auf den die Schusters bereits seit Generationen großen Wert legen. Franz‘ Vater war Postbote in der Region um Hohenau und Schönbrunn. Damals wurden Briefe und Päckchen großteils noch zu Fuß zugestellt. „Da Papa is jed‘n Dog zig Kilometer ganga. Des hod a owa gern da. Hätt‘n wer mit an Auto midg‘numa, hat er dankend abg‘lehnt.“ Und auch Opa Schuster, ein Holzhauer, legte großen Wert auf die „Fußmarie“, wie Franz Schuster lachend erklärt. Dieser war es auch, dem der 54-Jährige aus Schönbrunn am Lusen (Gmd. Hohenau) sein erstes Lusen-Erlebnis zu verdanken hat. „Er hatte beruflich am Kirchlinger Stand zu tun. I bin midganga. Und seitdem nicht mehr vom Lusen los‘komma.“
Gar bis zu dreimal täglich erklimmt er die markante Erhebung in der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald – seit 1995 sind somit knapp 2.000 Anstiege zusammengekommen. Diese Zahlen liegen keiner lapidaren, vielleicht sogar übertriebenen Schätzung zugrunde. Sie basieren auf einer gewissenhaften Dokumentation, die Franz Schuster lange nur für sich notiert hat. In Jahrbüchern hat er jeden Lusenaufstieg samt dazugehöriger Wetterlage und Begegnungen mit Wanderern niedergeschrieben – und oftmals sogar einen Fotobeweis beigelegt. Mehr als 460 mal hat er seit 1995 das Marktfleckl am Fuße des Lusens passiert, 369 mal die Blauen Säulen besucht. Heuer, voraussichtlich im Juni, steht sein 2.000. Lusengang innerhalb der vergangenen 23 Jahre bevor.
Ist er unterwegs, ist er meist ohne Rucksack anzutreffen. Auch eine teure Wanderausrüstung braucht’s nicht. Es reicht eine dem Wetter angepasste Kleidung. Nur die Wanderschuhe sollen dann doch „g‘scheide“ sein. „S‘Schuhwerk muss passen. Da lege ich großen Wert drauf.“ Auf seinen Tagestouren hat er keine Brotzeit dabei, die gibt’s zu Hause nach der Rückkehr. Und wenn Franz Schuster der Durst überkommt, stillt er ihn mit dem Wasser der zahlreichen Bäche. Diese spartanische Lebensweise sei mit ein Grund dafür, warum der 54-Jährige so fit ist, wie er mehrmals betont.
–> Die ganze Geschichte über Franz Schuster gibt’s hier zu lesen (einfach klicken)
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