Schlinding/Pfarrkirchen. Kapellen und Kirchen gelten gemeinhin als Orte der Ruhe und der inneren Einkehr. Vor allem im katholisch-geprägten Niederbayern gibt es eine Vielzahl dieser spirituellen Bauten, das Christentum ist in der Region tief verwurzelt. Und eng verbunden mit dem Glauben an Jesus Christus ist das Gebot der Nächstenliebe. Im Falle der Papstkapelle in Schlinding bei Thurmansbang (da Hog’n berichtete) sind die Beteiligten eigenen Angaben zufolge gläubig, halten sich offenbar jedoch nur wenig an den Leitsatz „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“. Um das Bauwerk, das zu Ehren von Papst Benedikt XVI. errichtet wurde, ist nämlich ein Streit entbrannt, der kurz nach der Fertigstellung der Kapelle einen weiteren Höhepunkt erlebt…
Auf der einen Seite: Der (inzwischen nicht mehr existente) Bulldog-Oldtimer-Club Grainet um Andreas Bauer aus Schlinding bei Thurmansbang. Er und seine Mitstreiter nahmen mit ihren altertümlichen Gefährten 2012 den abenteuerlichen Weg nach Rom auf sich, um Papst Benedikt XVI. zu huldigen. Als Erinnerung an die Bulldog-Wallfahrt wollten sie einen Andachtsort errichten. Auf der anderen Seite: Der in Pfarrkirchen gegründete „Freundeskreis der weltweit ersten Papst-Benedikt-XVI.-Kapelle e.V.“, dessen Sitz im März 2016 nach Thurmansbang verlegt worden ist, um Erika Graswald-Böhme, dessen Mitglieder zu Ehren des deutschen „Vertreters Christi auf Erden“ dasselbe Ziel verfolgten wie die Männer aus dem Bayerischen Wald. Zunächst fanden beide Gruppierungen auch zusammen und arbeiteten gemeinsam an ihrem Projekt. Unterschiedliche Ansichten bei der Herangehensweise sorgten jedoch dafür, dass sich die Bulldog-Freunde und der Freundeskreis im Streit trennten. Ein Streit, der immer noch brodelt.
„Schlinding bleibt der Ort der geklauten Papstkapelle“
Während der Freundeskreis eine große, ausladende und somit sehr teure Variante bevorzugten, wollten Bauer und seine Anhänger eine kleinere und günstigere Papstkapelle errichten. Die Folge: Bauer und seine Leute traten aus dem Freundeskreis aus und begannen auf eigene Faust mit dem Bau eines Gotteshauses auf dem Grund des Schlindingers. Der Freundeskreis um Erika Graswald-Böhme reagierte mit einem Schreiben an das Landratsamt Freyung-Grafenau, das einen Baustopp zur Folge hatte, da sich der Bulldog-Oldtimer-Club zunächst nicht an die ursprünglichen Pläne einer großen Papstkapelle, eingereicht vom Freundeskreis, gehalten hatte. Dieses Problem konnte jedoch aus der Welt geschafft werden – inzwischen ist die Schöpfungskapelle, wie sie genannt wird, fertig. Noch in diesem Jahr soll sie feierlich eingeweiht werden.
Also Ende gut, alles gut? Bei weitem nicht. Die Meldung über die Fertigstellung in den regionalen Medien hat bei Erika Graswald-Böhme wohl alte Wunden aufgerissen. In einer entsprechenden Mitteilung über das Pressebüro König, die auch dem Onlinemagazin da Hog’n vorliegt, spricht die Freundeskreis-Vorsitzende von einem „Ideenklau“ Bauers, der „an Pietätlosigkeit und Respektlosigkeit nicht zu überbieten ist“. Graswald-Böhme betont dabei, dass der emerierte Papst über den „dreisten Klau von Thurmansbang“ auf dem Laufenden gehalten werde und sie inzwischen davon ausgehe, dass Bauer und seine Bulldog-Freunde von „langer Hand die Idee der Papstkapelle übernehmen“ wollten. „Schlinding wird immer der Ort der geklauten Papstkapelle bleiben“, heißt es in der Pressemeldung weiter.
Konfrontiert mit den Vorwürfen, spricht Andreas Bauer auf Hog’n-Nachfrage von einer „arbeitsreichen und stressigen Zeit“ sowie finanzielle Belastungen, die die Erbauer der Papstkapelle auf sich genommen hatten, um dieses Bauwerk fertig zu stellen. Er betont noch einmal, dass er und seine Bulldog-Freunde bereits vor dem Freundeskreis die Idee einer Kapelle zu Ehren von Joseph Ratzinger verfolgt hätten. Die Bayerwaldler wollten zunächst eine „Schöpfungs- und Barmherzigkeitskapelle“ errichten, hätten dann nur den Namen geändert, damit der Freundeskreis sein Versprechen gegenüber Benedikt XVI., zu dessen Ehren ein Gotteshaus zu errichten, einhalten könnten. „Wenn es Erika Graswald-Böhmes ernster Wille gewesen wäre, diese Kapelle zu bauen, warum hat sie sich dann nicht eingebracht? Ist das nicht ein krasser, frevelhafter Widerspruch“, fragt sich Bauer.
Das neue Gotteshaus verliert seine religiöse Berechtigung
Die Fronten bleiben also weiter verhärtet – von Annäherung keine Spur. Die Papstkapelle in Schlinding bei Thurmansbang ist fertig, wird aber vor dem Hintergrund der Streitereien in spirituell-menschlicher Hinsicht wohl ein „leerer“ Raum bleiben – Stichwort: Nächstenliebe. Somit verliert das neue Gotteshaus seine eigentliche religiöse Berechtigung. Dies wird weder Gott noch dessen „Vertreter“ Joseph Ratzinger gefallen – ebenso wenig Andreas Bauer und Erika Graswald-Böhme, die eigenen Aussagen zufolge aus religiöser Überzeugung eine Kapelle errichten wollten, diese nun jedoch auf einem sehr fragwürdigen Fundament aus Neid, Missgunst und Zwietracht gestellt haben.
Helmut Weigerstorfer
___________
De zwoa brauchen erst an Schicksalsschlag in eurem Leben, dann kapierns woi erst, wos des für a Kindergarten is – der Streit is vollkommen unsinnig. Und dann a no bis in Vatikan weidameyn! Des is unchristlich. Liebet euch, hod Jesus gsogt.
schämen sie sich über diesen respektlosen bericht.
Sind sie handlanger von erika böhme und dessen ehemaligen
freundeskreisvorstandsmitglied vom Pressebüro könig , josef König.
der hog,n braucht wahrscheinlich solche schmutzigen, frevelhaften Meldungen, um überleben zu können.
Selbst nur über die Kapelle madig zu schreiben und keinen Handgriff dafür zu tun, das kann jeder und ist geschmack- und würdelos.
jede sekunde um den hog,n zu lesen, ist eine verltorene Zeit.
durch diesen bericht haben sie ihre glaubenseinstellung und ihr Niveau
offen eingestanden.
Bauer Andreas