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Perlesreut. Auf dem 8.000 Quadratmeter großen Areal am östlichen Ortseingang von Perlesreut soll ein Wohnbauprojekt nach neuesten Erkenntnissen entstehen. Eine Siedlung, in der sich Alt und Jung genauso wohl fühlen wie Singles, Alleinerziehende und Familien. Es soll ein harmonisches Miteinander unter den Bewohner herrschen – und kein Nebeneinander. In Zeiten zunehmender Entfremdung der Gesellschaft stellt diese – früher alltägliche – Wohnform inzwischen keine Selbstverständlichkeit mehr da. Das weiß auch Manfred Eibl. Deshalb hat der Bürgermeister der Marktgemeinde Perlesreut in Zusammenarbeit mit Katharina Forster vom Architekturbüro „nonconform“ und Rolf-Peter Klar von der Regierung von Niederbayern ein Projekt auf die Beine gestellt, das sich genau mit dieser Thematik beschäftigt – und in seiner Art bis dato einzigartig in ganz Bayern ist.
„Neues Wohnen Perlesreut“ – unter diesem Motto tragen die Bewohner der Marktgemeinde sowie weitere Interessierte aus der Region im Rahmen eines Workshops Ideen zusammen, um zu klären, wie das Wohnen künftig gestaltet werden soll. An insgesamt vier Abenden werde dabei eruiert, ob etwa Wohnblöcke oder kleine Häuschen, ob Holzgebäude oder massive Bauten errichtet werden. Ebenso die Frage nach dem Standort für die Gemeinschafts- und Kommunikationsplätze.
Darüber hinaus steht zur Diskussion, ob das Projekt etwa durch eine Genossenschaft getragen, ein unbeteiligter Bauträger als Investor auftreten oder eine Eigentümergesellschaft gegründet wird. Als Auftraggeber der Konzeption fungiert zunächst die Gemeindeverwaltung. „Nonconform“ ist damit betraut, zwischen den Ideengebern, den Bürgern und den weiteren Architektenbüros, die deren Wünsche umsetzen, zu vermitteln.
„Wir sind vollkommen offen gegenüber den Vorschlägen“
Und da es sich um ein bayernweites Pilotprojekt handelt, hat auch die Regierung von Niederbayern in Person von Rolf-Peter Klar ihre Unterstützung zugesagt – eine 60-prozentige Förderung des Workshops ist vorgesehen. Alle weiteren Kosten sind dagegen (genauso wie ein Zeitplan für die Umsetzung) bis dato noch nicht genauer benannt – zunächst müssten, so Bürgermeister Manfred Eibl, noch die Vorstellungen der Bürger abgewartet werden. Erst dann könne man erste Schätzungen aufstellen. „Wir sind vollkommen offen gegenüber den Vorschlägen“, betonte Perlesreuts Bürgermeister.
Die einzige Vorgabe der Organisatoren: Es soll deutlich werden, dass „Wohnen mehr ist als nur Wohnen“ (Manfred Eibl). Heißt: Die Wohnanlagen sollen nicht nur als „anonyme“ Übernachtungsmöglichkeit genutzt werden, sondern als lebendiger Ort der Freizeit und Begegnung. Ein regelmäßiges Miteinander soll zum Alltag gehören, Solidarität eine Selbstverständlichkeit sein. „Der Wohnungsmarkt ist für Gemeinden ein wichtiger Standortfaktor“, begründete Manfred Eibl die Initiative. „Deshalb müssen wir mit neuen Ideen aufwarten, um attraktiv zu bleiben und gleichzeitig auf den Bedarf neuer Wohnformen vor dem Hintergrund des demographischen Wandels vorbereitet zu sein.“
da Hog’n
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–> Weitere Infos zum Pilotprojekt „Neues Wohnen Perlesreut“ gibt’s hier (einfach klicken)
–> Der Zeitplan:
- Donnerstag, 19. April: Impulsabend „Warum Neues Wohnen“ (19 Uhr, Haus der Kinder);
- Freitag, 20. April: „Ideen für Perlesreut“ (19 Uhr, Bauhütte);
- Freitag, 4. Mai: „Zwischenpräsentation“ (19 Uhr, Bauhütte);
- Freitag, 18. Mai: Abschlussabend (19 Uhr, Bauhütte);
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Durchaus eine Herausforderung „leben“ statt „wohnen“ in der Stadtplanung und Architektur umzusetzen. Hängt letztlich auch von den Menschen ab.